Rektor Ruppert nimmt das Zertifikat entgegen

Gruppenfoto von der Zertifikatsverleihung in Berlin

- Katrin Sell

Anreiz für familienfreundliche Arbeits- und Studienverhältnisse

Die Universität Bamberg erhielt in Berlin das Grundzertifikat Familiengerechte Hochschule

141 Unternehmen und Institutionen aus dem gesamten Bundesgebiet wurden am 14. Juni mit dem Grundzertifikat zur "Familiengerechten Hochschule" ausgezeichnet. Die Universität Bamberg war zusammen mit neun anderen Hochschulen dabei.

„Wir freuen uns, dass die vorhandenen Ansätze zu einer familienfreundlichen Hochschule mit diesem Audit auch öffentlich gewürdigt wurden. Ich stimme der Bundesfamilienministerin voll zu: Familiengerechtigkeit bringt langfristig viel mehr als sie kostet“, sagte der Rektor der Universität Bamberg, Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert. Er nahm am Mittwoch in Berlin von der Frauen- und Familienministerin Dr. Ursula von der Leyen und dem Wirtschaftsminister Michael Glos das Grundzertifikat zum Audit „Familiengerechte Hochschule“ der Beruf und Familie gGmbH, einer Initiative der Hertie-Stiftung, entgegen.

Die Zertifikate wurden 141 Unternehmen und Institutionen aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter 10 Hochschulen, für ihr Engagement für familiengerechte Arbeitsbedingungen verliehen. Auch die Universität Bamberg gehört zu den Ausgezeichneten, was bereits seit November bekannt ist.

„Für die kommenden drei Jahre haben wir uns viel vorgenommen – durch die Grundzertifizierung haben wir einen zusätzlichen Anreiz, uns verstärkt um familienfreundliche Arbeits- und Studienverhältnisse zu bemühen“, so Ruppert. Ende 2008 überprüft der Audit-Rat der Hertie-Stiftung die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen und soll dann die Universität Bamberg re-zertifizieren. Die Universität Bamberg will Familienfreundlichkeit auch als Ziel in ihr neues Leitbild aufnehmen.

Noch immer bringt die Entscheidung für Kinder während des Studiums, während der Promotion oder der Habilitation erhebliche organisatorische, soziale und auch physische Belastungen mit sich. „Wissenschaftliches Arbeiten und Familie scheint in Deutschland ein Widerspruch zu sein  – die meisten Akademikerinnen und Akademiker bekommen nicht den Nachwuchs, den sie sich eigentlich wünschen, weil es ihnen schwer gemacht wird, Familie mit Bildung und Beruf erfolgreich zu vereinbaren und deshalb der ,richtige’ Zeitpunkt für die Gründung einer Familie nicht gefunden wird“, betont Dr. Günter Erning, Leiter des Bamberger Arbeitskreises Auditierung Familiengerechte Hochschule. Größtes Problem ist in vielen Fällen die verlässliche und kostengünstige Kinderbetreuung. Daran wird in Bamberg gearbeitet. Die Universität Bamberg hat beispielsweise im April einen Kooperationsvertrag mit dem Bamberger Verein „Kinderparadies“ unterzeichnet, der Studierenden einen ermäßigten Preis für flexible Kinderbetreuung garantiert. Geplant ist auch ein universitätseigenes Kinderhaus, in welchem die Betreuung für Kinder im Alter von null bis zehn Jahren gewährleistet sein soll.