Forschungsstelle für nachhaltige Güter- und Personenmobilität

Der Wunsch nach individueller Mobilität im Personenverkehr aber auch das Streben nach individuellem Waren- und Güterverkehr im Spannungsfeld von Zeit, Kosten und Qualität unter Beachtung der drei Aspekte der Nachhaltigkeit - Ökologie, Ökonomie und die soziale Dimension - erfordert es, die damit verbundenen Probleme zu identifizieren und zu strukturieren, Handlungsalternativen zu entwickeln und diese zu bewerten.

Deshalb ist seit März 2011 an dem Lehrstuhl für Produktion und Logistik eine Forschungsstelle für nachhaltige Güter- und Personenmobilität eingerichtet. Die Forschung erfolgt insbesondere in Kooperation mit Dr. Reinhard Kolke (Leiter des ADAC Technik Zentrums Landsberg), Prof. Dr. Jan Werner (Cologne Business School sowie Institute of Local Public Finance) und Prof. Dr. Niels Biethahn (DHBW Heilbronn sowie Institut für Automobil Forschung). Leiter der Forschungsstelle ist Prof. Dr. Sucky (Universität Bamberg).

Konferenz "Mobility in a Globalised World"

Mobilität gehört zu den Grundsäulen einer modernen Gesellschaft. So legt ein Durchschnittsbürger in Deutschland pro Tag 3,4 Wege mit einer durchschnittlichen Wegelänge von 11,5 km zurück.  87 Prozent der Befragten einer Studie aus dem Jahr 2005 (Belz et al., 2010, Ergebnisbericht MID 2008, München) gaben an, dass Mobilität zum Lebensstil gehört und wiederum 93 Prozent stimmten der Aussage zu, dass zur Freiheit Mobilität gehört.  Aktuellen Studien zufolge wird dies auch weiterhin so bleiben, so dass aller Voraussicht nach die Gesamtmenge des Verkehrs weiter zunehmen wird.

Die Steigerung der Mobilität wiederum führt aller Voraussicht nach zu vielfältigen Herausforderungen, angefangen von Energieknappheit  über Klimaproblematik bis hin zu einer drohenden Verstopfung der Verkehrsadern. Vor dem Hintergrund entwickelt sich teilweise in der Gesellschaft ein Bewusstsein, dass die Mobilität in der Form, wie sie heute praktiziert wird, nicht weiterzuführen ist.

Aktuelle Studien zeigen die Bedeutung und die Komplexität des Themas Mobilität. Um dieses Thema ganzheitlich von verschiedenen Perspektiven aus zu erforschen, wurde im Jahr 2010 die Forschungsstelle für nachhaltige Güter- und Personenmobilität an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg durch Prof. Dr. Eric Sucky und Dr. Reinhard Kolke, Prof. Dr. Niels Biethahn sowie Prof. Dr. Jan Werner gegründet. Mit der Forschungsstelle wird das Ziel verfolgt, sich wissenschaftlich als interdisziplinäre Institution mit Fragestellungen der Mobilität in der Zukunft zu beschäftigen. Dabei werden diese Mobilitätsfragestellungen im Spannungsfeld von Zeit, Kosten und Qualität betrachtet.

Die Forschungsstelle für nachhaltige Güter- und Personenmobilität bearbeitet die obigen Zielsetzungen und die damit verbundenen Forschungsprojekte in interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsteams und vorzugsweise unter Einbeziehung von Praxispartnern aus der Wirtschaft.

Die Forschungsstelle arbeitet interdisziplinär, d. h. jenseits der tradierten Einteilung der Wissenschaftsgebiete in Betriebswirtschaftslehre, Ingenieurwissenschaften und Volkswirtschaft. Sie stellt sich der Notwendigkeit, zusammen gehörende Fragen auch in einem ganzheitlichen Sinne zu behandeln. Sichergestellt wird das dadurch, dass sich die Leitung der Forschungsstelle aus Vertretern der drei Fakultäten Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre sowie des Maschinenbaus zusammensetzt. Des Weiteren findet eine aktive Vernetzung mit Vertretern verschiedener Unternehmen statt. Zur Förderung des interdisziplinären Austauschs zwischen Vertretern unterschiedlicher Disziplinen aus Wissenschaft und Praxis veranstaltet die Forschungsstelle die Konferenz „Mobility in a Globalised World“.

Seit der ersten Konferenz 2011 in Iserlohn finden im jährlichen Turnus im Herbst die Konferenzen an unterschiedlichen Orten statt. Die Ergebnisse werden jeweils in einem Tagungsband dokumentiert und veröffentlicht. Nähere Informationen finden Sie unter http://www.migw.info.