Bulgarienexkursion 2007

Im Juni 2007 führte eine Exkursion unter Leitung von S. Kempgen Studierende und Dozenten der Slavistik sowie einige Gäste eine Woche lang nach Bulgarien. Für die Exkursion war eine Route ausgearbeitet worden, die diesmal die Themen "Zweites Bulgarisches Reich" und "Bulgarischer Befreiungskampf und Bulgarische Wiedergeburt" in den Vordergrund stellten.

Zum Themenbereich "Zweites Bulgarisches Reich" gehörten beispielsweise der Besuch der Bojana-Kirche und des Rila-Klosters, der Festung Asenovgrad sowie des Batschkovo-Klosters sowie natürlich der damaligen Hauptstadt Veliko Tarnovo. Zum Themenbereich "Bulgarische Wiedergeburt" ebenfalls das Rila-Kloster, Plovdiv mit seinen Bürgerhäusern, Ivan Vazov mit seinem Roman "Unter dem Joch", der Schipka-Pass mit seinen Monumenten zu den Befreiungskämpfen zwischen Russen und Türken, die russischen Kirchen und Kathedralen in Sofia und am Schipka-Pass, das Museumsdorf Koprivshtica mit seinen Bürgerhäusern und Revolutionären.

Die Hauptstadt Sofia bot (wie Plovdiv) ein Spektrum von der Römischen Vergangenheit über die slavische Eroberung und die türkische Vergangenheit (und die Minderheitenproblematik insgesamt) bis zur Neuzeit, die gepägt ist von einer Umgestaltung der Stadt bei gleichzeitigem Schleifen der Relikte der Vergangenheit sowie einem Neubau neuer Monumente, beispielsweise der Alexander-Nevski-Kathedrale, der russischen Kirche (anstelle einer Moschee), des Baus und der Sprengung des Dimitrov-Mausoleums vor dem Zaren-Schloss usw.

In Sofia wurde die Gruppe quasi zu Statisten bei Dreharbeiten für eine Verfilmung des Computerspiels "Hitman" und hörte Ivan Vazovs bekanntestes Gedicht ("Ich bin ein Bulgare"), in Plovdiv las sie aus der Feder des französischen Dichters Lamartine passende Exzerpte seiner Reisebeschreibung, in Koprivshtica lauschte sie dem flammenden, mit eigenem Blut verfassten Aufruf der Revolutionäre und lernte mit Vladimir Zarevs Roman "Verfall" einen Vertreter der modernen bulgarischen Literatur kennen.

Neben soviel Hochkultur kam natürlich auch die Alltagskultur nicht zu kurz: lokale Speisen und Getränke wurden gekostet und durchprobiert, sei es in gastfreundlichen landestypischen Lokalen oder bei selbstorganisierten Picknicks.

Nach der Exkursion waren sich alle Teilnehmer einig, daß Bulgarien ein Land ist, das viel zu oft am Rande der europäischen Aufmerksamkeit liegt, das es zu entdecken lohnt, dass eine Rundreise von einer Woche aber nicht ausreicht, alle Schönheiten des Landes kennenzulernen. Gleichzeitig war die gelungene Exkursion Motivation, Gelegenheit und Anlaß, Kooperationsbeziehungen der Universität Bamberg mit bulgarischen Partnern zu vertiefen oder aufzunehmen.

Der ausführliche Exkursionsbericht (62 S.) zum Download als pdf-Datei