Jenny Erpenbeck: Buchbinderin, Regieassistentin, Opernregisseurin und Autorin (Foto: Katharina Behling).

Vier Geschichten – vier Abende

Jenny Erpenbeck ist diesjährige Poetikprofessorin

 

Die Poetik von Jenny Erpenbeck lebt von der großen Geschichte in der kleinen, von Tätern, Opfern und Mitläufern sowie von prekären Machtverhältnissen, in die sie verstrickt sind. Die Verschränkung von großer Weltgeschichte und individuellen Lebensverläufen reicht in Erpenbecks Werk bis in die privatesten Beziehungen hinein – Ereignisse der Zeitgeschichte beschädigen Familien, Liebesbeziehungen und persönliche Lebensentwürfe. Umgekehrt spiegeln sich in den familiären und beruflichen Schicksalen die historischen Umbrüche des Jahrhunderts.

An vier Abenden im Mai und Juni kommt die Poetikprofessorin an die Universität Bamberg und wird aus ihrem Werk lesen sowie zur Diskussion bereitstehen. Die Termine finden statt am 7. und 28. Mai sowie am 5. und 19. Juni, jeweils um 20 Uhr im Hörsaal U2/00.25 im Gebäude An der Universität 2.

Am Dienstag, den 7. Mai, steht Erpenbecks Debütroman „Geschichte vom alten Kind“ im Mittelpunkt der Veranstaltung. Der von der Kritik gefeierte Roman macht die Verletzungen und Narben eines traumatisierten Menschen sichtbar, der die eigene Geschichte noch einmal neu zu inszenieren versucht.

Die Poetikprofessur wird organisiert vom Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Bamberg. Im Anschluss an die Poetikprofessur findet am 20. und 21. Juni 2013 ein internationales Kolloquium zum Werk Jenny Erpenbecks statt. Veranstaltungsort ist das E.T.A. Hoffmann-Theater Bamberg.

Biografie:

Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Ost-Berlin geboren. Nach einer Buchbindelehre und verschiedenen Tätigkeiten am Theater studierte sie Theaterwissenschaften und Musiktheaterregie. Sie arbeitete als Regieassistentin und Opernregisseurin. Zuletzt bekam sie im April 2013 den Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk zugesprochen. Heute lebt sie als freie Autorin und Regisseurin in Berlin.