10. Jahrestagung der Gesellschaft für Germanistische Sprachgeschichte „Historische Korpuslinguistik“

Organisation: Prof. Dr. Renata Szczepaniak
20. September – 22. September 2018

Vom 20. bis 22.09.2018 findet in Bamberg die 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Germanistische Sprachgeschichte statt, diesmal zum Thema „Historische Korpuslinguistik“.

Dieses Thema ist hochaktuell, denn die digitale Wende beschert der historischen Linguistik, deren genuiner Forschungsgegenstand seit jeher Korpora, d.h. Sammlungen authentischer Sprachdaten, sind, neue Forschungsdimensionen:

Zum einen werden groß angelegte, morphologisch und syntaktisch annotierte Referenzkorpora der historischen Sprachstufen entwickelt, die als Grundlage für weitergehende Studien dienen und es erstmals ermöglichen, sich der deutschen Sprachgeschichte auf einer breiten empirischen Basis anzunähern.

Zum anderen entstehen in neuester Zeit Forschungsprojekte, darunter auch viele Dissertationen, die historische Korpora zu spezifischen Fragestellungen aufbauen. Die digitale Wende ermöglicht damit einen neuartigen Blick auf die Sprachgeschichte, stellt die Forschung jedoch gleichzeitig vor methodische Herausforderungen.

Die zahlreichen Vorträge im Rahmen der vom ZEMAS geförderten GGSG-Tagung befassen sich mit all diesen Aspekten: Es werden neue Korpora und neue Tools zu ihrer Analyse vorgestellt; es wird gezeigt, wie man alte Forschungsfragen mit neuen Daten korpusbasiert angehen kann, und nicht zuletzt werden auch die spezifischen methodischen Herausforderungen korpusbasierten Arbeitens angesprochen.

Zu den zahlreichen Korpora und Datenbanken, um die es in den Vorträgen gehen wird, zählen auch eine Reihe von Ressourcen, die sich für die Mittelalterforschung als äußerst erkenntnisträchtig erwiesen haben oder noch erweisen können, darunter die Referenzkorpora Mittelhochdeutsch und Mittelniederdeutsch sowie die Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank.

Besonders freuen wir uns, dass wir mit Stefanie Dipper (Bochum), Johanna Flick (Düsseldorf), Damaris Nübling (Mainz), Ingrid Schröder (Hamburg) und Katharina Zeppezauer-Wachauer (Innsbruck) eine Reihe einschlägiger Expertinnen als Plenarvortragende gewinnen konnten.