Für angehende Lehrkräfte im Referendariat sowie Lehrende im Schuldienst besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Weiterqualifizierung im Rahmen einer Promotion. Unterschiedliche Wege können dabei zum Abschluss der Promotion führen.

Bitte beachten Sie:

Absolventinnen und Absolventen mit gymnasialen Staatsexamens- oder lehramtsbezogenen Master-Abschlüssen steht es frei sich ohne Auflagen im Rahmen einer Promotion wissenschaftlich weiterzuqualifizieren.

Auch Absolventinnen und Absolventen mit Staatsexamen für ein Lehramt an Grund-, Mittel- oder Realschulen können den Weg einer wissenschaftlichen Weiterqualifizierung einschlagen. Sie müssen zur Zulassung jedoch zusätzliche Leistungen nachweisen, über deren Umfang der jeweilige Promotionsausschuss entscheidet.

Je nach fachbezogener Ausrichtung der Promotion und der betreuenden Einrichtung ergibt sich die fakultätsbezogene Anbindung des Promotionsvorhabens. 

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Erfahrungsberichte

Hier finden Sie Erfahrungen und Eindrücke von Absolventen von Lehramtsstudiengängen, die promoviert haben bzw. promovieren.

"Die Begeisterung für das Hervorbringen neuen Wissens und das Ringen um das wissenschaftlich bessere Argument hat mich bereits während meines Studiums (insbesondere während der Anfertigung meiner Zulassungsarbeit) ergriffen. Letztlich wollte ich mir diese Leidenschaft erhalten, weshalb ich nach dem Studium bewusst nicht den Weg in die zweite Phase der Lehramtsausbildung eingeschlagen habe. Stattdessen habe ich mich für eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle an der Universität beworben und mein Promotionsvorhaben aufgenommen."

Caroline R. (Allgemeine Pädagogik)

"Nach dem ersten Staatsexamen habe ich in der außerschulischen pädagogischen Praxis gearbeitet. Aus dieser Tätigkeit heraus hat sich das Interesse an einem spezifischen Themengebiet ergeben, das ich im Rahmen meiner Promotion vertiefen konnte."

Mechthild S. (Allgemeine Pädagogik)

"Hauptsächlich habe ich mich für ein Promotionsstudium entschieden, da mich der entsprechende Fachbereich schon seit dem Studium besonders interessiert."

Lisa D. (Mathematikdidaktik)

"In meinem vorherigen Beruf fehlte mir einfach das ständige Einarbeiten in und Auseinandersetzen mit komplexen Themen - das Befriedigen von Neugier kam einfach zu kurz. Das fühlte sich ähnlich an, wie wenn man wegen Krankheit ans Bett gefesselt ist und seinem Bewegungsdrang nicht nachgeben kann."

Fabian F. (ohne Fachangabe)

"Nach dem Studium [habe ich] bewusst nicht den Weg in die zweite Phase der Lehramtsausbildung eingeschlagen. Stattdessen habe ich mich für eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle an der Universität beworben und mein Promotionsvorhaben aufgenommen."

Caroline R. (Allgemeine Pädagogik)

"Ich habe etwa eineinhalb Jahre nach dem ersten Staatsexamen begonnen zu promovieren, d.h. aus einer beruflichen Tätigkeit in der außerschulischen pädagogischen Praxis heraus. Ich war zwischen erstem Staatsexamen und Beginn der Promotion eineinhalb Jahre beruflich tätig."

Mechthild S. (Allgemeine Pädagogik)

"Nachdem ich als Lehrkraft verbeamtet worden bin und mich in Elternzeit befand.
Während des Referendariats und der ersten Berufsphase bis zur Verbeamtung, blieb zu wenig Spielraum, um mir im Hinblick auf eine Promotion Gedanken zu machen."

Jana M. (Grundschuldidaktik)

"Begonnen habe ich damit nach dem 2. Staatsexamen, einem Erweiterungsstudium und einem Jahr als angestellter Lehrkraft."

Lisa D. (Mathematikdidaktik)

"Nach dem ersten Staatsexamen habe ich einen Vollzeitberuf ergriffen, um dann nach einem Jahr wieder zurück an die Uni zu wechseln."

Fabian F. (ohne Fachangabe)

"Ich promoviere als wissenschaftliche Mitarbeiterin und bin dabei in den Lehrstuhl eingebunden: Der Vorteil der Kombination aus Promotion und gleichzeitig Lehrstuhlangehörigkeit ermöglicht es mir, universitäre Lehre mitzugestalten, in der universitären Selbstverwaltung tätig zu sein und an Forschungsaktivitäten partizipieren zu können."

