Ein Leben auf Pump droht vielen Studierenden nach der Einführung der Studienbeiträge (Bild: Photocase)
Studentisches Leben auf Pump – aber zu welchen Konditionen?
Die Erhebung der Studienbeiträge hat zur Folge, dass viele Studierende Kredite aufnehmen müssen, um ihr Studium zu finanzieren. Aber welcher ist der beste? Eine Informationsveranstaltung vom Forum Studium & Beruf am 17. November diente der Entscheidungsfindung.
Welcher Bildungskredit eignet sich für meine Situation und Verhältnisse? Wo liegt der Unterschied zwischen Bildungskrediten und Beitragsdarlehen?
Um auf derartige Fragen ein Antwort und einen Ausweg aus dem Labyrinth der Angebote zu finden, kam am 17. November eine leider eher kleine Gruppe Studierender zum Vortrag „Studienkredit – Welcher ist der beste? Ergebnisse der CHE-Vergleichsstudie“ in die theologische Fakultät.
Nachdem Thomas Klose von der Arbeitsagentur Bamberg die Veranstaltung einleitete, begann Ulrich Müller vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh mit der Präsentation der Forschungsergebnisse.
Ein Vergleich, aber keine Empfehlung
„Durch die Studienbeiträge kommt eine Mehrbelastung von 14 Prozent auf jeden Studierenden zu“, klärte Ulrich Müller die Zuhörer auf, um anschließend seinen wichtigsten Hinweis zu liefern: „Bevor Sie einen Kredit oder ein Darlehen aufnehmen, prüfen Sie also bitte erst gründlich, ob dies auch wirklich nötig ist!“
Um allen Hoffnungen auf eine definitive Empfehlung gleich entgegenzutreten: Es gibt sie nicht, denn die unterschiedlichen Angebote an Krediten und Darlehen sind je nach persönlicher Anforderung auszusortieren. Hierfür bietet die Studie hilfreiche Ergebnisse.
Die Offerten der Kreditanstalten wurden auf die Indikatoren „Zugangsvorrausetzungen“, „Elternabhängigkeit“, „Kosten“ (inklusive der Zinsaufwendungen), „Risikobegrenzung“ und „Flexibilität“ untersucht. Am Ende stellte Müller je nach Art des erforderlichen Kredits ein paar mögliche Alternativen für spezifische Interessen, zum Beispiel „Zweitstudium“ oder „Normalstudium“, vor. Um den besten Kredit für sich herauszupicken, sei es wichtig, seine Zukunftspläne, also ein eventuelles Auslandsstudium oder Ähnliches sowie einen Vergleich der Angebote in seine Entscheidung mit einzubeziehen. Je nach Interessen und Plänen kämen auf diese Weise unterschiedliche Angebote in Frage. Ginge es beispielsweise lediglich um die Deckung der Studienbeiträge, ist ein Studienbetragsdarlehen die sinnvollere Alternative. Möchte oder muss allerdings auch ein Teil der Lebenshaltungskosten mit abgedeckt werden, rät das CHE zu Bildungs- oder Studienkrediten, die in der Höhe flexibel gestaltbar und dessen Auszahlungen nicht zweckgebunden sind.
„Lassen Sie sich nicht abschrecken!“
Nach seinen prägnanten Ausführungen lud der studierte Erziehungswissenschaftler die Anwesenden zum Fragen und Diskutieren ein, was auch dankend angenommen wurde. So wurden Fragen nach Kombinationen von Krediten und Darlehen mit dem Bafög oder nach Altersgrenzen und Verschuldungsrisiken gestellt und geklärt.
Kritisiert wurden besonders die mangelnde Beratung seitens der Universität und die landesübergreifend uneinheitliche Struktur der Gebührenerhebung.
Ulrich Müller riet den Studierenden aber auch, sich nicht durch die aufkommenden Kosten entmutigen zu lassen, sondern in die eigene Bildung und die daraus resultierenden Zukunfts- und Arbeitsplatzperspektiven zu investieren. Nur ist das etwas leicht gesagt, hat das Centrum für Hochschulentwicklung die Einführung von Studiengebühren doch stets befürwortet. Die Ergebnisse der CHE-Studie geben jedenfalls nützliche Hinweise, sich im Dickicht der Kredite und Darlehen etwas besser zurecht zu finden.