Dr. Katharina Scheffner

Projektkoordinatorin der Bayerischen Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen (BayBIDS)

Nach meinem Magisterstudium in den Fächern Europäische Ethnologie, Romanistik mit Schwerpunkt Hispanistik und Philosophie in Bamberg und in Santiago (Chile) promovierte ich 2018 im Bereich romanische Kulturwissenschaft in Bamberg. 2010, kurz vor Abschluss des Studiums bekam ich mein erstes und zweieinhalb Jahre später mein zweites Kind. Seit Mitte 2015 arbeite ich in verschiedenen Bereichen rund um Internationalisierung von Hochschulen. 

Vorneweg: Mein Weg in den Beruf war ein langwieriger mit vielen Durststrecken, der sich hier viel besser und stringenter liest, als er war. Während meines Studiums war ich durchgehend als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für EuroEthno tätig und arbeitete im Grundstudium in den Semesterferien immer wieder als Praktikantin und Werkstudentin in verschiedenen Museen der Region. Unterstützt von Frau Prof. Dr. Bärbel Kerkhoff-Hader hatte ich bereits im Studium festgestellt, dass mir Wissenschaft und Lehre viel Spaß machen und konzentrierte mich auf eine wissenschaftliche Karriere. Im Nachhinein betrachtet habe ich in dieser Phase gelernt, wie Universitäten im wissenschaftlichen und im administrativen Bereich funktionieren, was mir später viel nützte. Die zahlreichen Aufenthalte im Ausland (Lateinamerika, England) vor, während und nach dem Studium haben meine interkulturellen und sprachlichen Fähigkeiten geschult, so dass nach einigen fruchtlosen Bewerbungen im wissenschaftlichen Bereich klar war, dass für mich alles rund um Internationalisierung ein interessantes Feld sein könnte. Nach einem kurzen Intermezzo als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl Europäische Ethnologie bei Frau Prof. Dr. Heidrun Alzheimer und zahlreichen Lehraufträgen an der Romanistik fand ich meinen Weg mithilfe einer Initiativbewerbung ins International Office der Uni Bamberg. Neben einer Teilzeitstelle in verschiedenen Bereichen des International Office (Incoming Students, Welcome Center, Projektleitung BayBIDS) und zwei kleinen Kindern schloss ich meine Promotion ab; das letzte Jahr konnte ich mich dank eines Stipendiums und Beurlaubung voll auf die Dissertation konzentrieren. Nach einem zweijährigen Ausflug an die Uni Würzburg ins International Relations Office (Internationalisierungsstrategie, strategische Partnerschaften und Recruiting) bin ich seit Anfang 2021 wieder ausschließlich an der Uni Bamberg tätig. Ich bin leitende Koordinatorin des bayernweiten bzw. weltweiten Projekts „Bayerische Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen“ und seit Mitte 2021 auch Koordinatorin für Internationales der Fakultät GuK. Hier geht es um die Beratung Bamberger Studierende, die ins Ausland möchten und ausländischen Austauschstudierende, die zu uns kommen. Zusätzlich unterstütze ich die Fächer bei der strategischen Internationalisierung und der Einwerbung von Drittmitteln für internationale Projekte.

Nebenbei ist die Arbeit in jedem International Office der Welt vermutlich die beste aller möglichen: Ich unterstütze Menschen dabei, Probleme zu lösen, Kontakte zu knüpfen, diese zu institutionalisieren – und lerne gleichzeitig auf meinen Dienstreisen viele Länder und Kulturen kennen.

Mein Tipps

  • Die Stellensuche nach dem Studium ist für Geisteswissenschaftler(innen) schwierig und langwierig, mit Kindern wird es noch komplizierter, weil die geografische Flexibilität fehlt. Es ist trotzdem nicht unmöglich, aber man braucht einen langen Atem (ich habe für eine Jobzusage im Schnitt zwanzig Bewerbungen verschickt) und viel Wille zur Selbstausbeutung.
  • Bitte gehen Sie interessehalber in Lehrveranstaltungen, nicht nur in die, die das Modulhandbuch vorsieht.
  • Gehen Sie zu Antritts- und Abschiedsvorlesungen und lernen Sie etwas von den Menschen, denen sie dort begegnen.
  • Knüpfen Sie Netzwerke, besuchen Sie Fortbildungen auch außerhalb Ihres Fachbereichs (ja, Bilanzbuchhaltung ist langweilig) und schauen Sie über den Tellerrand hinaus.
  • Nehmen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen ein Studium bietet, wahr: Auslandsstudium, Auslandspraktika, Reisen, Exkursionen, Werkstudierendentätigkeit
  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Studium – wenn Sie mit knapp 70 in Rente gehen, wird es nicht mehr wichtig sein, ob sie 40 oder 41 Jahre gearbeitet haben.
     

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