Seminar "Wasser ist Leben. Der Umgang mit einer natürlichen Ressource als Immaterielles Kulturerbe" WiSe 2023/24

Kurzfilm "Karpfenteichwirtschaft in Bamberg" von Milena Dust, Victoria Müller und Mario Tews

Karpfen haben in Franken eine lange Tradition und sind noch immer Teil von Bräuchen und Nahrungskultur, zum Beispiel als Weihnachtsessen. Mitten in der Bamberger Innenstadt befinden sich zwei Karpfenteiche von Teichwirt Peter Papritz – an der gleichen Stelle wie diejenigen der ehemaligen Fürstbischöfe von Bamberg.
Der Kurzfilm „Karpfenteichwirtschaft in Bamberg“ gibt einen Einblick in die Arbeit mit den Tieren und in die Atmosphäre vor Ort. Verbringt man eine Weile am Wasser, lässt sich mehr als nur die Beziehung zwischen Mensch und Speisefisch beobachten. Die Teiche stellen ein komplexes Ökosystem dar, und neben den verschiedenen Karpfenarten findet man zum Beispiel auch den Eisvogel, Krähen oder Reiher.

Herzlichen Dank an Peter Papritz mit Fisch und Fein für die wunderbare Kooperation.

Über die Filmschaffenden

  • Milena Dust studiert im Bachelor Französisch, Europäische Ethnologie und Philosophie. Durch die Öffentlichkeitsarbeit für das Naturkundemuseum Bamberg hat sie Kenntnisse in der Arbeit mit Medien.
  • Victoria Müller studiert im Bachelor Anglistik, Europäische Ethnologie und Betriebswirtschaftslehre. Im SoSe 2023 hatte sie die Übung "Ethnografisches Filmemachen" besucht und setzte ihre frisch erworbenen Kenntnisse sofort während der Ungarn-Exkursion sowie im darauffolgenden Semester bei der Produktion dieses Filmes ein. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei den Bamberger Kurzfilmtagen.
  • Mario Tews studiert im Bachelor Pädagogik und Europäische Ethnologie. Auch er hatte im SoSe 2023 die Übung "Ethnografisches Filmemachen" besucht.

Informationen zum Drehort

Das Seminar "Wasser ist Leben. Der Umgang mit einer natürlichen Ressource als Immaterielles Kulturerbe"

Wasser ist Leben – die Bedeutung dieser in unsere Alltagskultur eingeschriebenen Worte wird in Zeiten des Klimawandels gesellschaftlich besonders bewusst. Was in westlich-industriell geprägten Ländern zur Selbstverständlichkeit geworden ist – nämlich die permanente Verfügbarkeit von Wasser –, wird angesichts zunehmender Knappheiten der Ressource und damit einhergehender Aufrufe zum Einsparen, schonenden Umgang mit und Schutz von Wasser gegenwärtig wieder fragil. Aufgrund seiner Bedeutung nicht nur als lebenswichtiges Getränk, sondern auch hinsichtlich seiner Nutzbarmachung für die Landwirtschaft, als Grundlage für Siedlungsbildungen und Transport sowie im Kontext von religiös-spirituellen Zeremonien und Brauchhandlungen bildet die Beschäftigung mit Wasser eine Konstante der europäisch-ethnologischen Forschung.
Im Seminar behandelten Prof. Dr. Barbara Wittmann und ihre Studierenden das „kostbare Gut“ vorrangig im Kontext von Wissen und Praktiken rund um Immaterielles Kulturerbe. Anhand konkreter Beispiele beleuchteten sie historisch gewachsene und regional vorhandene Ausprägungen einzelner Phänomene, darunter die Flößerei, traditionelle Bewässerungstechniken, das Kneipp-Wesen, den innerstädtischen Erwerbsgartenbau in Bamberg etc. Im Fokus standen dabei sowohl deren Genese und Veränderungen im Lauf der Zeit als auch die gegenwärtige Rolle von Wasser im Zusammenhang mit Fragen von Nachhaltigkeit und Klimawandel sowie Mensch-Natur-Beziehungen.
Die Studierenden führten die Ergebnisse des Seminars anschließend im Rahmen eines kleinen Ausstellungsprojektes in einer Posterpräsentation zusammen und machten sie der Öffentlichkeit zugänglich. Dabei wurden u.a. Techniken einer ansprechenden Gestaltung, Vermittlung und Kommunikation von Fachinhalten erlernt. Eine Kleingruppe fertigte zusätzlich einen ethnographischen Film an.

Die im Seminar entstandenen Poster finden Sie hier: