Auf geht's zur Registierung für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) (Fotos: Julia Kerzel)

Mustafa Zarif und Fabian Kaempf organisieren den Aktionstag.

„Die Registrierung tut nicht weh“

Studierende organisieren Aktionstag für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS)

Alle 16 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Von der Krankheit sind auch viele junge Erwachsene betroffen. Sie könnten geheilt werden, wenn ihnen ein passender Spender Stammzellen schenkt. Studierende der Universität Bamberg möchten helfen und organisieren einen Aktionstag.

Am kommenden Dienstag, den 17. Juni, besteht die Möglichkeit, sich an der Feki als Stammzellenspender in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren zu lassen. Von 11 bis 15 Uhr erwarten Studierende der Universität Bamberg und Mitarbeiter der DKMS auf dem Vorplatz zwischen Feki-Haupteingang und Rechenzentrum alle Interessierten. Brezeln und Getränke für die Spender gibt es, solange der Vorrat reicht.

„Ein super engagiertes Vorbereitungsteam“

Mustafa Zarif und sein Team organisieren gemeinsam mit der DKMS diesen Aktionstag an der Universität Bamberg. Der 27-jährige IBWL-Student leitet den studentischen Part des Projekts. Mit ihm engagiert sich unter anderem sein Fußballkollege Fabian Kaempf. Der 25-Jährige, der kurz vor seinem Auslandsaufenthalt im Master BWL bei der Aktion mithilft, hat Zarif auf die Idee gebracht, Stammzellen zu spenden. Auf dem Weg zum Sport berichtete Kaempf ihm von einer Spendenaktion, die Freunde und er im Rahmen eines Marathons ins Leben gerufen hatten. Zarif spendete und dachte sich: „Da geht noch mehr.“

Zusammen mit Studienkollegen verschiedenster Fachbereiche schloss er sich zu einem „super engagierten Vorbereitungsteam“ zusammen, wie er seine Mitstreiter lobt. Gemeinsam kümmern sie sich um die Werbung, den Veranstaltungsort und Spenden für den Aktionstag an der Universität Bamberg. Diese werden dringend benötigt, da für die DKMS circa 50 Euro pro registriertem Spender anfallen. Wer also ein paar Euro übrig hat, kann sich so auch zusätzlich an der Aktion beteiligen.

Nur ein Abstrich mit dem Wattestäbchen

„Die Registrierung selbst tut nicht weh“, erklärt Zarif. Nach einer kurzen anonymisierten Datenerfassung wird mit einem Stäbchen Speichel aus dem Mundraum entnommen. Die Resultate des Wangenabstrichs werden in der Datenbank registriert und mit potentiellen Stammzellenempfängern abgeglichen. Falls eine Person als Spender in Frage kommen sollte, wird sie darüber informiert. Während einer Nachuntersuchung wird ihr Blut entnommen, um zu prüfen, ob sie der beste Spender aus einer Auswahl geeigneter registrierter Personen ist. Wenn das der Fall ist, wird die Person noch einmal explizit gefragt, ob sie Stammzellen spenden möchte. Bei einer Zustimmung kümmert sich die DKMS um die Kosten und eventuelle Probleme, wie beispielsweise Freistellung von der Arbeit, die im Rahmen der Spende anfallen könnten.

„Nach Spende noch Sightseeing“

Kaempf hat bereits Stammzellen gespendet. Als die Mutter eines Schulfreunds an Blutkrebs erkrankte, beteiligte er sich in seiner Heimatstadt Sassenberg an einer Registrierungsaktion. Während der Klausurenphase im Abitur war es dann soweit: Kaempf bekam die Nachricht, dass er mit seinen Stammzellen ein Leben retten kann. „Ich habe nicht lange gezögert“. Die Anreise zum Standort Dresden, die Übernachtung im Hotel, das Taxi zum Flughafen, um schneller wieder zu den Prüfungen zu Hause zu sein – alle Kosten übernahm die DKMS. „Der Eingriff selber ging schon“, resümiert der BWL-Student.

Nachdem ihm sein Hausarzt eine Woche lang Wachstumshormone durch Spritzen unter die Haut verabreicht hatte, wurden diese anschließend bei der Entnahme durch ein spezielles Verfahren aus seiner Blutbahn wiedergewonnen, für das nicht einmal eine Operation notwendig ist. Anschließend war sogar noch ein kurzes Sightseeing Dresdens drin, bevor Kaempf sich wieder auf den Weg Richtung Heimat machte. Zwei Jahre später bekam er eine frohe Nachricht: „Mit meiner Spende konnte ich dem Amerikaner Korey Pierce das Leben retten. Er lud mich sogar zu seiner Hochzeit in die USA ein“, erzählt Kaempf. Dort standen sich Retter und Geretteter zum ersten Mal gegenüberstanden. „Es war ein sehr spezieller Moment, in dem ich das Gefühl hatte, einen bis dato nicht gekannten Bruder kennen zu lernen. Hier wurde mir sehr bewusst, wie wichtig meine Spende war.“

Für weitere Infos zum Aktionstag der DKMS an der Universität Bamberg gibt es die Facebook-Seite DKMS Projekt Bamberg.

Hinweis

Diesen Text verfasste Julia Kerzel für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.