Fünfmal im Jahr veranstaltet der DAAD ein Stipendiatentreffen (Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de)

Die Universität Bamberg war im Mai Gastgeber für 550 Stipendiatinnen und Stipendiaten (Fotos: Martina Bay)

Musikalisch untermalt wurde die Eröffnung von der Musikgruppe Boxgalopp aus Franken

Im DAAD engagieren sich deutsche Hochschulen und Studierendenschaften gemeinsam, um die internationalen Beziehungen zu verbessern

- Martina Bay

Internationales Flair in Bamberg

DAAD-Stipendiatentreffen in der Weltkulturerbestadt

„Drei Faktoren tragen zur Internationalität der Stadt Bamberg bei: die Touristen, die amerikanischen Soldaten und die ausländischen Studierenden“, begrüßte Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, Präsident der Universität Bamberg, im Audimax rund 550 Stipendiatinnen und Stipendiaten des  Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus über 90 Ländern. Fünfmal im Jahr veranstaltet der DAAD ein Treffen für seine Stipendiaten. Die Universität Bamberg war vom 18. bis 20. Mai 2012 bereits zum zweiten Mal Gastgeber. Schon 2008 kamen über 500 Stipendiaten in die Weltkulturerbestadt.

Gäste des DAAD seien auch Gäste der Universität, erklärte Ruppert. Auch diese sei  international ausgerichtet: Die Universität Bamberg hat rund 260 Hochschulkooperationen in 57 Ländern abgeschlossen, darunter auch mit Universitäten wie Oxford und Cambridge. Derzeit studieren 642 ausländische Studierende aus 80 Ländern in Bamberg.

Mehr ausländische Professoren

In der internationalen Mobilität ihrer Studierenden sei die Universität führend, aber die Zahl der internationalen Professorinnen und Professoren müsse gesteigert werden, so der Präsident. Die Professorenschaft sei aktuell zu national, nur sechs Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland. Abhilfe sollen unter anderem das Welcome Center des Akademischen Auslandsamtes, die Trimberg Research Academy (TRAc) und strukturierte Doktorandenprogramme schaffen, indem sie Netzwerke aufbauen.

Eine Brücke in die weite Welt

Auch der Vizepräsident des DAAD, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, lobte die Universität und ihr klares Profil mit internationalen Initiativen und Programmen. Als vorbildlich nannte er die erfolgreichen Doppelabschlussprogramme in Sarajewo und Budapest. „Der DAAD dient dabei als Brücke in die weite Welt“, sagte Mukherjee. Die transnationalen Beziehungen würden immer wichtiger werden und ein Studium im Ausland fördere auch das Verständnis für andere Kulturen. Mindestens ein Jahr studieren und forschen die Stipendiaten in Deutschland. Viele haben bereits in ihren Heimatländern ein Studium absolviert.

Stoff für eine rege Diskussion

Gesellschaft im Wandel hieß das diesjährige Thema des DAAD. Es passte hervorragend zu dem Vortrag des Soziologen Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Blossfeld, Leiter des Nationalen Bildungspanels (NEPS) und des Staatsinstituts für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb), über Globalisierung, wachsende Unsicherheit und Veränderungen der sozialen Ungleichheit in modernen Gesellschaften. Sein Vortrag gab den Stipendiaten Stoff für eine rege Diskussion im Anschluss.

Neben den Vorträgen der Stipendiaten kam auch das Freizeitprogramm nicht zu kurz. Oberbürgermeister Andreas Starke lud zum Stadtrundgang ein: Hier spiele nicht nur die Universität eine bedeutende Rolle, Bamberg sei auch eine wichtige Kulturstadt. Als Beispiel nannte er die Villa Concordia, „ein Künstlerhaus, in dem Stipendiaten aus aller Welt wohnen“.

Die Familie reist mit

Neben den Stipendiaten waren noch 54 Ehepartner und 48 Kinder, die zwischen 6 Monate und 13 Jahre alt waren, zu Gast. Die Betreuung der Kinder auf einem Bauernhof organisierte Maria Steger, Leiterin des Eltern-Service-Büros. Bei herrlichem Sommerwetter sah man daher viele ausländische Familien in den Gassen Bambergs spazieren gehen. „Für die Zukunft der Akademie ist also gesorgt“, meinte der stellvertretende Generalsekretär des DAAD Ulrich Grothus mit einem Schmunzeln. Zum Schluss seiner Rede wünschte er allen Stipendiaten viele neue Kontakte, einen regen Austausch von Telefonnummern, viele Informationen, aber auch viel Spaß. Und den hatten die Stipendiaten im Weltkulturerbe auf jeden Fall.