Regensburg-Niedermünster (abgeschlossen)

In Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erfolgte die Bearbeitung der Grabungen unter dem Niedermünster zu Regensburg. Die Grabungen in der Nordostecke des römischen Legionslagers Reginum/Regensburg umfassten erstmals innerhalb Regensburgs ein größeres zusammenhängendes Areal mit einer Bauabfolge von der römischen Zeit bis in das Hochmittelalter. Das Projekt Regensburg-Niedermünster stellt daher ein Schlüsselprojekt für Kontinuitätsfragen in Bayern dar. Zentrale Fragestellung ist hier u. a.  die Genese frühmittelalterlicher Herrschaftssitze und die Ausbildung früher urbaner Strukturen im Bereich römischer Zentralorte. Für die römische Zeit erbrachten die Untersuchungen grundlegend neue Erkenntnisse zur Romanität in römischen Truppenstandorten am Donaulimes. Die spezifische Rolle der Legionslager bei der Ausbildung von Kontinuitätsformen in das Frühmittelalter war auch Thema eines Internationalen Kolloquiums im Mai 2007, welches zusammen mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg (Prof. Dr. C. Witschel) an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt wurde. Es stand unter dem Titel „Römische Legionslager in den Rhein- und Donauprovinzen – Nuclei spätantik-frühmittelalterlichen Lebens?“ und konnte mit Drittmitteln der Fritz Thyssen Stiftung und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften finanziert werden.

Die Ergebnisse des Niedermünsterprojekts wurden im Rahmen einer Neupräsentation des archäologischen Untergeschosses auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht „document Niedermünster“. An dem Projekt sind Dr. Eleonore Wintergerst und Dr. Arno Rettner beteiligt.

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