Michael Goldbach beim Sommerschlusskonzert 2009 (Fotos: privat).

Der engagierte Dirigent erhielt für seine Verdienste um das kulturelle Leben Forchheims den Forchheimer Kulturpreis.

- Andreas Stadtmüller

Forchheim ehrt Leiter des Universitätsorchesters

Der erstmals vergebene „Forchheimer Kulturpreis“ ging an Michael Goldbach

Dr. Michael Goldbach, der Chor und das Orchester der Universität Bamberg sind in Forchheim traditionell gern gesehene Gäste: Seit 1989 fanden in den Kirchen St. Martin und St. Johannis aber auch im Kolpingsaal mehr als 40 Konzerte, Oratorien, Opernabende und kammermusikalische Aufführungen statt, in denen die Bamberger ihre Klasse eindrucksvoll bewiesen haben. Für seine Verdienste um das kulturelle Leben Forchheims wurde Goldbach am 15. November mit dem Forchheimer Kulturpreis ausgezeichnet.

Der städtische Kulturreferent Dr. Dieter George betonte in seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung, dass Forchheim Michael Goldbach viele unvergessliche Konzertabende verdanke, die normalerweise außerhalb der finanziellen Möglichkeiten der Stadt lägen. Das Konzertleben Forchheims sei in den letzten 20 Jahren entscheidend von Michael Goldbach geprägt worden, so dass der gebürtige Pforzheimer mehr als ein würdiger Preisträger für den in diesem Jahr erstmals vergebenen Kulturpreis sei. Besonders zeichne den Bamberger Universitätsmusikdirektor aus, dass er trotz ständiger personeller Wechsel in seinen Ensembles immer wieder hochklassige Konzertabende organisiere.  Dabei reiche das Repertoire von Haydns Jahreszeiten über das Deutsche Requiem von Brahms bis zu Mendelsohns Elias und weiteren monumentalen Meisterwerken.

Traditionell herzlicher Empfang in Forchheim

Die Initiative für einen eigenen Kulturpreis ging von Stadtrat Manfred Hümmer aus, der anregte, um das kulturelle Leben Forchheims verdiente Persönlichkeiten mit einer neuen Auszeichnung zu würdigen. Vergeben wird diese von der Gesellschaft zur Förderung der Kultur in Forchheim. Die Auswahl des ersten Preisträgers sei nach Aussage der Vorsitzenden Astrid Haas einfach gewesen, denn Goldbach habe in den letzten 20 Jahren viele seiner Zuhörer begeistert. „Die Aufführungen von Chor und Orchester der Universität Bamberg unter seiner Leitung sind für die Freunde sakraler Meisterwerke ein absoluter Geheimtipp“, betonte Jury-Mitglied Henning Hofmeister.
Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 2500 Euro verbunden, das je zur Hälfte von der Stadt und der Sparkasse Forchheim gestiftet wurde. Neben der eigentlichen Urkunde überreichte Astrid Haas dem Preisträger als sichtbaren Ausdruck der Wertschätzung eine eigens zu diesem Anlass gestaltete Figur des griechischen Meeresgottes Triton. Entworfen hatte sie der Pettensiedler Künstler Harro Frey nach dem Vorbild eines Wandgemäldes in der Forchheimer Kaiserpfalz.

„Räume, die die Musik zum Klingen bringen“

Michael Goldbach selbst bedankte sich für die Auszeichnung auf seine Weise: Er griff zum Taktstock und dirigierte das Kammerorchester der Universität mit den beiden Solistinnen Eva-Maria Helbig und Corinna Mühl, die mit zwei Noturni den Festakt musikalisch begleiteten. In seiner Rede lobte er vor allem das Forchheimer Publikum, welches ihn und die jeweiligen Ensembles der Universität immer besonders herzlich aufgenommen habe: „Ich komme besonders gerne hierher, nicht zuletzt deshalb, weil Forchheim über Räume verfügt, die die Musik zum Klingen bringen.“ Vor allem der Kolpingsaal sei wie geschaffen für Musik und schwinge regelrecht mit, wenn in ihm gespielt werde.
Bereits Anfang kommenden Jahres können sich interessierte Musikfreunde selbst von der Akustik des Saales, vor allem aber von der hohen Qualität des Bamberger Universitätsorchesters überzeugen, denn am 7. Februar wird dort unter Leitung von Michael Goldbach die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach aufgeführt, die am 6. Februar auch im Keilberthsaal der Bamberger Konzerthalle zu hören ist.