Fünf Bamberger Vorhaben im Rahmen des Kompetenzverbunds lernen:digital gestartet: Über 4 Millionen Drittmittel – Stärke der Bamberger Lehrkräftebildung wieder bestätigt

 

Der Kompetenzverbund lernen:digital fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis in Bezug auf die digitale Transformation in der Schule und der Lehrkräftebildung. Deutschlandweit bündeln vier Kompetenzzentren die Expertise aus über 200 länderübergreifenden Forschungsprojekten in den Bereichen MINT, Sprachen/Gesellschaft/Wirtschaft, Musik/Kunst/Sport und Schulentwicklung. Diese Projekte führen zu evidenzbasierten Fortbildungen, Unterrichtsmaterialien und Schul- bzw. Unterrichtskonzepten in einer Kultur der Digitalität. Die Universität Bamberg ist an insgesamt fünf Vorhaben im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kompetenzverbunds beteiligt. Die Finanzierung erfolgt durch die Europäische Union – NextGenerationEU und das BMBF.

Dies zeigt einmal mehr die Forschungs- und Transferstärke der Bamberger Lehrkräftebildung. Insgesamt wurden damit in Bamberg:

  • über 4 Millionen Euro Drittmittel eingeworben,
  • über 20 Projektstellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen und die
  • Profilbildung im Bereich digitale Bildung an der Universität Bamberg insgesamt gestärkt.

Ziel der Vorhaben, welche im Laufe des Sommers 2023 gestartet sind, ist die Entwicklung und Erprobung von Fortbildungen und Materialien für digital gestützten Unterricht in einer großen Breite von Fachbereichen sowie von Schulungsmöglichkeiten zur Schulentwicklung im digitalen Kontext. Ein gemeinsames Projektbüro am ZLB koordiniert die Vorhaben und unterstützt projektleitenden Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeitende bei der Konzeptentwicklung und -evaluation, der Verbreitung der Ergebnisse unter Lehrkräften, fördert die Zusammenarbeit mit der Praxis und unterstützt die landesweite Integration in die Lehrkräftebildung. Damit werden digitale Kompetenzen bei Lehrkräften in ganz Deutschland aufgebaut. Nachfolgend werden die fünf Bamberger Vorhaben vorgestellt:

 

Projekt DiSo-SGW

Digitale Souveränität als Ziel wegweisender Lehrer:innenbildung für Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften in der digitalen Welt

DiSo-SGW ist ein von der Universität Bamberg geleitetes Verbundvorhaben mit zwölf Partneruniversitäten, das sich auf die Weiterentwicklung und Evaluation von Fortbildungsmodulen für Lehrkräfte in den Bereichen Sprache, Gesellschaft und Wirtschaft im Kontext einer digitalen Bildung konzentriert. Ziel ist die Integration von entwickelten Ansätzen und Lehrkonzepten in das Bildungssystem mit einem Schwerpunkt auf nachhaltiger Zusammenarbeit zwischen Bildungsforschung, -praxis und -administration. Das Projekt baut auf früheren Forschungsarbeiten auf und zielt vor dem Hintergrund der Entwicklung einer digitalen Souveränität darauf ab, digitale Kompetenzen, Dispositionen und Haltungen von Lehrkräften zu entwickeln. Der Transfer erfolgt projektintern sowie -extern, wobei der Fokus auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Schulen und Fortbildungseinrichtungen aller Schularten liegt. DiSo-SGW entwickelt digitale Lehrkräftefortbildungen, die auf Design-Based-Research basieren und in Kooperation mit Expert*innen empirisch untersucht und optimiert werden. Schließlich erfolgt die Verbreitung und Umsetzung der Fortbildungsmodule bundesweit über Fortbildungsinstitute und ein webbasiertes Portal.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Jörn Brüggemann und Jr.-Prof.in Dr.in Theresa Summer

 

Projekt DiäS

Digital-ästhetische Souveränität von Lehrkräften als Basis kultureller, künstlerischer, musikalischer, poetischer und sportlicher Bildung in der digitalen Welt

Das DiäS-Projekt konzentriert sich auf die digitale Transformation in den Bereichen kulturelle, künstlerische, musikalische, poetische und sportliche Bildung mit einem starken Fokus auf Ästhetik. Das Projekt verfolgt eine evidenzbasierte und forschungsbasierte (Weiter)Entwicklung von Lehransätzen zur Förderung des Professionswissens von Lehrkräften in diesen Bereichen im Zeichen der digitalen Transformation. Dabei wird eine enge Vernetzung zwischen Bildungsforschung, -praxis und -administration angestrebt und eine Integration in ein bundesweites „Kompetenzzentrum für digitales und digital gestütztes Unterrichten“ geplant. Das Projekt basiert auf umfangreichen Vorarbeiten und hat erfolgreich evaluierte Konzepte und Ansätze, die auf die Entwicklung digitaler Kompetenzen und die Reflexion der Chancen und Risiken digitaler Medien abzielen. In einer innovativen Vernetzungsstruktur erfolgt der Transfer von Wissen sowohl innerhalb des Projekts als auch nach außen in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Forschung und Praxis. Es werden digitale Lehrkräftefortbildungen entwickelt, die auf Design-Based-Research basieren und in Kooperation mit Expert:innen optimiert werden. Die Ergebnisse sollen deutschlandweit über Fortbildungsinstitute und Studienseminare verbreitet werden, unterstützt durch ein webbasiertes Portal zur dauerhaften Zugänglichkeit der Angebote.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Jörn Brüggemann

