Exkursion nach Bautzen/Budyšin

30. Mai – 01. Juni 2019

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Slavische Länder und Sprachen im Überblick“ nahmen Studierende der Bamberger Slavistik an der Abschlusskonferenz des sorbischen Parts des SMiLE-Projektes teil, das von Dr. Cordula Ratajczak (Sorbisches Institut) und Prof. Dr. Nicole Dołowy-Rybińska (Institut für Slavistik, Polnische Akademie der Wissenschaften) durchgeführt wurde. Ihr Forschungsprojekt „Revitalisierungsversuche der sorbischen Sprachen: Stand und Herausforderungen“ wurde vom Forschungsprogramm SMiLE, Sustaining Minoritized Languages in Europe, des Smithsonian Center for Folklife & Cultural Heritage (Washington, DC) gefördert.

Im Mittelpunkt der Vorträge standen soziolinguistische Fragen des Sprachgebrauchs und der individuellen sowie gesellschaftlichen Sprach(en)politik. Einen Vergleich der Revitalisierungsversuche in der Lausitz mit anderen Situationen boten der Bericht des galicischen Parts des SMiLE-Projekts sowie der einleitende Vortrag der Leiterin des SMiLE-Projekts Dr. Mary S. Linn, die die amerikanische Perspektive einbrachte.

Viele der Exkursionsteilnehmer*innen hatten bereits vor der Exkursion Interesse an Fragen der Sprach(en)politik. Ihre Auseinandersetzung mit diesen Fragen wurde durch ihre Teilnahme an der Tagung zu einem persönlichen Erlebnis, denn selbst die Sprachenpolitik bei der Tagung sorgte dafür, dass der öffentliche Raum zum Ort gelebter Mehrsprachigkeit wurde. Die in obersorbischer, niedersorbischer und englischer Sprache gehaltenen Vorträge wurden ins Deutsche sowie ins Obersorbische simultan übersetzt. In den Diskussionen überließ die Moderatorin die Sprachwahl den Fragenden.

Das Programm des Aufenthalts beinhaltete auch einen geführten Stadtrundgang, der einen Einblick in die lange Geschichte dieser multikulturellen Stadt verschaffte, und den Besuch des sorbischen Museums, wo die Studierenden mit der Geschichte der sorbischen Kultur und Sprache in Berührung kamen. Nach der Tagung sorgte die entspannte Atmosphäre beim Stadtfest für ein gemütliches Miteinander.

Text und Fotos: Dr. Nikolay Hakimov