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Ausbildungsoffensive ermöglichte Durchbruch

Uni Bamberg bildet erstmals Azubis aus

Die Universität ist nicht nur Studienstätte, sondern auch der drittgrößte Arbeitgeber der Stadt Bamberg. Seit kurzem ist sie auch ein Ausbildungsbetrieb. Im Rechenzentrum sowie in der Verwaltung konnten drei Auszubildende eingestellt werden.

Der gute Wille war schon lange da, nun ermöglichte die "Ausbildungsoffensive Bayern" die Umsetzung in die Tat: Seit kurzem ist die Universität Bamberg erstmals auch ein Ausbildungsbetrieb: Christopher Hermann (18) und Steffen Pechtold (21) werden im Uni-Rechenzentrum zum Fachinformatiker (Fachrichtung Systemintegration) ausgebildet und Christoph Hafenrichter (17) zum Kaufmann für Bürokommunikation. Wie Uni-Rektor Prof. Dr. Dr. Godehard Ruppert betonte, ist die Otto-Friedrich-Universität nicht nur Studienstätte, sondern auch drittgrößter Arbeitgeber der Stadt: "Als Universität wäre es bildungspolitisch fahrlässig, die Offensive, die der Staat hier startet, nicht zu unterstützen."

Projekte eigenverantwortlich durchführen

Ziel der Ausbildung ist es, "jungen Menschen mit einer qualifizierten praxisorientierten Ausbildung eine Perspektive zu bieten", so der Leiter des Rechenzentrums Dr.-Ing. Rudolf Gardill, auch wenn eine spätere Übernahme in ein Arbeitsverhältnis der Universität Bamberg derzeit nicht in Aussicht gestellt werden könne. Vorbild für diese Aktion sei das benachbarte Regionale Rechenzentrum Erlangen, das schon seit längerem ausbildet. Zwar sei für Gardills Mitarbeiter in der ersten Hälfte der dreijährigen Ausbildung mit einem deutlich höheren Betreuungsaufwand zu rechnen, als von den Azubis an Unterstützung für das Rechenzentrum zu erwarten sei, so Gardill. Doch ist er überzeugt, dass sich die anfängliche Investition amortisiere, wenn die Azubis Projekte eigenverantwortlich durchführen werden, wie es auch der Ausbildungsplan vorsieht.

Da zuvor alle Anträge der Universität Bamberg auf Zuweisung von Ausbildungsplätzen im Rahmen der Haushaltsaufstellungen vom Freistaat nicht berücksichtigt wurden, konnte sich das Rechenzentrum bislang nur in Form von Praktikumsstellen an der Ausbildung von Lehrlingen sowie an Umschulungsmaßnahmen beteiligen. Auf Anregung von Dipl.-Ing. Günther Fößel, im Rechenzentrum zuständig für die Bibliotheks-EDV, und vom Personalratsvorsitzenden Otto Band wurde die aktuelle "Ausbildungsoffensive Bayern", in deren Rahmen von der Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft zusätzliche finanzielle Mittel bereit gestellt wurden, spontan zu einem weiteren Versuch außer der Reihe genutzt. Mit überraschendem Erfolg: Immerhin drei von sechs beantragten Lehrstellen wurden genehmigt. Da viele Mitarbeiter des Rechenzentrums über die erforderlichen Fachkompetenzen verfügen und einer sogar einen offiziellen IHK-Ausbildernachweis besitzt, verlief auch die Anerkennung der Universität als Ausbildungsbetrieb durch die IHK unproblematisch. Die Ausschreibung über die Agentur für Arbeit führte rasch zu zahlreichen viel versprechenden Bewerbungen, die die Auswahl nicht leicht machten, so Gardill.

Erste Bewerbungen für 2005 liegen schon vor

Die frischgebackenen Azubis werden in verschiedenen Abteilungen Praxiserfahrungen sammeln können: Christoph Hafenrichter soll neben den verschiedenen Referaten der Verwaltung auch eine Zeit lang an einem Lehrstuhl sowie an einem Dekanat im organisatorischen Bereich tätig sein, Christopher Hermann und Steffen Pechtold im Rechenzentrum in der Abteilung PC-Service, die die Bereiche PC-Software und -Hardware umfasst, der Abteilung Kommunikationsnetze, die das Datennetz der Uni betreibt, sowie der Abteilung CIP-Service, verantwortlich für die PC-Pools für Studierende. Für das kommende Jahr wurden erneut vier Ausbildungsplätze beantragt, ihre Bewilligung steht jedoch noch aus. "Jetzt, wo der Durchbruch geschafft ist, beabsichtigen wir natürlich auch in Zukunft - im Rahmen unserer Möglichkeiten - auszubilden", betonte Sonja Hein, als Leiterin des Referats für Personalangelegenheiten der Angestellten und Arbeiter verantwortlich für die Auszubildenden. Inzwischen liegen sogar schon die ersten Bewerbungen für 2005 vor.