Herbert Schurkus (Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.), Bertram Brossardt (vbw- Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.), Stefan Graf (Staatsminmisterium für Unterricht und Kultus), Britta Ziegler (Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters, Universität Bamberg), Elisabeth Benz (Kuenheim Stiftung der BMW AG), Christian Plätzer (Seminarleitung, Gymnasium Höchstadt a. d. A.), Alois Selder (Schulleiter, Gymnasium Höchstadt a. d. A.), Schülerinnen und Schüler des P-Seminars (von links). Foto: M. Balk.

Das Projekt "Archäologiemanagement Höchstadt a. d. Aisch / Zwickturm" erhält den Bayerischen P-Seminarpreis 2023

Der Bayerische P-Serminarpreis 2023 geht an das P-Seminar Stadtarchäologie - Der verschwundene Zwickturm des Gymnasiums Höchstadt a. d. Aisch, das als Kooperationsprojekt mit dem Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit durchgeführt wurde.

Die im Jahr 2022 abgeschlossene feldarchäologische Untersuchung des Zwickturmareals  stellte den ersten Abschnitt des Forschungsprojekts Archäologiemanagement in Höchstadt an der Aisch: von der Stadtarchäologie zum Stadtinventar des Lehrstuhls dar.

Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und dem Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit ist altbewährt. Seit gut 10 Jahren bietet der Lehrstuhl interessierten Mitmenschen die Mitarbeit in ausgewählten Forschungsprojekten im Rahmen der Archäologischen Akademie an und hält insbesondere für Schulen ein spezielles Angebot bereit. So besuchen Mitarbeiter:innen des Lehrstuhls mit archäologischen Funden den HSU-, Kunst- und Geschichtsunterricht der Grundschulen sowie der Sekundarstufe I der weiterführenden Schulen und beteiligen sich regelmäßig an P-Seminaren der gymnasialen Oberstufe. Das P-Seminar ist in der Oberstufe (11./12. Jahrgangsstufe) des bayerischen Gymnasiums vorgesehen und dient der Studien- und Berufsorientierung. Es erstreckt sich über drei Halbjahre mit je zwei Wochenstunden, wobei die Zusammenarbeit mit externen Partnern explizit gefördert wird. Darüber hinaus ermöglicht der Lehrstuhl Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen, ein Praktikum zur Berufsorientierung zu absolvieren.

Das P-Seminar Stadtarchäologie des Gymnasiums Höchstadt ist das erste durch den Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit begleitete Seminar, das sich mit feldarchäologischer Forschung an einem realen Denkmal beschäftigte und den Bayerischen P-Seminarpreis 2023 erhielt. Aus insgesamt 150 Bewerbungen wurden vier Landessieger prämiert.

Die von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V. und der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG, in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, am 30.März 2023 ausgerichtete Verleihung des P-Seminarpreises 2023 fand im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München statt.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., betonte anlässlich der Preisverleihung den Wert der P-Seminare für die Fachkräftesicherung: „Die heutige Arbeitswelt bietet jungen Menschen eine Vielzahl von Chancen. Gleichzeitig verschärft sich der Arbeits- und Fachkräftemangel in bayerischen Unternehmen. Darum müssen wir unsere Schülerinnen und Schüler frühzeitig bei der Berufs- und Studienorientierung unterstützen und sie beim Übergang von der Schule zur passenden Ausbildung oder zum Studium begleiten. Die P-Seminare bieten die Chance für gezielte und praxisnahe Einblicke in die Berufswelt. Dabei entwickeln die Jugendlichen Kompetenzen, die für den späteren Karriereweg und ihre Persönlichkeitsentwicklung gleichermaßen wertvoll sind.“

Die Laudatio zum Höchstadter P-Seminar hielt Elisabeth Benz von der Kuenheim Stiftung der BMW AG. Sie betonte das große Engagement der Schülerinnen und Schüler, die mit der Erforschung des Zwickturms und der anschließenden Präsentation der Ergebnisse in einer Sonderausstellung im Heimatmuseum Höchstadt einen entscheidenden Beitrag zur lokalen Denkmalpflege beigetragen hätten. „Diese Erfahrungen bedeuten einen immensen Mehrwert für alle Beteiligten, aber vor allem für die Schülerinnen und Schüler, die in ihrem Berufsleben mit Sicherheit davon profitieren werden.“

Auch für den Lehrstuhl für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie bietet sich mit dem Projekt zum Archäologiemanagement in Höchstadt a. d. Aisch eine großes Potential nicht nur bezüglich weiterer Kooperationen mit dem örtlichen Gymnasium, sondern auch für die Entwicklung von praxisorientierten Lehrveranstaltungen zur Feldarchäologie, Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.