Sommer, Sonne, Seminar

Den Sommer über im Seminarraum sitzen? Das kann sehr spannend sein – nämlich bei einer Summer School! Die Universität Bamberg bietet dieses Jahr sechs Sommerschulen an, die auf jeden Fall einen Blick lohnen.

Über Sprachen, Dichtung, Philosophie, Archäologie oder deutsche Kultur diskutieren Studierende und Lehrende bei den diesjährigen Summer Schools an der Universität Bamberg und erweitern dabei ihren Horizont. Ergänzt werden die Programme durch kulturelle Veranstaltungen.

Sprachforschende unter sich

Vom 30. Juni bis 11. Juli hat die Summer School Documentary Linguistics and Variationist Sociolinguistics stattgefunden. „Es waren Studierende aus aller Welt vertreten“, freut sich Organisatorin Hanna Thiele vom Lehrstuhl für Allgemeine Sprachwissenschaft. Die Sprachinteressierten beschäftigen sich mit Methoden, um bedrohte Sprachen zu dokumentieren. Eine Fragestellung war beispielsweise, wie soziale Faktoren Sprachvariationen erklären können.

Auf den Spuren Walt Whitmans

Um Walt Whitman, einen der einflussreichsten amerikanischen Lyriker des 19. Jahrhunderts, geht es in der 7th International Walt Whitman Week. Diese findet vom 21. Juli bis 26. Juli zum ersten Mal in Bamberg statt. „Seine Lyrik ist sehr demokratisch, natur- und körperbezogen und spricht die Menschen auf der Straße an“, erklärt Prof. Dr. Christine Gerhardt, Inhaberin der Professur für Amerikanistik und Organisatorin der Summer School. Gemeinsam mit 13 internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern analysieren 40 Studierende aus neun Ländern Whitmans Werke. Zum Abschluss führt die English Drama Group am 25. Juli im Vogelsaal des Naturkundemuseums ein Theaterstück mit seinen Gedichten auf.

Neuphilosophische Perspektiven

Die Sommerschule Individuals and Indeterminacy, die vom 28. Juli bis 8. August stattfindet, bietet ein Forum für den Austausch in Philosophie, Mathematik und Linguistik. Die Schwerpunkte liegen auf den philosophischen Disziplinen der gegenwärtigen Ontologie und Metaphysik. „Bereits 2012 fand eine Sommerschule auf Initiative von Studierenden statt, die damals sehr gut ankam“, erinnert sich Philosophiestudentin und Mitorganisatorin Vanessa Starke. Dieses Jahr haben sich 20 Interessierte angemeldet. Neben fachlich-philosophischen Diskussionen in englischer Sprache sind auch Besichtigungstouren in Bamberg und der Umgebung geplant.

Spannende Reise in die Vergangenheit

Einblicke ins archäologische Arbeiten bekommen vom 29. August bis 31. August die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 1. Archäologischen Sommerakademie des Lehrstuhls für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit „Wir sind schon ziemlich ausgebucht“, freut sich Diplom-Ausgrabungsingenieurin Britta Ziegler, die selbst Workshops halten wird. Laien, Ehrenamtliche sowie Schülerinnen und Schüler werden in den Methoden der Grabungstechnik und Grabungsdokumentation geschult, dürfen Vermessungsgeräte ausprobieren und Keramik- sowie Knochenfunde bestimmen.

Deutsche Geselligkeitsformen auf hohem sprachlichen Niveau

Ob Tafelrunde, Kneipen oder die deutsche Festkultur: Die 36. Internationale Sommer-Universität widmet sich vom 4. August bis 28. August der Geselligkeit. Unter dem Motto: „Geteilte Sinnesfreuden: Konzepte schöner Geselligkeit in Literatur, Kunst und Kultur“ lernen internationale Germanistik-Studierende und Deutschlehrkräfte die Vielfalt von Geselligkeitsformen anhand literarischer Texte kennen. Sprachkurse, Workshops, ein Theaterkurs sowie Exkursionen komplettieren das vielseitige Angebot.

Altgriechische Lyrik

Prof. Dr. Sabine Vogt vom Institut für Klassische Philologie organisiert die erste Bamberger Summer School in Classical Studies vom 1. September bis 10. September zum Thema „Early Greek Lyric“. Teilnehmen können Lyrik begeisterte Studierende aus ganz Deutschland, wenn sie Altgriechisch und Englisch beherrschen. Frühgriechische Lyrik decke eine Bandbreite an Themen wie die Gefühle und Gedanken eines lyrischen Ichs ab, so Sabine Vogt. „Sie beschäftigt sich aber auch mit der Frage nach dem Sinn des Lebens.“

Hinweis

Diesen Text verfasste Miriam Och für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien@uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.