Fortan wird ein noch engerer Dialog zwischen Fachwissenschaftlern und -didaktikern geführt. (Bild: Photocase)
Prof. Dr. Olaf Köllers referierte in seinem Festvortrag über „Nationale Bildungsstandards und ihre Implikationen für Forschungskooperation zwischen Fachdidaktik und empirischer Pädagogik“. (Bild: Mages)
Wissenschaftliche Zusammenarbeit als Erfolgskonzept
Aus diesem Anlass lud Prof. Dr. Sibylle Rahm als kommisorische Vorsitzende des Zentrums für didaktische Forschung und Lehre (ZDFL) am 1. Dezember zur Eröffnungsveranstaltung in den Dominikanerbau ein. Ministerialrat Dr. Werner Schrom vom Bayerischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst brachte dieses Vorhaben der Vernetzung von Forschung und Lehre in seiner Begrüßungsrede mit einem Goethezitat auf den Punkt: „Beginnen ist Stärke, vollenden können ist Kraft.“ Prof. Dr. Sybille Rahm, Inhaberin des Lehrstuhls für Schulpädagogik, eröffnete in ihrer Funktion als kommissarische Vorsitzende des ZDFL die Veranstaltung und erläuterte die zukünftigen Aufgaben der Einrichtung. Neben ihr richteten unter anderem Universitätsrektor Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert und Ministerialrat Schrom ihre Grußworte an die Gäste und Kollegen. Höhepunkt der Veranstaltung war der Festvortrag Prof. Dr. Olaf Köllers, der über „Nationale Bildungsstandards und ihre Implikationen für Forschungskooperation zwischen Fachdidaktik und empirischer Pädagogik“ referierte.
Nicht nur reine Methodenlehre
Zu dem Aufgabengebiet des ZDFL zählen die didaktikwissenschaftliche Forschung und Lehre, Didaktik in außerschulischen Lernfeldern, wie der Aus-, Fort und Weiterbildung sowie die Hochschuldidaktik. Prof. Rahm bezeichnete das neue Zentrum als ein „Kooperationsprojekt, bei dem alle Fachdidaktiker, alle Fachwissenschaften sowie die Human- und Sozialwissenschaften aufgefordert sind zu kooperieren.“ In diesem Zusammenhang sprach Universitätsrektor Ruppert von der allgemeinen Gefahr, dass eine „didaktisierte Wissenschaft, nicht nur auf reine Methodenlehre reduziert werden dürfe“. Eben dieser Umstand soll im ZDFL mittels engen Dialogs zwischen Fachwissenschaftlern und Fachdidaktikern vermieden werden.
Kommt ZDFL von ZDF?
Unmittelbar nach der Begrüßung durch die kommissarische Vorsitzende des ZDFL führte ein kleiner Sketch näher auf die Thematik der Veranstaltung hin. Drei Studierende sinnierten in ironischer Art und Weise über den Namen des ZDFL, Lehrerbildung und Synergie und der Ähnlichkeit des Namens zu dem eines Fernsehsenders. „Man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht“, war die Botschaft des Liedes, das sie am Ende ihrer Darbietung sangen und so nochmals die Wichtigkeit professioneller Kooperation verschiedener Wissenschaftsbereiche in Zeiten harter Konkurrenz verdeutlichten.
Leistung durch Synergieeffekte
Warum erfolgte genau zu diesem Zeitpunkt die Einrichtung eines solchen Zentrums? Prof. Rahm beantwortete diese Frage mit dem durch internationale Schulvergleichsstudien zentral gewordenen Thema der Lehrerbildung in der Bildungspolitik. Ähnliche Brisanz misst sie der Lehre der gesamten Universität bei: „Wir können uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen! Wir sind aufgefordert, exzellente Angebote auch in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung zu bieten und uns in der Forschung zu vernetzen.“ Insbesondere setzt sie auf die Macht von Synergieeffekten, die in einer Einrichtung wie dem ZDFL vollends zum Tragen kommen sollen.
Musik vom Feinsten
Prof. Köller, Leiter des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) der Humboldt-Universität Berlin, klärte in seinem Festvortrag das Publikum über Qualitätssicherung im Bildungsbereich, nationale Bildungsstandards und über Forschungsdesiderata im Schnittbereich zwischen Fachdidaktik, empirischer Pädagogik und Psychologie auf. Auch er betonte als Voraussetzung für den Erfolg des ZDFL, wie überaus wichtig eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit sei. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsveranstaltung durch die Bigband des Franz-Ludwig-Gymnasiums unter der Leitung von Studienrat Johannes Klehr. Bei dieser Vorstellung beeindruckte die Zuhörer vor allem der Tenorsaxophonist Sebastian Lotter und die Stimme von Elisabeth Schilt.