Sophia Erfurt M.A.

Organisationsentwicklung und Change Management

Nach einem Studium der Medien- und Kulturwissenschaften in Düsseldorf studierte ich im Masterstudiengang Europäische Ethnologie in Bamberg.

Inzwischen arbeite ich als Change Managerin in der freien Wirtschaft. Damit habe ich eine Position auf dem Niveau einer Senior Referentin (ähnlich dem Abteilungsleiter) inne, die mir extrem freies und kreatives Gestalten und  Wirken erlaubt. Außerdem ist die Stelle gut bezahlt wird und ermöglicht mir, mich weiterhin mit dem weiten Feld Kultur und dem Alltag meiner Mitmenschen zu beschäftigen und zur Wertschöpfung beizutragen. Kurzum – ich schätze mich glücklich und bin zufrieden.

Nun haben Biografien ja zumeist die Eigenschaft, dass sie lediglich als Erfolgsbiografien erzählt werden. Deshalb ist es mir wichtig, hier zu erzählen, dass auch mein Weg nicht ohne Hindernisse und Schlaglöcher  verlaufen ist. Ich hatte mich gezielt auf Unternehmenskulturen spezialisiert und wurde hierin großartig von Fr. Prof. Dr. Alzheimer und Fr. Prof. Dr. Kerkhoff-Hader unterstützt. Ich war also gut vorbereitet. Dennoch wurden in diesem Bereich auf dem Arbeitsmarkt stets BWLer mit Schwerpunkt Marketing (das sagt schon viel…) gesucht und ich war verzweifelt. Mehr als einmal hatte ich keinen Anschlussjob in Aussicht und mehr als einmal habe ich verzweifelt (und ich meine, wirklich verzweifelt!) auf dem nächtlichen Balkon gesessen  und konnte das Gedankenkarussell nicht ausschalten. Wenn ich Aufträge hatte, arbeitete ich gegen Werkverträge oder befristet oder in Funktionen, die ich ausfüllen konnte, die mich aber nicht ausfüllten. Am Ende belohnt das Glück aber offenbar dann doch immer die Mutigen und Ausdauernden. Immer dann, wenn die Verzweiflung am größten und die Dichte der ausgeschrieben Stellen am Geringsten war, halfen nur noch ungewöhnliche Schritte: Ich habe z.B. irgendwann die einzigen zwei Unternehmensberatungen gefunden, die für ihre Arbeit auch ethnologische Ansätze benutzen. Ich rief eine der beiden an und eh ich mich versah, war ich als Junior Consultant der Beratungsfirma auf einem großen Projekt. Ich hab mir einfach zugetraut, diese Chance trotz Familie, der Entfernung und der Nicht-Erfahrung anzunehmen und darauf kommt es später an. Seid flexibel und seid mutig. Nach dem Job werdet ihr schließlich Berufserfahrung haben und das macht alles leichter…

Wir studieren Geisteswissenschaften, weil es unser Interesse ist. Von den Komplikationen bei der Jobsuche kann man sich recht früh von anderen Geisteswissenschaftlern erzählen lassen. Wer aber sein liebstes Interessengebiet gefunden hat, sollte sich nicht mehr davon abbringen lassen, auch wenn der Weg manchmal über Umwege führt. Nur in dem, was ihr zu tun liebt, könnt ihr auch wirklich brillieren.

Im Übrigen rate auch ich im Studium zu möglichst vielen Side Steps – Nutzt die Möglichkeit zum Onlinestudium weit über den Fachbereich hinaus. Nehmt die Exkursionsangebote wahr.  Studiert Lebensläufe von Menschen, die in Berufen arbeiten, die euch erstrebenswert erscheinen. Kontaktiert sie – ihr werdet staunen, wie viele gern bereit sind, zu helfen. Auch Praktika sind essentiell, weil sie eben praktisch fit machen, bestenfalls für den Wunschjob. Manchmal taugen sie auch nur dazu, dass man sich trotz allem Interesse bewusst gegen einen bestimmten Arbeitsbereich entscheidet, so wie es bei mir und der Museumswelt war. Auch das bringt euch nach vorn und erspart euch vielleicht den einen oder anderen Umweg nach dem Studium. Und falls das nicht zutrifft, helfen Praktika zumindest, Durststrecken zu überwinden, indem ihr zwischenzeitlich in Bereichen links und rechts von eurem Traumjob arbeiten könnt, um erst einmal euer Auskommen zu sichern. Und zu guter Letzt: Kooperationen mit Firmen oder Institutionen für die Abschlussarbeit werden meiner Erfahrung nach von Arbeitgebern als eine Art Berufserfahrung gewürdigt.

 Viel Erfolg!

 

Meine Tipps

  • Wir studieren Geisteswissenschaften, weil es unser Interesse ist. Von den Komplikationen bei der Jobsuche kann man sich recht früh von anderen Geisteswissenschaftlern erzählen lassen. Wer aber sein liebstes Interessengebiet gefunden hat, sollte sich nicht mehr davon abbringen lassen, auch wenn der Weg manchmal über Umwege führt. Nur in dem, was ihr zu tun liebt, könnt ihr auch wirklich brillieren.
  • Im Übrigen rate auch ich im Studium zu möglichst vielen Side Steps – Nutzt die Möglichkeit zum Onlinestudium weit über den Fachbereich hinaus. Nehmt die Exkursionsangebote wahr. (>>> Zu Exkursionen/Seminare im Feld)
  • Studiert Lebensläufe von Menschen, die in Berufen arbeiten, die euch erstrebenswert erscheinen. Kontaktiert sie – ihr werdet staunen, wie viele gern bereit sind, zu helfen.
  • Auch Praktika sind essentiell, weil sie eben praktisch fit machen, bestenfalls für den Wunschjob. Manchmal taugen sie auch nur dazu, dass man sich trotz allem Interesse bewusst gegen einen bestimmten Arbeitsbereich entscheidet, so wie es bei mir und der Museumswelt war. Auch das bringt euch nach vorn und erspart euch vielleicht den einen oder anderen Umweg nach dem Studium. Und falls das nicht zutrifft, helfen Praktika zumindest, Durststrecken zu überwinden, indem ihr zwischenzeitlich in Bereichen links und rechts von eurem Traumjob arbeiten könnt, um erst einmal euer Auskommen zu sichern. (>>> Zum Praktikum)
  • Und zu guter Letzt: Kooperationen mit Firmen oder Institutionen für die Abschlussarbeit werden meiner Erfahrung nach von Arbeitgebern als eine Art Berufserfahrung gewürdigt.

>>> Zum Überblick aller Wege in den Beruf