Workshops
Dr. Monika Müller & M.A. Anna Wenzl
Das Themenportal „Bayern gegen Antisemitismus“ unterstützt Lehrkräfte dabei, sich entschieden allen Formen des Antisemitismus entgegenzustellen. Dafür bietet es eine Vielzahl von Materialien und Informationen rund um Prävention und Intervention. Der Workshop stellt das Portal vor und geht auf konkrete Fallbeispiele ein, die anhand der sogenannten „Handlungsräume“ von Lehrkräften und Schulleitungen besprochen werden.
Dr. Nikolaus Schröck (Akad. Dir. i.R.), Hans B. Schmid (StD i.R.)
Schule muss ein Ort sein, an dem demokratisches Handeln gelebt, diskutiert und reflektiert wird. Die grundlegenden demokratischen Werte wie z. B.:
die Würde des Menschen, Recht auf Gleichheit und Gerechtigkeit, Partizipation und Gemeinwohlorientierung in Entscheidungsprozessen.
Solidarität, Transparenz bei medialen Informationen und bei der Abgrenzung des freiheitlichen Toleranzrahmens (Menschenrechte) müssen im Umgang untereinander erlebt und als Alltagskultur wahrgenommen bzw. erfahren werden können.
Für die demokratische Schulkultur kommt der Führungsqualität von Schulleitung eine zentrale Bedeutung zu.
In diesem Workshop geht es einerseits darum, die erforderlichen Kompetenzen für Schulleitung zu diskutieren, die für eine demokratische Schulkultur unverzichtbar sind, andererseits werden aktuelle Missverständnisse von Demokratie und Freiheitsrechten thematisiert. Anhand der Frage „Wie gehe ich mit demokratiefeindlichen Tendenzen an meiner Schule um?“ werden Haltungen, Werte und kritisches Verständnis in Alltagssituationen von Schulleitungen reflektiert.
Dr. Alexander Wiernik (Universität Bamberg, Leiter des Praktikumsamtes für Lehrämter sowie wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Schulpädagogik – ehem. Mittelschulleiter)
In diesem Workshop sollen theoretische Konzepte aus dem Bereich der Führung und Schulentwicklung in den Blick genommen und diskutiert werden. Hieraus sollen dann gemeinsam Ideen entwickelt und diskutiert werden, wie (mehr) demokratische Mitbestimmung im System Schule umgesetzt werden kann und welches Potenzial hierdurch für die unterschiedlichen Akteur*innen der Schulfamilie (Schulleitung, Kollegium, Schüler*innen, Eltern) entfaltet werden kann.
Dr. Christian Boeser (Universität Augsburg, Akad. OR)
Streit lässt sich als offene Auseinandersetzung über unterschiedliche Meinungen definieren. Streitvermeidung hat auf Dauer die gleichen problematischen Konsequenzen wie feindseliger Streit. Sowohl Streitvermeidung als auch feindseliger Streit machen unglücklich, verhindern Kreativität, zerstören soziale Beziehungen und schwächen den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wir sollten Streit deshalb als Ausdruck von Wertschätzung verstehen und die positiven Wirkungen des Streitens betonen: Streiten ermöglicht persönliche Weiterentwicklung, Streiten fördert Kreativität, Streiten stärkt Beziehungen und Streiten hält unsere Gesellschaft zusammen.
Auch wenn jeder Streit feindselig werden kann: Die Konsequenz sollte nicht sein, dass wir Streit vermeiden, sondern immer wieder nach Wegen suchen, wie eine offene Auseinandersetzung ohne Feindseligkeit möglich wird. Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918-2015) hat über Demokratie und Streit gesagt: „Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine“. Im Workshop wird nach Möglichkeiten gesucht, wie wir innerhalb der Schule mehr Streit wagen und demokratische Streitkultur fördern können.
