Saskia Cramm/Universität Bamberg

Ein Schlüssel aus Holz - dem Stoff aus dem Bücher sind - symbolisiert die Einweihung des Anbaus der Teilbibliothek 4, die am 4. Dezember 2017 feierlich begangen wurde.

Saskia Cramm/Universität Bamberg

Bibliotheksdirektor Fabian Franke freut sich, den Nutzerinnen und Nutzern nun weitere 144 Arbeitsplätze zum Lesen, Lernen und Schreiben anbieten zu können.

Saskia Cramm/Universität Bamberg

Whitboards und flexible Gestaltungsmöglichkeiten charakterisieren den modernen Lernraum im zweiten Stockwerk.

- Mirjam Schmitt

Fortschrittlich konzipierter Lernraum

Universität Bamberg weiht Erweiterungsbau der Teilbibliothek 4 ein

Vor dreizehn Jahren öffneten sich am Heumarkt die Pforten zur gläsernen Teilbibliothek Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bamberg. Ihr zweiter und letzter Bauabschnitt, die Erweiterung zur Stangsstraße, ist nach zwei Jahren Bauzeit seit Oktober 2017 in Betrieb und wurde am Montag, den 4. Dezember 2017, feierlich eingeweiht.

Präsident und Kanzlerin der Universität Prof. Dr. Dr. habil Godehard Ruppert und Dr. Dagmar Steuer-Flieser begrüßten die geladenen Gäste im neuen Gebäudeflügel. Im Namen des Staatlichen Bauamtes Bamberg überreichte Baudirektor Jürgen König den symbolischen Schlüssel und Hochschulseelsorger Dr. Alfons Motschenbacher sprach mit Pfarrerin Anette Simojoki den Segen aus. Kurze zweisprachig vorgetragene Lesungen griechischer, russischer, polnischer und arabischer Literatur sorgten währenddessen für eine lyrische Atmosphäre.

Raum für flexibles und modernes Arbeiten

Im Zentrum der Veranstaltung stand jedoch die Präsentation des Konzepts und der Besonderheiten der neuen Räume durch Bibliotheksdirektor Dr. Fabian Franke. Wie lässt sich eine Lernumgebung optimal nutzen und gestalten? Wie können Räume so ausgestattet werden, dass sie unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden? Welche Medien ermöglichen modernes und interaktives Arbeiten? Diese Fragen gingen den Planungen zu den Innenräumen des Anbaus der Teilbibliothek voraus.

„Das Ergebnis ist nun auf rund 800 m² Hauptnutzfläche, verteilt über vier Stockwerke, sichtbar,“ erläuterte Jürgen König: Im Untergeschoss umfasst ein Kompaktmagazin einen Freihandbestand von 80.000 Büchern, in den Lesesälen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss finden weitere 25.000 Bände Platz. Eine Besonderheit birgt das zweite Obergeschoss: Dort können die Studierenden einen flexibel möblierbaren Lernraum nutzen, in dem sie Tische, Sitzmöglichkeiten und Trennwände so anordnen können, wie es die jeweilige Lernsituation erfordert. Ein fahrbarer Bildschirm und mehrere Whiteboards fördern besonders interaktives Lernen und Arbeiten. Zum Lernraum gehören auch ein Schulungsraum und ein Lounge-Bereich mit Sofas. Ein Eltern-Kind-Raum mit Spielecke erleichtert jungen Familien das Studium. Ab Januar 2018 wird der Lernraum über einen Nebeneingang in der Stangsstraße für Universitätsangehörige täglich 24 Stunden zugänglich sein. Möglich macht dies der Studierenden- oder der Mitarbeiterausweis, der mit einer Chipkarte ausgestattet ist.

Insgesamt bieten die neuen Räumlichkeiten 144 zusätzliche Arbeitsplätze mit modernster Computertechnik, darunter vier Einzel- und vier Gruppenräume. Letztere sind mit 49-Zoll-Bildschirmen ausgestattet, die Nutzerinnen und Nutzer mit ihren Endgeräten verbinden können. „Die Universitätsbibliothek freut sich, durch die innovative Lernraumgestaltung mit flexiblen und unterschiedlich konzipierten Räumen auf individuelle Bedürfnisse besonders eingehen zu können,“ erklärte Fabian Franke. „Die Universitätsbibliothek Bamberg gehört damit zu den Vorreiterinnen, was moderne Lernumgebungen betrifft.“ Auch Staatsministerin Melanie Huml ließ als Vorsitzende des Kuratoriums der Universität Bamberg ein Lob für die durchdachte Gestaltung ausrichten: „Die Erweiterung der Teilbibliothek ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere Universität auf ihrem Weg in die Zukunft weiter voran zu bringen.“

Erfolgreicher Abschluss

Dass der Erweiterungsbau erst vor Kurzem abgeschlossen werden konnte, hat einen einfachen Grund: Als der erste Bauantrag gestellt wurde, war das Grundstück, auf dem der Anbau heute steht, noch nicht im Besitz des Freistaates Bayern. Erst jetzt konnte die Finanzierung dank der TechnologieAllianzOberfranken gesichert und das Projekt zusammen mit den Bayreuther Architekten Meyer und Partner wiederaufgenommen werden. Die Gesamtkosten für die Erweiterung belaufen sich auf 4,4 Millionen Euro. Bibliotheksdirektor Fabian Franke sieht in der gläsernen Teilbibliothek Sprach- und Literaturwissenschaften ein Zeichen für eine offene Universität: „Die Universität schottet sich nicht ab, sondern ist ein sichtbarer Teil der Stadt, der gerne Ein- und Ausblicke gewährt.“ Die Universitätsangehörigen, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger aus Bamberg und der Region können nun in der vollständig fertiggestellten Bibliothek Literatur nutzen, lesen, lernen, forschen, sich informieren und beraten lassen.