Bulgarische Lyrik in der Aula

Bulgarien ist für viele Bamberger weit weg, doch Bulgaren sind in Bamberg durchaus präsent. Nicht nur als Studierende an der Universität, sondern auch als kulturelle Botschafter ihres Landes: Im Stipendiatenjahr 2008/09 hat das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia zwei bulgarische Autoren zu Gast. Unter ihnen ist die Lyrikerin Mirela Ivanova (Jahrgang 1962) aus Sofia, die in ihrem Heimatland unter anderem auch als Mitbegründerin eines Poesiekabaretts und als Moderatorin politischer Satiremagazine bekannt ist. Ivanovas Aufenthalt an der Regnitz bot den Anlass für eine breit gespannte Kooperation zwischen Universität und Internationalem Künstlerhaus: Auf Einladung des Lehrstuhls für Slavische Literaturwissenschaft, des Internationalen Künstlerhauses und der von Bamberger Studierenden herausgegebenen Zeitschrift Rezensöhnchen trug Ivanova am 10. Dezember abends in der stimmungsvollen Apsis der ehemaligen Dominikanerkirche aus verschiedenen ihrer Gedichtbände vor. Zuvor sprachen Prof. Dr. Elisabeth von Erdmann (Slavische Literaturwissenschaft) sowie Sonja Grau und Caroline Rau (Rezensöhnchen) Grußworte. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch das neueste Heft von Rezensöhnchen der Öffentlichkeit präsentiert. Danach stellte Ivanova – eine Absolventin des deutschsprachigen Gymnasiums in Sophia – den Zuhörern in einem auf Deutsch gehaltenen Vortrag aktuelle Tendenzen in der bulgarischen Gegenwartsliteratur vor. Bei der sich anschließenden Lesung aus den Gedichtbänden „Einsames Spiel“ (2000) und „Versöhnung mit der Kälte“ (2004) sorgten einige eingestreute Originalgedichte für einen authentischen akustischen Eindruck von der bulgarischen Sprache. Diese kann übrigens an der Universität Bamberg erlernt werden.