Qualifikationsziele des Bachelorstudiengangs Soziologie

Kompetenzorientierte Lehre steht im Zuge des Bologna-Prozesses immer stärker im Mittelpunkt. Dies brachte auch die Formulierung von Qualifikationszielen mit sich. Qualifikationsziele sollen dabei darüber eine Aussage treffen, welche Kompetenzen man sich mit dem Abschluss eines Studiengangs angeeignet hat. Die Bachelorprüfung bildet einen ersten wissenschaftlichen und berufsqualifizierenden Abschluss im Studienfach Soziologie.

Die genannten Kompetenzen gehen auf den Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse (HQR) zurück.

Wissenschaftliche Befähigung

Nach einem erfolgreichen Bachelorstudium haben die Studierenden grundlegende Kenntnisse im Fach Soziologie erworben sowie die Voraussetzungen erlangt, um gesellschaftliche Zusammenhänge zu überblicken.

  • Die Absolventinnen und Absolventen besitzen die grundlegenden Kenntnisse, Einsichten, Fähigkeiten und Methoden, die erforderlich sind, um gesellschaftliche Phänomene und Entwicklungen mit sozialwissenschaftlichen, insbesondere quantitativen, Methoden und Theorien, zur Analyse sozialer Sachverhalte, zu erfassen, zu erklären und zu bearbeiten.
  • Im Zuge des Soziologischen Forschungspraktikums, das für alle Soziologiestudierenden obligatorisch ist, haben sie den gesamten Ablauf eines Projekts der empirischen Sozialforschung durchlaufen und können die Methoden der quantitativen Sozialforschung auf praktische Problemstellungen anwenden.
  • Die Studierenden können schlussendlich im Rahmen ihrer Abschlussarbeit sowohl das erlernte theoretische als auch methodische Wissen auf eine abgeleitete Forschungsfrage anwenden. Dabei können die gewählten Forschungsfragen vielfältiger Art sein, zum Beispiel aus dem Bereich der Bildungs- oder Migrationssoziologie, der Arbeitswissenschaft oder Demografie oder aus den Bereichen europäische und globale Studien oder der Soziologie des Internets und der Kommunikation.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

Primäres Ziel ist es, die Studierenden auf vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten vorzubereiten. Dies wird gewährleistet durch die stark methodische Ausbildung innerhalb des Soziologiestudiums in Bamberg. Den Studierenden wird zudem die Möglichkeit geboten, ihr Studium durch Schwerpunktbildung tätigkeitsfeldbezogen zu konzipieren:

  • Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage verschiedene Verfahren, wie zum Beispiel multiple lineare und binär-logistische Regressionsanalyse, zu vergleichen und das für ihr Forschungsvorhaben adäquate Verfahren auszuwählen. Dabei haben die Studierenden des Weiteren die Kompetenz erworben, statistische Daten praxisorientiert mit dem Statistikprogramm Stata aufzubereiten.
  • Sie wurden durch die Schwerpunktbildung nicht allein auf eine spezialisierte Tätigkeit vorbereitet, sondern besitzen am Ende des Studiums ein umfassendes Wissen und weitgehende Fähigkeiten für die Tätigkeitsfelder und haben so innerhalb der Tätigkeitsfelder ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität. Als typische Beschäftigungsfelder gelten dabei u.a. Planungsbehörden bzw. -einrichtungen, Parteien, Verbände, Unternehmen, Forschungsinstitute, Entwicklungshilfeorganisationen, Institutionen für Kommunikation, Marketing, Public Relations und Werbung, sowie Zentren für Personaltraining bzw. –weiterbildung und natürlich die Universität.
  • Die starke Betonung der methodischen Ausbildung in den Verfahren sozialwissenschaftlicher Datenerhebung und -analyse des Soziologiestudiums in Bamberg versetzt die Studierenden in die Lage, in der Berufspraxis zu überzeugen.

Persönlichkeitsentwicklung

Das Studium der Soziologie soll die Studierenden neben fachlichen Inhalten auch in den Bereichen Selbsteinschätzung und Eigentständigkeit schulen:

  • Die Absolventinnen und Absolventen haben durch die eigenständige Auswahl der Spezialisierung ihre individuelle Lern- und Studienorganisation entwickelt.
  • Sie sind in der Lage die erworbenen Kenntnisse im Berufsleben eigenverantwortlich anzuwenden.
  • Die Studierenden werden im Laufe ihres Studiums in die Lage versetzt, die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und daraus ein berufliches Selbstbild zu entwickeln.

Gesellschaftliches Engagement

Gerade die Soziologie beschäftigt seit jeher ein Diskurs um die Werturteilsfreiheit im wissenschaftlichen Kontext. Dies resultiert v.a. aus der Beschäftigung mit politisch als dringlich wahrgenommen und gesellschaftlich kritisch diskutierten Fragestellungen. Dabei ist es jedoch nicht Aufgabe der Soziologie, eine wertende Lösung anzubieten.

  • Der soziologische Blick auf gesellschaftliche Phänomene versetzt Studierende in die Lage, bestimmte Konfliktpotentiale und Herausforderungen werturteilsfrei gegeneinander abzuwägen.
  • Nach dem Abschluss des Bachelorstudiengangs Soziologie haben die Absoventinnen und Absolventen gelernt, ihr eigenes Handeln zu hinterfragen und zu reflektieren, sodass sie handlungsfähige Akteure der Gesellschaft sind.