Konfessionell-kooperative Exkursion der Institute für Katholische Theologie und Evangelische Theologie nach Rom (05. - 12. April 2025)

In den frühen Morgenstunden des 5. April 2025 versammelte sich eine Gruppe aus über 40 Studierenden sowie 11 Dozierenden der beiden Institute für Katholische und Evangelische Theologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Bahnhofsvorplatz zur Abfahrt in die Ewige Stadt. Um 05:00 Uhr startete der Bus in Richtung Süden. Das Ziel der konfessionell-kooperativen Exkursion: Rom, Zentrum der Antike, des Christentums und zugleich Schmelztiegel europäischer Geschichte und Gegenwart. Die Fahrt führte durch beeindruckende Landschaften Österreichs und Südtirols und bot bereits auf dem Weg Gelegenheit zum Austausch und zur Einstimmung auf das vielseitige Programm. Am späten Nachmittag erreichte die Gruppe Bologna, wo eine erste Zwischenübernachtung stattfand.

Am Sonntag ging es weiter Richtung Rom, mit einem lohnenswerten Zwischenstopp in Ostia Antica, der antiken Hafenstadt Roms. Dort hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, das weitläufige Ausgrabungsgelände individuell zu erkunden. Am Abend erreichte die Gruppe schließlich die Unterkunft in Rom, die für die kommenden Tage Ausgangspunkt intensiver und abwechslungsreicher Erkundungen war.

Der Montag stand ganz im Zeichen der konfessionellen und religiösen Vielfalt der Stadt. Unter dem Titel „Das evangelische Rom“ führte Prof. Dr. Fulvio Ferrario, Professor für Systematische Theologie an der Waldenserfakultät, die Gruppe am Morgen von der Piazza del Popolo aus auf einem theologischen Spaziergang – unter anderem auf den Spuren Karl Barths und Dietrich Bonhoeffers. Am Nachmittag folgte ein Besuch der großen Synagoge Romsmit einem Rundgang durch das jüdische Viertel, das Einblicke in die vielschichtige Geschichte der jüdischen Gemeinde Roms ermöglichte.

Am Dienstag wurde der Blick auf das Rom der Spätantikegelenkt. Die Auseinandersetzung mit der Transformation des antiken in ein christliches Rom führte zur Basilika San Clemente, zum Pantheon und schließlich in die Priscilla-Katakomben, in denen die frühchristlichen Spuren Roms greifbar wurden.

Der Mittwoch begann mit einem besonderen Programmpunkt: Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick führte persönlich durch den Petersdomund zeigte anschließend die Anlage des Campo Santo Teutonico. Seine theologischen Erläuterungen und persönlichen Eindrücke bereicherten die Perspektive auf die bedeutenden Orte.

Am Donnerstagvormittag war die Gruppe zu Gast im Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen. Pater Augustinus Sander OSB empfing die Exkursionsteilnehmenden herzlich und gewährte interessante Einblicke in die Arbeit der römischen Kurie auf dem Feld der Ökumene. In seinem Vortrag erläuterte Pater Augustinus die Geschichte des Dikasteriums, aktuelle Herausforderungen für die Ökumene und beantwortete Fragen der Studierenden. Viele ökumenische Fortschirtte würden heute kaum mehr wahrgenommen, so Augustinus Sander, seien aber im Vergleich zu 1960 - dem Gründungsjahr des Dikasteriums - bahnbrechend. Am Nachmittag folgte ein weiteres Highlight: In der Bibliothek von Santa Maria dell’Anima berichtete Valerie Nusser, Alumna des Instituts für Katholische Theologie, über ihre Arbeit als freie Producerin für das ZDF mit Berichterstattung aus dem Vatikan. Den inhaltlichen Abschluss dieses Tages bildete ein ökumenischer Gottesdienst, gestaltet von Prof. Dr. Thomas Wabelund Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick, der die konfessionell-kooperative Prägung der Reise eindrucksvoll unterstrich.

Der Freitag widmete sich unter dem Motto „Rom im Film“ der filmischen Repräsentation der Stadt. Bei einem Stadtspaziergang wurden Originalschauplätze aus internationalen Filmklassikern wie In den Schuhen des Fischers, Illuminati oder Mission Impossible besucht – eine kreative und kulturell reiche Annäherung an die Stadt.

Alle Programmpunkte der Woche waren von verschiedenen Gruppen aus Dozierenden und Studierenden vorbereitet worden, was zu einem abwechslungsreichen, methodisch vielfältigen und theologisch fundierten Programm beitrug. Trotz der inhaltlichen Dichte blieb auch genügend Zeit, um das römische Lebensgefühl bei einem “Gelato”, einem Spaziergang oder einem ruhigen Moment auf einer der vielen Piazzen zu genießen –„la dolce vita“ eben.
Auf der Rückfahrt waren sich alle einig: Diese Woche in Rom war nicht nur lehrreich, sondern auch gemeinschaftsstiftend und inspirierend. Erste Überlegungen zu einem möglichen Ziel der nächsten konfessionell-kooperativen Exkursion machten bereits die Runde – ein deutliches Zeichen dafür, wie nachhaltig diese Reise in Erinnerung bleiben wird.