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Wertschöpfung und Management auf industriellen Märkten

Transaktionen zwischen industriellen Unternehmen sind das Rückgrat der globalen Wirtschaft. Sie repräsentieren in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der meisten Staaten einen großen Teil der Wirtschaftsleistung. Beispiele sind u. a. der Einkauf von Rohstoffen durch die Nahrungsmittelindustrie, der Kauf von Teilen und Komponenten durch Automobilhersteller oder der Kauf von Produktions- oder Abpackmaschinen durch die pharmazeutische Industrie.

Industrieunternehmen umfassen verschiedene Typen von Firmen, vom kleinen Start-Up über den Mittelstand bis hin zu großen Konzernen. Ihre Aktivitäten greifen im Rahmen der Wertschöpfung auf professionellen Märkten (sog. Business-to-Business-Märkten) eng ineinander. So ergeben sich komplexe Wertketten bzw. Wertnetzwerke (auf Englisch: Value Chains oder Business Ecosystems).
Netzwerkartige Business Ecosystems entstehen auch deshalb, weil Industrieunternehmen für eine effiziente und effektive Wertschöpfung eine Vielzahl von professionellen Dienstleistungen benötigen. Hier geht es um die Erbringung von Transport-, Finanz-, Informations-, Beratungs-, Lager-, Versicherungs- und weiteren Services, die für den Wertschöpfungsprozess unabdingbar sind.
Viele deutsche Großunternehmen, wie bspw. aus der Region Nordbayern Siemens, Schaeffler oder Brose, arbeiten ebenso in professionellen Wertschöpfungsketten bzw. Business Ecosystems wie der Mittelstand mit seinen vielen „Hidden Champions“. Alle erzielen wesentliche Teile ihres Umsatzes mit Geschäftskunden. Sie müssen ihre eigene Position und ihren eigenen Wertschöpfungsbeitrag in dem größeren Business Ecosystem bestimmen, in dem sie wirtschaften. Sie definieren dazu ihr Geschäftsmodell, gehen strategische Kooperationen mit Partnern ein und suchen die passenden Lieferketten.
Die Unternehmensführung in derartigen professionellen Netzwerken stellt an das Management spezifische Anforderungen auf allen Ebenen, nämlich eine konsequente Fokussierung auf die Koordination und Optimierung von Wertschöpfungsprozessen in professionellen Value Chains und Business Ecosystems.

Der Masterstudiengang „Value Chain Management & Business Ecosystems“

Das Lehr- und Lernkonzept des M.Sc. VCM&BE basiert auf unserem Verständnis von industrieller Wertschöpfung als umfassender Aufgabe, die die innerbetriebliche Integration verschiedener Funktionsbereiche ebenso erfordert wie die zwischenbetriebliche Integration von Akteuren verschiedener Branchen und Wertschöpfungsstufen. Es beinhaltet Aspekte der Beschaffung, der Logistik, der Produktion, des Innovationsmanagements, der Wirtschaftsinformatik, des Dienstleistungsmanagements, der Arbeitsgestaltung und des HR-Managements, des Business-to-Business-Vertriebs und -Marketings sowie der übergeordneten strategischen Analyse und Planung.
In einer arbeitsteiligen Wirtschaft wird von einem einzelnen Unternehmen (Betrieb) ein Wert dadurch geschaffen, dass es Güter und Dienstleistungen von anderen Unternehmen zu einem bestimmten Preis (Wert) übernimmt (Input), mit diesen Gütern und Dienstleistungen unter Einsatz eigener Ressourcen und in Zusammenarbeit mit passenden Partnern neue Güter und Dienstleistungen erzeugt (Output) und diese zu einem höheren Preis (Wert) auf einem Markt absetzt. Wertschöpfung basiert auf unternehmensinternen und -übergreifenden Prozessen. Hierbei verantworten Mitarbeiter die Prozesse, welche dabei wiederum Unterstützung geeigneter Technologie erfahren. Deshalb fußt unser ganzheitliches Lehr- und Lernkonzept auf drei Säulen, die gemeinsam im Sinne eines ‚Master of Science‘ in ein forschungsorientiertes Studium eingebunden sind:

  • ENABLING PROCESSES: Die einzelnen Lehrveranstaltungen sollen die Studierenden in die Lage versetzen, Wertschöpfungsprozesse, Wertschöpfungsprozessketten bis hin zu ganzen Wertschöpfungsnetzwerken bzw. Business Ecosystems zielgerichtet zu gestalten sowie zu planen, steuern und zu kontrollieren.
  • ENABLING TECHNOLOGY: Zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Wertschöpfungsprozessen sowie zu ihrer effizienten Ausführung sind entsprechende Technologien einzusetzen. Hierfür werden den Studierenden praxisnahe Anwendungskompetenzen vermittelt, insbesondere durch eine enge Verknüpfung mit Inhalten aus der Informations-Technologie bzw. Wirtschaftsinformatik.    
  • ENABLING PEOPLE: Im Mittelpunkt steht letztlich immer der Mensch als Entscheider, Planer, Einkäufer, Verhandlungsführer, Innovator, Gestalter. Deshalb umfasst das Programm Lehrveranstaltungen zu Leadership, HR-Management sowie modernen Arbeitsumwelten.

Egal, ob Sie eine wissenschaftliche Laufbahn oder eine Karriere in der Praxis anstreben: Unser Masterkonzept erlaubt es Ihnen, sich für Ihren Weg zu positionieren. Bei der Planung hilft Ihnen unsere Fachstudienberatung gerne und kompetent.

 

Quelle Foto: Colourbox