Makedonien-Exkursion 2013

Vom 2. bis 9. Juni 2013 führte die zweite Makedonien-Exkursion der Slawischen Sprachwissenschaft (nach 2008) wiederum in das kleine Balkanland, das zwischen Bulgarien und Serbien, Griechenland und Albanien seine Identität sucht und zu schaffen sucht.

Die Anreise erfolgte mit direkt nach Skopje, der Hauptstadt des Landes. Der erste Tag gehört denn auch Erkundung der Hauptstadt in ihren alten wie neuen Teilen. Zu den Neuerungen gehörten die monumentalen Denkmäler und Bauten, die zusammen das umstrittene Konzept "Skopje 2014" ausmachen, mit dem der Kapitale ein pseudo-historisches Gesicht gegeben werden soll.

Ab dem zweiten Tag stand der Gruppe ein Bus zur Rundreise zur Verfügung. Die Fahrt führte zunächst zum Matka-Stausee mit seinen Kirchen und Klöstern und der nur per Boot erreichbaren Höhle. Weiter ging es in das albanisch geprägte Tetovo, wo zunächst die Bunte Moschee besichtigt werden konnte. Eine besondere Begegnung ergab sich Arabati Teke-Derwisch-Kloster, das Sunniten und Schiiten wechselseitig für sich reklamieren.

Die zweite Großregion, die dann ausführlich erkundet wurde, war die Gegend um den Ohrid-See: die Stadt Ohrid mit all ihren Schätzen selbst natürlich, aber auch Struga am Ausfluss des Sees (Heimat der Brüder Miladinov, der Nationaldichter Makedoniens) und die Felsenkirchen in Kalishta. Am Südufer des Sees wartete das Kloster Sv. Naum auf Entdeckung, und damit eine weitere Wirkungsstätte eines der Schüler Kyrills und Methods. Über den Nationalpark, der phantastische Ausblicke zurück auf den See bot, ging es hinüber zum Prespa-See und der Kirche von Kurbinovo, bevor dann Bitola, die Stadt der Konsuln, erreicht wurde.

Diese Stadt beeindruckte alle Teilnehmer durch ihr lebhaftes studentisches Leben - der Shirok Sokak, die Fußgängerzonge, wimmelte nur so von Bars und Kneipen und flanierenden Menschen. Highlights der Besichtigungen waren die Mosaiken und Masken in Heraclea Lyncestis sowie Bitola-Inschrift und Atatürk-Zimmer im Museum. Nach dem Abendessen auf Einladung der Universität ergab sich noch ganz unerwartet Gelegenheit, einer makedonischen Hochzeit als Zaungäste kurz beizuwohnen bzw. sogar einen Kolo mitzutanzen.

Am letzten Tag ging es zunächst nach Prilep, der Stadt im Tabakanbaugebiet Makedoniens. Hier waren das Kloster Varosh und die Ruinen der Festung König Markos (Markovi kuli) ein erstes Ziel, dann die kleine, aber feine türkische Altstadt Prileps. Weiter ging es dann zurück zum Flughafen von Skopje, von wo uns die Wizz-Air sicher zurück nach Memmingen brachte.

Die Exkursion, die durch ein begleitendes Seminar wissenschaftlich vorbereitet und mit Referaten der Teilnehmer/innen gestaltet wurde, begeisterte alle, so daß gleich ernsthafte Planungen für nochmaligen Besuch oder Auslandssemester in Angriff genommen wurden.