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Ein effizientes Risikomanagement ist das Ziel, damit Finanzgeschäfte nicht zum Glücksspiel werden.

Andreas Oehler führte durch den Tag (Bilder: Pressestelle)

Ein prominenter Referent: Fritz Oelrich, Finanzvorstand der DekaBank-Gruppe

- Pressestelle

Risiko erfordert Management

Der 5. Bamberger Workshop Risikomanagement des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre lockte wieder Größen aus der Finanzwirtschaft an

Ein effizientes und systematisches Risikomanagement ist in Forschung und Praxis immer noch Neuland. Experten aus der Wirtschaft stellten auf dem vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftlehre, insbesondere Finanzwirtschaft bereits zum fünften Mal organisierten Workshop Risikomanagement neue Konzepte vor.

Ein edles Ambiente fanden die Teilnehmer des 5. Bamberger Workshops Risikomanagement am Freitag, den 12. Mai, im Hotel Residenzschloss vor. Prof. Dr. Andreas Oehler, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft, hatte geladen, und es war kein Platz mehr frei im Sitzungssaal 7 des Hotels. "Risikomanagement für Investmentfonds und Hedge Funds - Status quo vadis?" lautete der Titel des Workshops. Vortragende und Gäste widmeten sich einem Themengebiet, das bislang sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis aus verschiedenen Gründen kaum erörtert wurde und wird: Weder das Risikomanagement der wichtigen Finanzintermediäre Investmentfonds noch die seit einigen Jahren die Finanzsysteme befruchtenden Hedge Funds werden derzeit systematisch untersucht. Ziel der Tagung war es, möglichst alle zentralen Perspektiven dieses Themas zu beleuchten. Aus Sicht der Investmentfonds führte Heinz-Wilhelm Fesser (Vorstandsmitglied des Branchenführers DWS Investment) aus, wie ein modernes, das heißt ein systematisches und effizientes Risikomanagement, in das Fondsmanagement integriert werden muss, um eine hohe Performance sicherzustellen.

Fritz Oelrich wieder in Bamberg

Anschließend verband Fritz Oelrich (Finanzvorstand der DekaBank-Gruppe) Theorie und Praxis, indem er verschiedene Methoden und Verfahren des Risikocontrolling auf die in jüngster Zeit auch öffentlich diskutierten offenen Immobilienfonds übertrug. Nicht ganz überraschend wurde in der Diskussion betont, dass das Produkt der offenen Immobilienfonds eine ganze Zeit lang wohl nicht den geeigneten Anlegern verkauft worden ist. Der Korrekturprozess wäre in der Deka aber erfolgreich eingeleitet worden. Fritz Oelrich selbst ist für die Universität beileibe kein Unbekannter: Die DekaBank stiftete im Dezember letzten Jahres unter seiner Initiative der Otto-Friedrich-Universität Bamberg die W3-Professur Finanzcontrolling, um eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis zu gewährleisten.

Bei der Darstellung der Anforderungen und Bewertungsansätze an das Risikomanagement in Investmentgesellschaften im Rahmen des Asset Manager Ratings führte Roger Schneider (Director Asset Management bei Fitch Rating) aus, welchen Mehrwert das Asset Manager Rating leisten kann beziehungsweise wo dessen Grenzen sind. Im Anschluss daran beleuchtete Markus Streck (Head of Risk Methodology, Group Risk Control der Dresdner Bank) Hedge Funds aus Sicht einer Investmentbank und stellte in diesem Zusammenhang Constant Proportion Portfolio Insurance (CPPI) Produkte vor. Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung zur Arbeitsweise der BaFin zeigte die abschließende Präsentation von Gerhard Stahl (Leiter der Gruppe Querschnitt Risikomodellierung bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin), dass die BaFin im internationalen Vergleich mit anderen Aufsichtsbehörden über ein sehr hohes Know-How verfügt und hierbei oft gegenüber den Finanzintermediären einen Wissensvorsprung hat, mit dem sie über den Prüfungsprozess hinaus eine beratende Funktion ausübt.

Sowohl die Teilnehmerzahl als auch die regen Diskussionen im direkten Anschluss an die Vorträge und in den Pausen zeigten, dass der Workshop aufgrund der Aktualität der Themenstellung und der Kompetenz der Vortragenden auch zum fünften Mal ein voller Erfolg war.