Universitätsmusikdirektor Michael Goldbach führte souverän durch den Abend (Bilder: Daniel Wagner).

St. Kunigund war eine ideale Kulisse für das Geistliche Konzert.

Chor und Kammerorchester erklommen zusammen musikalische Höhen.

Die Musik wirkte: Die Zuhörer waren begeistert.

- Rupert Plischke

Begeisterung für Stabat Mater-Vertonungen

Geistliches Konzert zum Auftakt der Reihe „Musik in der Universität“

Am 18. Oktober  stellten die Musiker um Universitätsmusikdirektor Dr. Michael Goldbach die Ergebnisse der gemeinsamen Probenphase auch in Bamberg vor, in der vielleicht nicht unbedingt als Konzertsaal geeigneten Kunigundenkirche der Gartenstadt. Denn die Kirche fasste zwar das reichlich erschienene Publikum, doch wirkte vor allem der vom Orchester ausgehende Gesamteindruck wohl aufgrund der akustischen Verhältnisse leider etwas verwaschen. Recht klar und strukturiert, beim einleitenden kurzen Stabat Mater von Palestrina geradezu kompakt, wirkte hingegen der Sound der knapp drei Dutzend Sängerinnen und Sänger: In J.S. Bachs Kantate BWV 148 brachten sie dem Herrn wahrlich „die Ehre seines Namens“, sangen gleichsam den „heiligen Schmuck“ des Eingangschors voller Leuchtkraft und Selbstbewusstsein mit.

Applaus und Zugabe

Ines Hauer vermittelte mit ihrem warmen Oboenklang zwischen Chor und Orchester, zeigte aber auch das eigene Recht ihres so melodiösen wie spielerischen Parts auf. Besonders im Konzert für Oboe d´amore von Bach (BWV 1055) musizierte sie sehr präzise und klar phrasiert über dem diskreten Tutti des Orchesters. Nach weit und recht frei schwingenden Solomelodien, aber auch inniger Versenkung ins Wechselspiel von Solistin und Begleitung klang das Konzert mit dem Allegro ma non tanto aus. Dies belebte sie vor allem durch pfiffige und immer hellwache Phrasierung über der tänzerischen Begleitung des Orchesters.

Nach dem Bach-Sopransolo von Regina Binder trat mit Julia Deutsch eine weitere Chorsängerin nach vorne: Sie gestaltete den Solopart in Walter Gattis mehrteiligem Stabat Mater zurückhaltend, aber höchst wirkungsvoll. Denn vor dem Hintergrund der zumeist ruhigen, harmonisch freischwebenden Schmerzensbilder hob sich die durchdringende, warme Leuchtkraft ihrer Stimme eindringlich und ergreifend ab. Neben zwei a-cappella-Motetten von Duruflé im Geiste schlicht strahlender Gregorianik erklang noch Rheinbergers Stabat Mater-Vertonung (op.38), wobei die von ihm angestrebte „Natürlichkeit“ sich doch zuweilen in deutlicher Nähe zum Süßlichen, ja leicht Kitschigen bewegt. Aber die Musik wirkte dennoch: großer Applaus und zwei Zugaben erklangen als Lohn und Dank zugleich.

Weitere Informationen:

Das gesamte Programm der Reihe Musik in der „Universität“ finden Sie 1 target="_blank">hier.