Hans-Peter Blossfeld machte Mut für den Weg nach dem Studium
Im Welcome Kongress Hotel wurden über 300 Studierende verabschiedet
„Werden Sie nicht karrieresüchtig!“
Der Schritt in einen neuen Lebensabschnitt: 312 Absolventinnen und Absolventen hat die Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (SoWi) kürzlich mit einer großen Feier im Welcome Kongress Hotel Bamberg verabschiedet.
„Wenn Sie mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg zufrieden waren, sagen Sie es weiter. Wenn nicht, sagen Sie es uns“, wandte sich Rektor Godehard Ruppert an die stolzen Absolventinnen und Absolventen. Ausdrücklich bedankte sich Ruppert für die ausgezeichnete Forschung und Lehre an der Fakultät „SoWi“, an der auch die Studierenden maßgeblich mitwirkten. Das gute Miteinander von Lehrenden und Lernenden zeige sich auch in konkreten Zahlen. Die Fakultät SoWi habe maßgeblich Anteil an der Auszeichnung der Otto-Friedrich-Universität mit dem Qualitätssiegel „E-Quality“ für ihre europäischen Austauschprogramme. „Das sind Zahlen, die wir Ihnen verdanken. Wir sind stolz auf Sie!“
Auch Ehrendoktorwürde verliehen
Bei der Zeugnisverleihung gab es viele frohe Gesichter zu sehen. Zwei Habilitanden, Dr. Karin Kurz und Dr. Joachim Behnke, bekamen je ein Buch überreicht. Außergewöhnlich: Die Fakultät verlieh im Anschluss gleich zwei Ehrendoktorwürden, nämlich an Dr. Fritz Oelrich, Finanzvorstand der DekaBank-Gruppe, und Dr. Gerhard Stahl für ihre besonderen Verdienste um die Wirtschaftswissenschaften. Beide hatten sich mit dem finanzwirtschaftlichen Risikomanagement beschäftigt und setzten sich die Doktorhüte strahlend auf. Insgesamt 17 „normale“ Promovenden, davon neun mit der Bestnote „summa cum laude“, wurden an diesem Abend geehrt. Aber auch die Lehrenden wurden ausgezeichnet: Dr. Johannes Schmidt (Lehrstuhl für Politikwissenschaft I) und Dipl.-Kffr. Evelyne Keller (Lehrstuhl für BWL) bekamen den Fakultätspreis für exzellente Lehre.
Taxi fahrende Akademiker ein Mythos
Dekan Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld zeigte sich außerordentlich zufrieden mit den frischgebackenen Berufsstartern. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Studiums hätten die Absolventen einen wesentlichen Meilenstein in ihrem Lebenslauf erreicht. Er hoffe, dass sie die Studienzeit auch zur Persönlichkeitsentwicklung hätten nutzen können. Denn gerade in der derzeitigen Lebensphase stünden für die Universitätsabgänger wichtige Entscheidungen an: Vieles sei jetzt neu, aber Blossfeld machte den Absolventen Mut: „Der Dr. phil. als Taxifahrer ist ein Mythos“, betonte er. Akademiker hätten in Deutschland immer noch vergleichsweise gute Berufschancen, ihre Tätigkeit werde auch generell gut entlohnt. Und auch wenn der berufliche Weg bei den meisten im Vordergrund stehe – „werden Sie nicht geld- und karrieresüchtig“, warnte Blossfeld. „Das Leben bietet mehr Dimensionen.“
Die meisten Absolventinnen und Absolventen blickten mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf ihre Studienzeit in Bamberg zurück. Die freie Zeiteinteilung löse ein geregelter Arbeitsalltag ab, Termine seien verbindlicher und ein Wunsch nach Sesshaftigkeit setze ein, bekannte Jannika Mattes, die in Bamberg Europäische Wirtschaft studiert hatte, in der Absolventenrede. Dafür biete dieses neue Dasein auch neue Herausforderungen und einen weiteren Horizont. „Das, was uns jetzt den Abschied schwer macht, das sollten wir ins Berufsleben mitnehmen“, erklärte Mattes. „Wir sollten versuchen, die Welt aktiv zu gestalten, unseren Idealismus und unsere Mut zur Kritik bewahren. Lasst uns offen für die Welt bleiben!“