Das ehemalige Fabrikgelände der Baumwollspinnerei Bamberg-Erlangen (ERBA) wird neuer Universitätsstandort (Bild: Stadtplanung)

Die Uni-Spitze, MdL Melanie Huml, Oberbürgermeister Andreas Starke und Stadtbau-Geschäftsführer Heiner Kemmer sind angesichts der Perspektiven erfreut. (Bild: Fröhlich)

- Monica Fröhlich

Neuer Universitätsstandort auf der Regnitz-Insel

Entwicklungspotenzial auf dem ehemaligen ERBA-Gelände

„Das Weltkulturerbe als unser Campus erhält eine neue Dimension!“ - Rektor Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert freut sich über die Vertragsunterzeichnung am 18. Januar, die der Universität Bamberg einen neuen Standort zusichert: das ehemalige Fabrikgelände der Baumwollspinnerei Bamberg-Erlangen (ERBA). Die Regnitz-Insel sei zentral genug, damit "die Universität in der Stadt verbleibe", und berge gleichzeitig genügend Entwicklungspotenzial für die zu erwartenden Studierendenströme.

Die Verhandlungen zwischen der irischen Investorengruppe, der die entsprechende Grundstücksfläche auf der ERBA-Insel gehört, der Stadtbau GmbH sowie der Universität Bamberg haben zu einem positiven Ergebnis geführt, das bestätigte Stadtbau-Geschäftsführer Heinrich Kemmer im Rahmen der Pressekonferenz: „Die Grundstückseigentümer haben sich bereit erklärt, an die Stadtbau GmbH eine Fläche von rund 4.500 Quadratmeter zu vertretbaren Bedingungen zu verkaufen. Mit der Universität Bamberg haben wir uns über den Mietvertrag geeinigt.“ In der Frage um zusätzliche Räumlichkeiten für die Universität sei man dadurch entscheidend vorangekommen. „Die faszinierende Idee eines weiteren Universitätsstandortes auf der Erba-Insel steht somit kurz vor der Verwirklichung“, so Oberbürgermeister Andreas Starke. „Der positive Abschluss ist eine Initialzündung für die Wiederbelebung der Erba-Insel und die Landesgartenschau 2012“.

„Es ist viel Arbeit gewesen, die Ministerien von der Notwendigkeit eines dritten Standortes für die Universität Bamberg zu überzeugen, der besonders wegen des immer größer werdenden Studentenandrangs in Bamberg von immenser Wichtigkeit ist“, so Landtagsabgeordnete Melanie Huml. Bereits seit dem Jahr 2004 hat die Abgeordnete in vielen Gesprächen mit dem Finanz- und Wissenschaftsministerium den heutigen Erfolg mit ermöglicht. Durch den Beschluss des Doppelhaushalts 2007/2008 des Bayerischen Landtags wurde dann erfolgreich die benötigte Summe von jeweils 228.400 € für 2007/2008 für die Anmietung der Gaustadter Hauptstr. 35 – ehemaliges ERBA-Gelände zur Verfügung gestellt.

Hörsäle, Seminarräume und Büros ab 1.10.2008

Auch Kanzlerin Martina Petermann sieht viele Vorteile: „Wir können unser Gebäudemanagement konzentrieren und die Arbeitsbedingungen für Forschung und Lehre erheblich verbessern. Außerdem birgt das Gelände ein großes Entwicklungspotenzial.“

Die Vertragsverhandlungen seien erfolgreich beendet worden, gab Kemmer bekannt. Spätestens zum 31. Januar seien die Verträge unterschriftsreif und würden notariell beglaubigt. Der Baubeginn für das neue Unigebäude, das bis zu 14.000 Quadratmeter Fläche bieten würde, könne dann bereits im Frühjahr 2007 erfolgen. Der Neubau mit Hörsälen, Seminarräumen und Büros würde sich direkt an den Ziegelbau anschließen, in dem rund 300 Studentenappartements Platz finden sollen. So entstünde eine optimale Infrastruktur für Studenten und Dozenten. Für die Zeit nach der Landesgartenschau 2012 habe man zudem noch Platz für Erweiterungsmöglichkeiten.
Juristisch unter Dach und Fach ist das Geschäft allerdings erst dann, wenn der Aufsichtsrat der Stadtbau GmbH sowie der Bausenat zugestimmt haben und am 31.1. das Grundstücksgeschäft mit der irischen Investorengruppe notariell beglaubigt wurde.