Sprachen des Mittelalters Teil 20: Palmyrenisch-Aramäisch

Im Rahmen einer mehrsemestrigen Veranstaltungsreihe wird in einem vierstündigen Blockseminar jeweils eine Sprache des Mittelalters vorgestellt. In jeder Veranstaltung wird eine Einführung in die jeweilige Sprache, ihre zeitliche und regionale Verortung und ihre grammatischen Merkmale geboten. Zudem werden ausgewählte Texte bearbeitet, die Einblicke in kulturelle und historische Zusammenhänge geben. Schließlich werden zentrale Hilfsmittel vorgestellt. Die Teilnehmer werden zu einem ersten sachgerechten Umgang mit Quellen der jeweiligen Sprache befähigt.

Die Oasenstadt Palmyra in der syrischen Wüste erreichte in den letzten Jahren durch ihre partielle Zerstörung traurige und universelle Berühmtheit. Eine Besonderheit ist die in der Stadt gepflegte und in ihren Inschriften ablesbare Zweisprachigkeit: Während ihre Bewohner einen aramäischen Dialekt (Palmyrenisch-Aramäisch oder Palmyrenisch) sprachen und diesen in vielen ihrer Inschriften niederschrieben, waren vor allem Ehren- und Weiheinschriften häufig zweisprachig in griechisch-palmyrenischen Bilinguen geschrieben.

Die Lehrveranstaltung wird als ganztätige (8 Stunden) Veranstaltung in zwei Teilen abgehalten: Im ersten Seminarteil soll kurz auf die Geschichte Palmyras eingegangen werden. Nach dem Versuch einer sprachwissenschaftlichen Einordnung des palmyrenischen Dialekts innerhalb der aramäischen Dialekte und der Betrachtung einiger historisch wichtiger Inschriften verschiedener Gattungen konzentriert sich der Kurs auf das Erlernen des aus 22 Buchstaben bestehenden Alphabets, um dann zunächst einfache Texte selbst zu entziffern und mithilfe von Vokabelhilfen zu übersetzen. Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung (nach einer Mittagspause) sollen an den fünf in der Sammlung des Universitätsmuseums Erlangen vorhandenen Originalinschriften die erlernten Kenntnisse umgehend in die Praxis umgesetzt werden.

Der Kurs richtet sich an Studierende ohne Vorkenntnisse des Aramäischen (oder generell semitischer Sprachen), die Schrift ist jedoch der hebräischen nicht ganz unähnlich, so dass Grundkenntnisse des hebräischen Alphabets hilfreich sein können. Studierende des ZeMaS erhalten einen Fahrkostenzuschuss. Termin: 4. März 2019, Treffpunkt Hauptbahnhof Bamberg (Uhrzeit wird noch bekanntgegeben); Anmeldung bitte bis zum 22. Februar per e-Mail an konstantin.klein@uni-bamberg UND an zemas(at)uni-bamberg.de