Caroline R. (Allgemeine Pädagogik)

"Ich habe drei Jahre lang als Stipendiatin promoviert und im letzten Förderjahr eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität angetreten. Die Promotion mit Stipendium hat für mich den klaren Vorteil, dass ich mich voll und ganz auf die Dissertation konzentrieren konnte und diese auch in der Förderzeit fertigstellen konnte. Nachteilig war phasenweise die Nichteinbindung in den Wissenschaftsbetrieb. Meine sehr gute Betreuungssituation, die Einbindung in ein Promotionskolleg und die regelmäßigen Treffen in Arbeitsgruppen haben der 'Vereinsamung' am heimischen Schreibtisch deutlich entgegenwirkt."

Mechthild S. (Allgemeine Pädagogik)

"Ich promovierte während der Elternzeit und promoviere momentan als abgeordnete Lehrkraft und wissenschaftliche Mitarbeiterin."

Jana M. (Grundschuldidaktik)

"Nach einem Anschubstipendium arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni. Das hat den Vorteil, dass je nach Aufgabenbereich intensivere Erfahrungen an der Universität gesammelt werden können. Möchte man an die Schule zurückkehren könnte dagegen eine fehlende Praxiserfahrung und die gedankliche Entfernung zu diesem Aufgabenbereich nachteilig sein."

Lisa D. (Mathematikdidaktik)

"Als wissenschaftlicher Mitarbeiter hat [man] ein Tagesgeschäft, das abgearbeitet werden will (v. a. Lehre). Da gibt es Phasen, wo die Promotion einfach zu kurz kommt. Auf der anderen Seite ist der Austausch mit den Kollegen und die Anbindung an eine Forschungseinrichtung/Lehrstuhl so gewinnbringend, dass ich es nur als Vorteil sehe."

Fabian F. (ohne Fachangabe)

"Aus meiner Sicht ist die Neugier, neues Wissen entdecken zu wollen, die wichtigste Voraussetzung. Gleichzeitig benötigt man aber auch insbesondere volitionale Bereitschaften, sich über einen langen Zeitraum mit einem Thema beschäftigen zu wollen."

Caroline R. (Allgemeine Pädagogik)

"Bei empirischen Arbeiten ist vor allem eine tiefgehende Einarbeitung in empirische Forschungsmethoden wichtig. In meinem Lehramtsstudium habe ich keine diesbezüglichen Veranstaltungen besucht. Allerdings kann die Einarbeitung meines Erachtens auch parallel zur Arbeit an der Dissertation erfolgen, sofern ausreichend Unterstützungsstrukturen vorhanden sind."

Mechthild S. (Allgemeine Pädagogik)

"Allgemein sehe ich folgende Voraussetzungen als hilfreich, um sich den Herausforderungen, die eine Promotion mit sich bringt zu stellen: hohe Frustrationstoleranz, Beständigkeit, Hartnäckigkeit, Selbstorganisation, Gelassenheit, Akzeptanz von Begrenzungen, Selbstreflexion, Humor, Selbstironie... Speziell auf das Lehramt bezogen finde ich es wichtig, dass man sich dessen bewusst ist, dass man sich eine Fachdisziplin nahezu vollständig neu erschließen muss. Das erfordert meiner Meinung nach ein besonderes Maß an Geduld und Selbstorganisation."

Jana M. (Grundschuldidaktik)

"Ganz oben auf der Liste: Flexibilität, gefolgt von Interesse und Frustrationstoleranz. Und das bezogen auf die Lebenssituation wie auch auf das Thema. Es hat mich überrascht, wie wenig ich doch wusste, als ich angefangen habe (und eigentlich ist es auch immer noch so). Man muss bereit sein, dass neue Informationen einen schon mal ein ganzes Stück vom ursprünglichen Weg abbringen können."

Fabian F. (ohne Fachangabe)

"Der Schritt in die Ungewissheit - mein Lehramtsstudium habe ich als ein Stück weit als eine Zeit der Gewissheit in Erinnerung in dem Sinne, dass das Ziel des Studiums klar war. Mit der Entscheidung zur Promotion eröffnen sich neue Möglichkeiten und Bereiche - dies ist eine Chance, aber in Form von Ungewissheit gleichzeitig auch eine Herausforderung!"

Mechthild S. (Allgemeine Pädagogik)

"Dieses Eintauchen in eine nahezu unbekannte Fachdisziplin. Im Rahmen meines Grundschulstudiums studierte ich Erziehungswissenschaft sehr randständig. Eine Promotion setzt dagegen ein fundiertes und vielfältiges Wissen im Hinblick auf diese Fachdisziplin voraus. Dieses muss in großen Teilen im Selbststudium neben und oder in Ergänzung zur Promotion stattfinden. Das erfordert Geduld und zusätzlich einen hohen Zeitaufwand."

