Zur Einweihung des neuen Flügels gab es in der AULA der Universität ein feierliches Konzert (Bilder: Daniel Wagner).

Stefan Hörmann bedankte sich in seiner Rede bei der Stifterin Bärbel Irmler.

Ehrensenatorin Irmler drückte ihrerseits ihre Freude über die Möglichkeiten, die das Instrument dem Musiklehrstuhl eröffnet, aus ...

... und bedankte sich auch herzlich bei den Mitwirkenden.

- Rupert Plischke

Ein meisterliches Instrument

Konzert zur Einweihung des neuen Bösendorfer-Flügels in der AULA

Am Donnerstag, 18. Juni, war es soweit – der „Bösendorfer Imperial“-Flügel der Universität wurde eingeweiht. Die Stifterin Bärbel Irmler und Vertreter der Musikdidaktik und -pädagogik feierten das neue Instrument mit einem festlichen Konzert.

Die Universität Bamberg hat ein neues Instrument bekommen – nein, nicht irgendein Instrument: es handelt sich um einen kostbaren Konzertflügel der Firma Bösendorfer, der seine Einweihung im festlichen Konzert am Abend des 18. Juni erlebt hat. Und der Musiklehrstuhl wurde nicht von irgendwem beschenkt, sondern durfte erneut von der Irmler-Stiftung profitieren, deren Vorsitzende, Ehrensenatorin Bärbel Irmler, die musikalische Arbeit der Bamberger Universitätsdozenten und auch Musikstudierenden seit langen Jahren materiell und ideell unterstützt.

Dieses langjährige Engagement von Irmler, die damit die Arbeit ihres Mannes fortsetzt, stellte Prof. Dr. Stefan Hörmann, Inhaber des Lehrstuhls für Musikpädagogik und Musikdidaktik, in den Mittelpunkt seiner Dankesrede. Er betonte dabei die Bedeutung der Stiftungsgaben und vor allem des neuen Geschenks für das Niveau der Musikpraxis an der hiesigen Universität. Er stellte aber auch dar, wie weit das Wirken der Mäzenin längst über die Universität hinaus bekannt und geschätzt wird. Der Konzertflügel, der den „Wettbewerb um unsere Gunst“ schließlich gewonnen hat, so Hörmann, habe sich in einem intensiven Auswahlverfahren gegen vier Konkurrenten der Firmen Steinway und Bösendorfer durchgesetzt.

Eine besondere Bedeutung bei dieser wichtigen Auswahl kam dabei dem Musikpädagogen Gregor Wind sowie Josef Meingast als Berater zu, wie auch Irmler selbst in ihrer abschließenden Dankesrede betonte. Als Vertreterin der Universitätsleitung ergriff die Vizepräsidentin Prof. Dr. Anna Steinweg dankend das Wort, bevor die Vertreter des Musiklehrstuhls erneut ans Instrument durften, um weitere Seiten des Flügels zu erkunden beziehungsweise vorzustellen.

Der „Bösendorfer Imperial“ in Aktion

Anhand von Werken vom Barock bis zur Spätromantik – mit Fritz Kreisler in Bearbeitung als Nachzügler – stellten die Lehrbeauftragten sowie zwei Studierende das Meisterinstrument auf höchst facettenreiche Weise vor. Dabei wurde bei Mozart und Chopins Walzer deutlich, welch leicht leuchtenden silberhellen Klang der Flügel in höheren Registern verbreiten kann, aber ebenso, wie kraftvoll federnd und energisch die tiefen Tasten reagieren. Wunderbar dynamische Bassfiguren Mozarts erklangen neben Chopins vollgriffigen Choralthemen oder existentiellem Raunen aus der Tiefe in Brahmsschen Intermezzi op. 117. Pfiffig und abwechslungsreich musizierte das Studierendenduo Müller/Meyer einen Dvorakschen Tanz zu vier Händen; während so gleichzeitig weit auseinander liegende Register erkundet wurden, widmeten sich die Interpreten von Brahms und Bach der komplexen Vielschichtigkeit und Vielstimmigkeit der Musik auf engem Raum. Und auch hier war der Facettenreichtum des Instruments verblüffend.

Schließlich wurde anhand eines virtuosen Chopin-Scherzos sowie einer effektvoll überladenen Kreisler-Bearbeitung, vor allem aber durch Mozarts Adagio und die abschließenden beiden Bachsätze überdeutlich, wie mühelos der Flügel die weite AULA gleichsam von allein zu füllen vermag. Mit langem Applaus dankte das Publikum – den Talenten der Firma Bösendorfer sowie denen des Musiklehrstuhls, besonders aber der Großzügigkeit Irmlers.