Sorgte für gute musikalische Stimmung: Die Uni-Big-Band unter der Leitung von Dr. Roland Kocina (Bild: Monika Meinhart)

- Rupert Plischke

Bright Swing und mehr

Konzert der Big-Band der Universität Bamberg

Was könne wohl mehr für das Renommee der Bamberger Uni-Bigband als die Tatsache, dass bereits eine halbe Stunde vor dem Auftritt am 29. Januar im Audimax der Universität das Gerangel um die letzten freien Sitzplätze beginnt. Die Musiker  unter der Führung von Roland Kocina erfüllten bereits mit dem ersten Stück von Woody Herman „Apple Honey“ alle Erwartungen. Ein Bright Swing in straffem, elegantem Tempo, bei dem die fabelhaften Solisten in allen Gruppen wie immer reichlich Gelegenheit hatten, sich kurz hervorzutun, um dann wie selbstverständlich wieder ins Team zurückzutreten. Roland Kocina setzt bei der Zusammenstellung auf eine geschickte Mischung der Stile, Tempi und Stimmungen, wobei die Möglichkeit, die beiden bewährten Sängerinnen Rosali Dotterweich und Nicole Herbert einzusetzen, zusätzliche Variationsbreite gewährte. Dotterweich stellte sich mit „Moonlight in Vermont“ vor, einem smarten Song aus den späten 30ern, den sie mit dunkel-rauchiger Stimme vortrug oder swingte wenig später durch „How high the moon“. Im Duett mit Nicole Herbert zeigte sich unter anderem beim populären „Bad Boy Leroy Brown“, wie die beiden Sängerinnen vor allem miteinander aufzutreten gewohnt sind. Konkurrenzkämpfe wären auch fehl am Platz, bot doch Nicole Herbert eine ebenso überzeugende Performance in „Out of nowhere“ oder „Do nothin´ till vou hear from me“ von Duke Ellington. Vielleicht ist ihr Sound eine Spur glatter, dafür zeigt sie Ansätze zu kleineren gestischen Einlagen – das Auge hört ja auch mit.

Erweitert und verjüngt

Die Bigband präsentierte sich erweitert, verjüngt und – feminisiert; Kocina hat als verantwortungsvoller Pädagoge und vorausschauender Bandleader natürlich auch dafür zu sorgen, dass der Nachwuchs Erfahrungen sammeln kann. So wurden einige Studentinnen in die Saxofongruppe integriert; der jüngste Spieler, ein Kollegiat, bläst Trompete. Doch der gewohnten, professionellen Qualität der Big Band schadet dies durchaus nicht: herausragende Soli, gute Disziplin im Zusammenspiel, die sich nicht zuletzt bei einigen ausgefallenen Schlüssen wie im „One mint julep“ zeigte, sowie die große stilistische Bandbreite der Band  führten zu reichlich Applaus im voll besetzten Haus, als die Musiker nach der Pause munter ins Rockig-Funkige abwanderten.