Universität Bamberg

Die multireligiöse Feier brachte das gemeinsame Miteinander der verschiedenen Religionen zum Ausdruck (Fotomontage: Pressestelle).

Kanzlerin Dagmar Steuer-Flieser begrüßte die Gäste (Bilder: Heinrich Natho).

Die musikalischen Beiträge unterstrichen die feierliche Atmosphäre.

Auch in diesem Jahr fanden zahlreiche Besucher den Weg in die AULA der Universität.

- Henning Schreiber

Gemeinsam den Aufbruch wagen

Multireligiöse Feier zu Beginn des neuen Semesters

 

In Bamberg gibt es nicht nur viele Kirchtürme, sondern Bamberg ist auch eine Stadt, in der Glauben gelebt wird. Unter den Dächern der Universität arbeiten und studieren Menschen unterschiedlichster Religionen und Konfessionen neben- und miteinander. Ein Ausdruck für dieses friedliche Miteinander ist auch die multireligiöse Feier, die am 29. Oktober in der AULA der Universität stattfand.

„Die Musik, die Schriftlesungen, Gedanken und Gebete in dieser Feier sollen so etwas wie ein Fenster sein und uns einen kleinen Einblick geben in die Religion und jeweilige Kultur, aus der sie kommen“, erläuterte Hochschulseelsorger Pfarrer Martin Schnurr die Idee der multireligiösen Feier.

Nicht nur die zahlreichen Besucher, auch die Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser zeigte sich beeindruckt von der feierlichen Atmosphäre und dem gelungenen organisatorischen Zusammenspiel zwischen Universitätsseelsorgern, Vertretern örtlicher Religionsgemeinschaften und auch Studierenden: „Dieses Fest ist etwas ganz Besonderes und Einzigartiges für unsere Universität und für die Stadt. Es freut mich daher sehr, dass wir diesen Abend gemeinsam erleben können.“

Das Motto „Aufbruch wagen“ illustrierten die Vertreter der religiösen Gemeinden mit Hilfe der Heiligen Schriften: Am Beispiel von Abrahams Aufbruch in ein unbekanntes Land machte der jüdische Theologe Chasan Arieh Rudolph deutlich, dass das Leben aus Umbrüchen, aber auch aus Beständigkeit und Traditionen besteht. Rudolph verglich Abrahams Weg mit der Situation neuer Studenten, die ihr Elternhaus verlassen und in ein neues Leben starten, um selbstständig zu werden. Pfarrerin Alina Rölver, Studienleiterin des Collegium Oecumenicum sowie Diakon Klaus Komp von der Katholischen Hochschulgemeinde zeigten am Beispiel Jesu und seiner Jünger, dass es im Leben immer besser ist, wenn man neue Wege gemeinsam bestreitet, anstatt alleine aufzubrechen. Imam Ihsan Ucar und Dr. Abd el-Halim Ragab, Lektor für Arabistik, sprachen stellvertretend für die Muslime in Bamberg und betonten, dass das deutsche Wort „Aufbruch“ sowohl die Bedeutungen Abschied als auch Neubeginn in sich trägt.

Dimitry Braudo und Vladimir Kusnetzow (Violine), Tûba Hazir (Saz) und Shima Massarrat sowie das Bläserensemble der Universität Bamberg unterstrichen die festliche Atmosphäre musikalisch und boten einen würdevollen Rahmen, in dem auch der Angehörigen der Universität Bamberg gedacht wurde, die im letzten Jahr verstorben sind.