Jana M. (Grundschuldidaktik)

"Die Finanzierung."

Fabian F. (ohne Fachangabe)

"Meine Promotion hat starken Einfluss auf meine Persönlichkeitsentwicklung, die auch von emanzipatorischen Prozessen begleitet wird. Diese biographische Entwicklung verbinde ich gerne mit Platons Höhlengleichnis: Wer sich einmal aus den Fesseln der Unwissenheit befreit hat, wird sich diese ungern wieder anlegen lassen. Das hat mir auch einen gänzlich neuen Blick auf die Welt und die ihr innewohnenden Elemente eröffnet. Die Suche nach der wahren Erkenntnis ist für mich in allen wissenschaftlichen als auch außerwissenschaftlichen Bereichen lebensbestimmend geworden; wobei ich gleichzeitig anerkennen muss, dass die wahre Erkenntnis - also der Blick in die Sonne - niemals möglich sein wird. Dieses Paradox ist schwer zu fassen; gleichzeitig ist es für mich aber auch lebenskonstitutiv geworden."

Caroline R. (Allgemeine Pädagogik)

"Mein Verständnis im Hinblick auf die Komplexität von Fragestellungen und Prozessen. Die Erkenntnis, dass es in vielen, vielleicht sogar in den meisten Fällen keine schnellen und einfachen Lösungen gibt. Wie lange es dauern kann, um eine tragfähige Struktur zur Bearbeitung einer Fragestellung aufzubauen. Die Erkenntnis, wie sich die Wahrnehmung im Hinblick auf die Bearbeitung einer Fragestellung im Lauf der Zeit verändert und präzisiert. Die Erkenntnis, dass es häufig viele Umwege braucht, um einen gangbaren Weg zu finden. Das Verständnis, wie Erkenntnis generiert wird. [...] Die Erkenntnis, dass Zusammenhänge komplexer sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen, ist ein Zugewinn, der sich auf sehr viele Lebensbereiche übertragen und vor dessen Hintergrund, sich vieles besser einordnen und verstehen lässt."

Jana M. (Grundschuldidaktik)

"In meinem Promotionsstudium ist eine ganz andere Strukturierung und Einteilung der Arbeitszeit im Gegensatz zum Schulalltag möglich aber auch nötig."

Lisa D. (Mathematikdidaktik)

"Die Lebenszufriedenheit ist gestiegen und die Weltanschauung hat sich stark gewandelt. [...] Was Karriereziele angeht: Ich habe herausgefunden, was ein Job beinhalten muss, damit ich ihn mit einer gewissen inneren Zufriedenheit über eine längere Zeit ausüben kann."

Fabian F. (ohne Fachangabe)

"Aus meiner Sicht ist ein gute Betreuerin bzw. ein guter Betreuer sowie ihre bzw. seine Art der Betreuung ein wichtiger Bestandteil einer Promotion."

Caroline R. (Allgemeine Pädagogik)

"Mein Tipp ist, sich frühzeitig um eine gute Betreuung zu kümmern, die persönlich sympathisch erscheint und in den eigenen Themengebieten fachlich erfahren ist. Eine unterstützende, ermutigende Betreuerin bzw. Betreuer ist unglaublich viel wert!"

Mechthild S. (Allgemeine Pädagogik)

"Ich glaube, dass die entscheidende Frage für Lehramtsstudierende ist, wie es danach weiter geht. In diesem Prozess befinde ich mich selbst gerade. Die Stellen an einer Universität sind meist rar gesät, befristet und die Konkurrenz ist groß. Demgegenüber steht der Schuldienst mit seinen klaren und sicheren Rahmenbedingungen. [...] Ich würde eine Promotion abenteuerlichen, neugierigen, wissensdurstigen Lehramtsstudierenden empfehlen, die bereit sind auch einmal aus den gewohnten Bahnen auszubrechen und Neues zu wagen."

Jana M. (Grundschuldidaktik)

"[Die Aussichten sind] gut eigentlich - die haben nicht nur eine wissenschaftliche Ausbildung auf Master Niveau, sondern auch noch einen gewissen pädagogischen Background und daher auch während des Studiums (eine wichtige Phase der Charakterbildung) ein ganz anderes Bild von ihrer Zukunft und damit auch andere Erwartungen an sich. [...] Wenn man es nicht ausprobiert, weiß man nicht, ob es etwas für einen ist. Und der Weg an die Schule ist danach ja immernoch offen. Man beschäftigt sich intensiv mit einem Thema, das einen interessieren sollte. Das kann persönlich sehr gewinnbringend sein - ich würde es aber nie aus monetären Gründen tun. Und man sollte selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten als Gewinn und nicht als Last sehen."

Fabian F. (ohne Fachangabe)