Elena Blinzler M.A. (geb. Baumgartner)

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Der Weg in den Beruf mit einem Abschluss in Europäischer Ethnologie – er gestaltet sich aufregend, mitunter anstrengend, aber auch mit unendlich vielen Möglichkeiten.

DAS STUDIUM

Das Studium muss dir in erster Linie Spaß machen. Du lernst bereits in der freien Wahl deiner Seminare und Vorlesungen deine eigenen Interessen in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem entwickelst du einen ganz eigenen Blick auf deine Mitmenschen und unseren gelebten Alltag. Eins muss dir mit einem Abschluss in Europäischer Ethnologie jedoch klar sein: außerhalb der universitären Berufswelt kann sich kaum jemand etwas unter dem Studiengang vorstellen. Aber: aus meiner Erfahrung kann ich sagen, es ist kein Hindernis! Sei überzeugt von dem, was du kannst, was du gelernt hast und worin deine Stärken liegen und dein Gegenüber wird das sehen.

PRAKTIKA

Es gibt nicht die Ideal-Anzahl an Praktika, die man absolviert haben sollte. Ich habe insgesamt vier gemacht, zwei davon in einer Auszeit zwischen Bachelor und Masterstudium. Das habe ich im Nachgang nie bereut, denn es half, eigene berufliche Ziele zu manifestieren. Grundsätzlich solltet ihr in verschiedene Bereiche hineinschnuppern und diese Praktika zielgerichtet und nicht wahllos wählen. Dass dem Arbeitgeber so etwas positiv auffällt, konnte ich in all meinen Bewerbungsgesprächen immer wieder feststellen.

DEN FUSS IN DER TÜR HABEN

Das große Ziel nach meinem Abschluss war, irgendwo erstmal den Fuß in die Tür zu bekommen – auch wenn das heißt, eine befristete Stelle anzutreten. Man hört immer wieder, dass viele über Monate auf Jobsuche sind. Das hat mich eingeschüchtert, keine Frage. Es geht aber auch anders. Nach nur zwei Bewerbungen hatte ich meinen ersten Job als Kulturbeauftragte der Stadt Güglingen (Baden-Württemberg), als Elternzeitvertretung für 1,5 Jahre. Wohin mich dieser Job führen würde, wusste ich zum damaligen Zeitpunkt nicht. Aber ich hatte Glück und durfte mich sehr autark innerhalb meiner Behörde ausprobieren und einige eigene Projekte, wie z.B. ein großes Open-Air Kulturevent umsetzen.

Danach war mir nicht klar, wie es weitergehen sollte. Wo möchte ich hin? Wo kann ich mich beruflich weiterentwickeln? Ich hatte Vorstellungsgespräche im Theaterbereich, aber auch in Eventagenturen und dem öffentlichen Dienst und ich habe auch Jobs abgelehnt. Auch das sollte man sich trauen, wenn es sich nicht richtig anfühlt. Ein Punkt hierzu vielleicht noch: das Gehalt muss ebenfalls stimmen – und das ist in den genannten Arbeitsfeldern nicht immer gegeben. Hier braucht man einen langen Atem, um da hin zu kommen, wo man hin möchte.

ANGEKOMMEN

Seit 2021 bin ich nun unbefristet bei der Bayerischen Landesagentur für Energie und Klimaschutz in der Kommunikationsabteilung und damit beim Freistaat Bayern angestellt. Die Vorerfahrung im öffentlichen Dienst, in der Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation sowie der Bezug zu einer Kommune waren ausschlaggebend, dass ich diesen Job bekommen habe. Die LENK ist eine Vernetzungs- und Beratungsstelle für bayerische Kommunen. In mein Aufgabengebiet fallen die Organisation eines Veranstaltungsangebots, der LENK KOMMUNity, mit jährlichen bayernweiten Netzwerktreffen und regelmäßigen digitalen Workshops zu klima- und energierelevanten Themen, sowie Pressearbeit, Social Media und die Betreuung der Homepage. Dabei war es nicht so wichtig, dass ich kaum Erfahrungen im Klimabereich mitgebracht habe. Viel wichtiger war, dass ich den Perspektivwinkel aus einer Kommune kannte und durch mein Studium verstand, Sachverhalte zu hinterfragen und kreative Ideen zu entwickeln.

 

Meine Tipps

  • Geht EUREN Weg, nehmt Umwege in Kauf – am Ende findet ihr euren Platz in der Berufswelt und ihr werdet sehen, Kulturwissenschaftler:innen hat jeder gern im Team :-)

>>> Zum Überblick aller Wege in den Beruf