Nach erfolgreichem Studium wartet auf die Lehramtsabsolventen das Referendariat (Bild: Photocase)

Den elf Besten der letzten beiden Semester übergaben Karl Möckl (links) und Godehard Ruppert (rechts) je ein Buch (Bild: Alexander Kropp)

Die Feier ließen Absolventen, Eltern und Freunde im Kreuzgang der ehemaligen Dominikanerkirche ausklingen (Bild: Alexander Kropp)

- Alexander Kropp

"Danke, dass Sie hier studiert haben!"

Die Lehramtsabsolventen der letzten beiden Semester wurden in das Berufsleben entlassen

Jedes Jahr Ende Juli findet traditionell die Verabschiedung der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen des vergangenen Wintersemesters und des Sommersemesters an der Universität Bamberg statt. Knapp 60 von insgesamt 248 künftigen Lehrern waren zu der kleinen Feierstunde in die AULA der Universität gekommen.

In seiner Rede an die teilweise mit Eltern, Freunden und Verwandten in die AULA der Universität in der ehemaligen Dominikanerkirche gekommenen Absolventinnen und Absolventen unterstrich der Präsident der Universität Bamberg, Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, dass Bildung an einer Universität nicht nur Ausbildung für den Arbeitsmarkt bedeute, obschon sie vor Armut und sozialem Niedergang schütze. Er machte aber auch klar, dass das Aneignen von Wissen allein nicht ausreiche, sondern der Begriff Bildung mehr umfasse: „Wissen lässt sich büffeln, Bildung aber beruht auf Erfahren und Begreifen!“ Wer denken nicht gelernt habe, könne zwar viel Wissen büffeln, aber verstehen würde er dieses Wissen nicht.

Lehrer sein mit Herz und Verstand

Gerade in Bezug auf die angehenden Lehrerinnen und Lehrer betonte Ruppert, dass das Denken und Verstehen gerade „für Ihren weiteren Berufsweg die unabdingbaren Grundlagen sind – und dass Sie diesen Prozess auch außerhalb der Universität weiter fortsetzen müssen!“. Universitäres Ausbilden gehe demnach über den methodischen Rahmen weit hinaus. Er ließ die Anwesenden auch nicht im Unklaren darüber, welche Anforderungen an die heutigen Lehrer gestellt werden würden. Der Präsident ließ keinen Zweifel daran, dass es heutzutage eine mitunter schwierige Aufgabe sein könne, Kinder richtig zu verstehen, um sie bestmöglichst auszubilden. Dies gehe nur mit „Herz und Verstand“ und der Bereitschaft für gegenseitiges Lernen und Verstehen. „Die Fähigkeit zur Selbstbildung vor dem Hintergrund des Prozesses eines lebenslangen Lernens – das war unser Ziel der Ausbildung!“

Abschließend gab er den künftigen Lehrern mit auf den Weg, der Universität verbunden zu bleiben. Mit einer ordentlichen Portion Humor endete Ruppert: „Danke, dass Sie hier studiert haben. Danke, dass Sie mir so lange zugehört haben – aber das haben Sie ja jahrelang geübt!“ Im Rahmen der kleinen Feierstunde in der AULA, musikalisch beeindruckend durch das Mandolinen- bzw. Gitarrenspiel der Lehramtsstudierenden Bernhard Uhlenbrock und Stefan Seidel begleitet, übergab Prof. Godehard Ruppert zusammen mit dem örtlichen Prüfungsleiter Prof. Dr. Karl Möckl für das Lehramt (Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte) an insgesamt elf Absolventinnen und Absolventen, die ihr Examen mit der Gesamtnote 1,0 bis 1,5 bestanden haben, einen Buchpreis, den Karl Möckl in einer kurzen Ansprache vorstellte: die Kindheits- und Jugenderinnerungen des im September 2006 verstorbenen Publizisten und ehemaligen FAZ-Feuilletonchefs Joachim Fest, das nach dem Erscheinen schnell auf der Bestsellerliste stand.

Mit einem Buchpreis ausgezeichnet wurden: Stephanie Bauer, Thorsten Baum, Kirsten Christiansen, Silvia Glaser, Anja Grave-Hofmann, Christina Müller, Michaela Müller, Verena Neudert, Christian Römmelt, Nina Strobel und Verena Weisel. Mit einem kleinen Empfang im Kreuzgang der ehemaligen Dominikanerkirche klang die Feierstunde würdevoll aus.