 

Projekt LeadCom

Digital Leadership & Kommunikations- und Kooperationsentwicklung

LeadCom bietet Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulleitungen und Lehrkräfte an allgemein- und berufsbildenden Schulen mit dem Schwerpunkt auf der Gestaltung digitaler Kommunikation und Kooperation sowie der Entwicklung des Digital Leadership. Das Projekt arbeitet mit Bildungseinrichtungen in verschiedenen Bundesländern zusammen und verfolgt vier Hauptziele: die Förderung einer digitalen Kommunikations- und Kooperationskultur, die Stärkung des Digital Leadership bei Schulleitungen und Multiplikatoren, die Entwicklung von Fortbildungs- und Beratungsangeboten im Bereich Digital Leadership und digitaler Kommunikation, sowie die Integration dieser Ansätze in die schulische Praxis. Auch LeadCom nutzt Design-Based-Research und arbeitet in enger Zusammenarbeit mit Schulen und Projekt- und Transferpartnern. Das Projekt entwickelt kontinuierlich Fortbildungs- und Beratungsangebote sowie Konzepte für Digital Leadership und digitale Kommunikation und Kooperation. Die Umsetzung dieser Angebote wird erforscht und evidenzbasiert bewertet, wodurch sie den unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Länder angepasst werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kollaborativen Entwicklung von Konzepten zur Gestaltung der Kommunikations- und Kooperationskultur und des Leadership-Kompetenzprofils.

Ansprechpartnerin: Prof.in Dr.in Annette Scheunpflug

 

Projekt SchuDiDe

Schulentwicklung: Digital – Demokratisch

Das Projekt "Schulentwicklung: Digital – Demokratisch (SchuDiDe)" untersucht Potenziale für Schule als demokratiefördernde gesellschaftliche Institution in der digitalisierten Welt und stellt konkrete Konzepte und digitale Werkzeuge für Schulen zur Verfügung. Der Fokus liegt auf der Erforschung der Voraussetzungen und der Entwicklung von Gestaltungsansätzen für digitale Lösungen auf der Makro-, Meso- und Mikroebene des Bildungssystems. Auf Makroebene betrachten wir gesellschaftliche Auswirkungen der Digitalisierung, entwickeln Fortbildungen für Schulleitungen und setzen ethische und juristische Leitlinien für digitale Schulentwicklung. Auf Mesoebene fördern wir interkulturelle und inklusive Schulentwicklung und schließen globale Perspektiven der Partizipation in digitale Angebote ein. Auf der Mikroebene analysieren wir die Auswirkungen digitaler Tools auf Lehr-Lernprozesse. Unser Ansatz beruht auf enger Zusammenarbeit mit Praxisakteuren und zielt darauf ab, praktische Bedürfnisse von Schulen zu erfüllen. Unsere Materialien und Konzepte sind länderübergreifend anwendbar und auf Langfristigkeit ausgelegt. Mit Standorten in fünf Bundesländern und der Universität Jena als Hauptverantwortliche trägt SchuDiDe zur Entwicklung von Schulen in der digitalisierten Gesellschaft bei und unterstützt die Professionalisierung der Akteure für die Implementierung demokratieförderlicher Elemente.

Projektleitung Bamberg: Prof.in Dr.in Annette Scheunpflug

 

Projekt WÖRLD

Wirtschaftspädagogik und Ökonomische Bildung: Lehrkräftebildung und Unterricht digital

Dieses Projekt besteht aus 14 Teilprojekten, die sich mit der Aus- und Fortbildung von Wirtschaftslehrkräften sowie der Gestaltung von digitalem und digital unterstütztem Unterricht in der Wirtschaftswissenschaft befassen. Das Konsortium erstreckt sich über sieben Bundesländer und deckt die gesamte Breite der allgemeinen und beruflichen Lehr- und Unterrichtsangebote ab. Im Projekt WÖRLD geht es um die Entwicklung von Kompetenzen der Lehrkräfte zur Planung und Gestaltung von digitalem und digital gestütztem Unterricht in der Domäne Wirtschaftswissenschaften. Das Teilprojekt in Bamberg fokussiert die Entwicklung von Digital Literacy beruflicher Lehrkräfte, um die Entwicklungen durch technologischen Fortschritt in der kaufmännischen Domäne (z. B. Marketing-Automatisierung oder Robo-Advisoren) aufzugreifen und in fachdidaktische Konzepte zu integrieren. Hierfür wird in einem ersten Schritt ein digitales Tool entwickelt, mit welchem Lehrekräfte ihre digitalen Kompetenzen in einem Selbsttest evaluieren können. Darauf aufbauend werden passgenaue und individuelle Fortbildungsbausteine als Micro-Learnings angeboten, die im Selbststudium für unterschiedliche Facetten der Digital Literacy genutzt werden können. Das Projekt folgt dabei methodisch einen Design Based Research-Ansatz.

Projektleitung Bamberg: Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz

 

Link Projektseite Universität Bamberg: https://www.uni-bamberg.de/wipaed-p/forschung/aktuelle-projekte/

 

Koordinative Ansprechpartner am ZLB und den Lehr- und Forschungseinheiten:

Dr. Lucia Haldorn (DiSo-SGW),

Christina Distler (DiäS, LeadCom),

Philipp Schlottmann (WÖRLD),

Dr. Susanne Timm (SchuDiDe)