Studien- und Qualifikationsziele

Ziel des Studiengangs ist der Erwerb archäologischer Grundkompetenzen, um Sie auf ein mögliches Aufbaustudium (Masterstudiengang) vorzubereiten und an die Arbeit in einer archäologischen Fachfirma oder einer Denkmalschutzbehörde sowie vergleichbaren Institutionen heranzuführen. Die Ausbildung im Bachelorstudiengang Archäologische Wissenschaften umfasst folgende Themenkomplexe, die Sie im Rahmen von Vorlesungen, Seminaren praktischen Übungen und archäologischen Ausgrabungen/ Feldpraktika kennenlernen werden.

Wissenschaftliche Befähigung

  • Mit den theoretischen und methodischen Grundlagen aus den fachwissenschaftlichen Modulen der Archäologischen Wissenschaften sind Sie am Ende Ihres Studiums in der Lage, kulturgeschichtliche Entwicklungsprozesse, archäologische Artefakte und Strukturen in einen Gesamtzusammenhang einzuordnen.
  • Sie haben in den Vorlesungen die Forschungsgeschichte der archäologischen Disziplinen und deren neue Entwicklungstendenzen mit Bezügen zur interdisziplinären Forschung kennengelernt. Dadurch verstehen Sie archäologische Theorien und Methoden im Kontext mit den Geschichtswissenschaften, der Geographie, den Denkmalwissenschaften und naturwissenschaftlichen Datierungs- und Analysemethode.
  • Durch den Besuch praktischer Übungen zu Themen terminologischer und typologischer archäologischer Fundansprache haben Sie sich Grundvoraussetzungen angeeignet, Objekte zu beschreiben, fotografisch und zeichnerisch zu dokumentieren sowie diese im Rahmen einer betreuten wissenschaftlichen Fundaufnahme zu bearbeiten.
  • Sie werden durch Einzel- und Gruppenarbeiten in den Seminaren erlernt haben, archäologische Fachliteratur kritisch zu analysieren und thematisch relevante Fakten für Ihre Arbeiten zu extrahieren, und verfügen damit über die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens.
  • Sie sind durch praktische Erfahrungen aus Übungen und Exkursionen in der Lage, eine grobe Einordnung und Interpretation archäologischer Quellen unterschiedlicher Epochen von der Vorgeschichte bis zur Neuzeit in ihren kulturwissenschaftlichen und historischen Kontext vorzunehmen.
  • Mit dem Abschluss der Bachelorarbeit zeigen Sie, dass Sie auf wissenschaftlicher Basis eine Forschungsarbeit gestalten können, indem Sie zu einem von Ihnen selbst gewählten Thema geeignete Forschungsmethoden anwenden und archäologische Quellen auswerten.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit in einem archäologischen Fachbereich

  • Durch Ihre Teilnahme an archäologischen Feldkampagnen, in praktischen Übungen an der Universität oder Praktika bei archäologischen Firmen, Fachinstituten etc. haben Sie erlernt, verschiedene Grabungs-, Prospektions- und Analysemethoden in einem professionellen archäologischen Tätigkeitsfeld anzuwenden. Abhängig von den von Ihnen belegten Kursen haben Sie neben der klassischen Flächengrabung auch die praktische Arbeit mit verschiedenen Vermessungsgeräten und geophysikalischen Instrumenten (Gradiometer, Bodenradar oder Bodenwiderstandsmessungen) kennengelernt. Dadurch sind Sie in der Lage, bei archäologischen Surveys und Ausgrabungen aktiv mitzuarbeiten.
  • In Übungen und Praktika hatten Sie die Möglichkeit Prospektion- und Vermessung-Software kennenzulernen, sowie einen Einblick in die Auswertung von LIDAR und Satellitendaten und die Datenanalyse zu bekommen. Somit sind sie in der Lage, erzeugte Daten auszulesen, sowie bei deren Auswertung unterstützend mitzuwirken.
  • Sie werden durch Seminare, Feldarchäologische Praktika und Vorträge im Kolloquium gelernt haben, archäologische Quellen in ihrem denkmalpflegerischen Kontext zu verstehen, um im Rahmen Ihrer archäologischen Tätigkeit in den Diskurs mit regionalen oder lokalen Behörden treten zu können. Somit sind Sie durch das Studium vorbereitet, Entscheidungen zum Wohle eines Bodendenkmals abwägen zu können.
  • Mit der Einarbeitung in völlig neue Themen und Zusammenhänge (insb. in Seminaren und Kolloquien) werden Sie Ihre geistige Flexibilität unter Beweis gestellt haben. Sie haben durch Hausarbeiten, Referate und Diskussionen in Seminaren die Fähigkeit geschult, den eigenen Standpunkt kritisch zu beleuchten und faktisch zu untermauern.
  • Sie haben Ihre interdisziplinäre Kompetenz durch die Belegung von Kursen im Wahlpflichtbereich, oder im Rahmen von interdisziplinären Lehrveranstaltungen und Lehrveranstaltungen mit Nachbardisziplinen (z.B. Digitale Denkmaltechnologien, Historische Geografie und Geschichtswissenschaften) weiterentwickelt. Dadurch können Sie in Grundzügen auch Perspektiven in die Interpretation archäologischer Quellen einbeziehen und Grundlagen von Dokumentations- und Auswertungsmethoden anwenden.

Persönlichkeitsentwicklung

  • Im Rahmen des Bachelorstudiums haben Sie Ihre Kommunikationsfähigkeiten in Präsentationen und Gruppenarbeit innerhalb von Seminaren oder Übungen gestärkt. Sie werden gelernt haben, Ihre Ergebnisse oder Forschungsfragen in strukturierten Vorträgen prägnant darzulegen und zu veranschaulichen, Ihren eigenen Standpunkt sachlich und argumentativ zu vertreten und andere Sichtweisen zu reflektieren.
  • Bei mehrtägigen, anspruchsvollen Exkursionen zu archäologischen „Hot Spots“ im In- und Ausland sowie den gemeinsamen, teilweise mehrere Wochen andauernden, Grabungs- oder Prospektionskampagnen haben Sie Ihre Fähigkeit gestärkt, in einem Team kollegial zusammenzuarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
  • Sie sind in der Lage, Ihre Zeit zu strukturieren und Lernprozesse selbständig zu organisieren. Sie können Ihre eigenen Fähigkeiten (Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz) einschätzen und haben bereits Ideen zu deren Weiterentwicklung.

Gesellschaftliches Engagement

  • Das Studium gibt Ihnen die Möglichkeit, an regionalen und überregionalen Fachtagungen teilzunehmen und im Rahmen von Kooperationen mit Fachvertretern archäologische Sachverhalte und Zusammenhänge sowohl für ein Fachpublikum als auch für eine breite Öffentlichkeit angemessen unter anderem in Bild, Schrift und museal darzustellen.
  • Mit Abschluss ihres Bachelorstudiums Archäologische Wissenschaften haben Sie die Relevanz der Archäologie im regionalen Kontext und deren gesellschaftliche Akzeptanz kennengelernt, und erste Einblicke in die Grundzüge des Kulturgutschutzes erhalten, um sich in erklärender und vermittelnder Weise am gesellschaftlichen Diskurs zur Bedeutung archäologischer Denkmäler und Monumente beteiligen zu können.