Perspektiven zum Studium im Master Europäische Ethnologie

von Susanne

Man hat in unserem Studium die Zeit und die Möglichkeiten, Inhalte zu wählen, die einen persönlich interessieren und weiterbringen – das ist ein Privileg, das man unbedingt nutzen sollte! Die Chancen, dass einige dieser Interessen im Beruf eine Rolle spielen, stehen nicht schlecht, selbst wenn man in völlig fachfremden Bereichen arbeitet. Ich habe mich im Studium beispielsweise mit Ernährung auseinandergesetzt, was mir im Marketing für Küchenmaschinen durchaus entgegen kam.

Heute bin ich Bildungsreferentin beim LandFrauenverband Württemberg-Baden e.V., wo ich für Kultur, Qualifizierungsschulungen und Öffentlichkeitsarbeit zuständig bin. Außerdem halte und organisiere ich Seminare und Vorträge zu kulturellen Themen für LandFrauen im nördlichen Baden-Württemberg. Hier kommen mir auch die Inhalte meines Studiums zugute, die ich für interessierte Laien aufbereite. Mir war immer wichtig, abstrakte akademische Inhalte mit pragmatischen und praktischen Überlegungen zu verbinden.

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Wie es mit Susanne weiterging, ist in unserer Rubrik "Wege in den Beruf" nachzulesen.

von Helena

Wie kann eine kulturwissenschaftliche Disziplin jeden Einzelnen abholen?

Indem sie direkt in der Lebenswelt der Menschen ansetzt. Und das gelingt der Europäischen Ethnologie ziemlich gut. Alle, die historische oder kulturgeschichtliche Themen in der Regel zu trocken finden, bekommen eine völlig neue Sicht auf Dinge des Alltags, die man bisher vielleicht einfach immer nur hingenommen hat.

Was ist zum Beispiel schon Heimat? Früher was das für mich ein Begriff, der entweder völlig verstaubt und antiquiert war oder wahnsinnig emotionalisiert bzw. instrumentalisiert wurde. Die Europäische Ethnologie zeigt nicht nur historische und aktuelle Deutungen und Bedeutungen des Begriffs in Wissenschaft und Gesellschaft auf, sondern stellt weitere Fragen. Was ist Heimat für mich persönlich? Kann das Gefängnis zu einem Ort der Heimat werden? Geht Heimat durch den Magen? Und was haben eigentlich Magazine wie die Landlust mit dem Thema zu tun?

Ich sitze immer wieder in Veranstaltungen der Europäischen Ethnologie und erlebe diese Aha-Momente, die mir schlagartig neue Sinnzusammenhänge zeigen. Das macht mir nicht einfach nur unglaublich Spaß, sondern erfüllt mich als Person und bereichert meine Sicht auf die Welt. Und das wünsche ich allen!

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Helena studierte Europäische Ethnologie im Bachelor-Nebenfach und belegt Europäische Ethnologie nun im Erweiterungsbereich ihres Masterstudienganges.

von Maria

Die meisten wissen von Anfang an, was sie studieren und in welche berufliche Richtung sie gehen möchten. Oft wird das Studium in Regelstudienzeit durchgezogen, um dem Druck der Gesellschaft standhalten zu können und - wie es sich scheinbar gehört - so schnell wie möglich am Ziel anzukommen. Dies ist natürlich nicht bei jedem der Fall, aber man bekommt das Gefühl, dass es bei den meisten so ist.

Zu diesen "meisten" gehöre ich nicht und mein Weg in den Beruf verlief deutlich anders, denn nur über Umwege habe ich herausgefunden, was mich tatsächlich interessiert. Nach einigen Semestern im Lehramtsstudiengang habe ich mich, trotz Empfehlungen, doch in jedem Falle das "gute alte Staatsexamen" zu machen, dazu entschlossen, in den Bachelor zu wechseln. Dort weckte mein Nebenfach "Europäische Ethnologie" mit seinem breiten Seminarangebot mein ganzes Interesse, sodass ich mich für den Master in diesem Bereich entschied. Die Aussicht, mit dieser Studienausrichtung zahlreiche Perspektiven zu haben und sich nicht nur auf eine bestimmte Berufsgruppe festzulegen, beruhigte und ermutigte mich. Dass mich die europäische Ethnologie interessierte, wusste ich zwar nun, aber welchen konkreten beruflichen Weg ich einschlagen wollte, das war mir noch immer nicht klar.

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Wie es mit Maria weiterging, ist in unserer Rubrik "Wege in den Beruf" nachzulesen.

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