Franziska Karg-Röckl (Konrektorin an der Kreuzberg Grund- und Mittelschule)
Wie kann Schule ein Ort werden, an dem Wissen, Kompetenz und echte Partizipation der Schülerinnen und Schüler gefördert werden – gerade in Zeiten, in denen demokratische Prinzipien herausgefordert werden? Schulleitungen spielen eine entscheidende Rolle, um demokratische Werte zu schützen und eine offene, partizipative Schulkultur zu fördern. Das Churer Modell bietet eine praxisnahe und wirkungsvolle Antwort. Diese Fortbildung zeigt, wie das Konzept funktioniert, und wie Schulleitungen sowie Lehrkräfte eine demokratische Schulkultur im Unterrichtsalltag gezielt stärken und nachhaltig verankern können.
Inhalte:
- Schulleitung als Schlüsselakteur demokratischer Schulentwicklung
- Echte Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler als Fundament demokratischer Bildung
- Zukunftskompetenzen wie Eigenverantwortung und Problemlösung stärken
- Haltung zeigen: Schule als lebendiger Ort demokratischer Werte
- Praxisnahe Strategien zur erfolgreichen Umsetzung im Schulalltag
- Warum es sich lohnt neue Wege zu gehen
Barbara Zauner (StRin an Grundschulen; Referentin für Demokratielernen und Partizipation am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Abteilung Grund,- Mittel,- Förderschulen und Inklusion)
Partizipation muss gelernt werden - von Kindesbeinen an. Selbstwirksamkeitserfahrungen bei Entscheidungen und Problemlöseprozessen erhöhen nachgewiesenermaßen die Motivation für spätere politische Beteiligung. Und ist es nicht das, was wir wollen: Schülerinnen und Schüler befähigen, sich politisch einzubringen und unsere demokratische Gesellschaft konstruktiv mitzugestalten? Das kann in Schule gelernt werden. Nur: Wo dürfen Schülerinnen und Schüler mitbestimmen? Und wieviel Einfluss auf Entscheidungen sollen sie bekommen? Wie können Strukturen geschaffen werden, die ihnen die Sicherheit geben, gehört zu werden und ihre Ideen einzubringen, wenn sie das wollen? Wie kann Mitbestimmung zu einem Gestaltungselement von Unterricht und Schulleben werden? Wie macht Schule Partizipationsmöglichkeiten für jedes einzelne Kind möglich? Über diese und ähnliche Fragen werden wir uns in Rückbezug auf die Ergebnisse aus dem Schulversuch MIT! (Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten! - SMV an Grundschulen) austauschen und ein paar Methoden für die Umsetzung an Schulen mit Klassenleiterprinzip (GS, MS, FöS) kennenlernen und ausprobieren.
Andrea Hafner (Korbinian-Aigner-Gymnasium, OStDin), Markus Knebel (E.T.A-Hoffmann-Gymnasium, OStD), Alexandra Wächtler (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, OStRin)
Mitwirkung an Schulen geschieht zumeist über die SMV-Arbeit. Durch die gewählten Klassensprecherinnen und Klassensprecher, die Schülersprecherinnen und Schülersprecher, aber auch viele Freiwillige werden tolle Aktionen und Veranstaltungen gestartet oder auch Wünsche und Anregungen an Lehrkräfte und Schulleitungen herangetragen. Eine besonders spannende Form der Mitbestimmung sind Parlamente an Schulen, denn hier erlebt man Demokratie hautnah.
In diesem Workshop lernen Sie beide Formen des Parlaments kennen und erhalten intensive Einblicke in die Praxis. Frau OStDin Andrea Hafner vom Korbinian-Aigner-Gymnasium in Erding und Herr OStD Markus Knebel vom E.T.A-Hoffmann-Gymnasium in Bamberg gehen in den direkten Austausch mit Ihnen und berichten von ihren vielfältigen Erfahrungen vor Ort. Moderiert wird dieser Workshop von OStRin Alexandra Wächtler, die als Referentin am ISB den Modellversuch „Schul- und Schülerparlamente stärken“ in den Jahren 2022-2024 geleitet hat.