Scheckübergabe auf der Baustelle Vogelsaal – von links nach rechts: Die Kanzlerin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Dr. Dagmar Steuer-Flieser, Museumsleiter Dr. Matthias Mäuser und Bürgermeister Werner Hipelius (Bild: Konrad Welzel).

- Konrad Welzel

Finanzspritze für die Restaurierung des Vogelsaals

Die Kanzlerin nimmt eine Spende über 14.300 Euro der Edgar-Wolfschen-Stiftung entgegen

Der historische Vogelsaal im Naturkunde-Museum Bamberg ist der einzige original erhaltene museale Schauraum aus dem 19. Jahrhundert. Zur finanziellen Unterstützung der Restaurierung des Saals überreichte die Stadt Bamberg aus Erlösen der Edgar-Wolfschen-Stiftung am 13. Januar eine Spende über 14.300 Euro.

„Als Bürgermeister und Kulturreferent bin ich auf dieses Schatzkästchen in Bamberg besonders stolz“, zeigte sich Bürgermeister Werner Hipelius als Vertreter der Edgar-Wolfschen-Stiftung glücklich, einen Teil zur Erhaltung des Vogelsaals beitragen zu können. Die 1913 gegründete Stiftung der Stadt Bamberg setzt sich nach dem Willen ihres Stifters Dr. Ignaz Wolf unter anderem für die Heimatpflege im Gebiet der Stadt Bamberg ein.

Im Namen der Lyzeumsstiftung nahm die Kanzlerin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Dr. Dagmar Steuer-Flieser den Scheck dankend entgegen. Das Naturkunde-Museum Bamberg wird von der Lyzeumsstiftung getragen, in deren Vorstand unter anderem der Dekan der Katholischen Theologie Prof. Dr. Klaus Bieberstein und die Kanzlerin Steuer-Flieser sitzen. Die Lyzeumsstiftung Bamberg, ursprünglich von den Fürstbischöfen, vor allem für die Ausbildung des Priesternachwuchses gegründet, geht zurück auf die Neuorganisation der Universitäten Bamberg, Dillingen und Würzburg im Zuge der Säkularisation 1803.

Museum im Museum

Der Vogelsaal ist das Kernstück des 1791 von Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal gegründeten ehemaligen „Naturalienkabinetts“. Die Vitrinen der unteren Etage und einige Schauschränke auf der Galerie enthalten über 2.000 Vogelpräparate, was dem Raum auch seinen Namen verschaffte. Als Ausdruck der Aufklärung diente es den Studierenden und Professoren der Universität zu Lehrzwecken. Bis heute ist der Saal nahezu original erhalten und mit den weißen Vitrinen, den ornamentreichen Verzierungen, den Büsten, Putten und Objekten aus den unterschiedlichsten Klassen des Tierreichs ein wahres „Museum im Museum“. Viele Exponate stammen noch aus der Gründungszeit des Gebäudes, etwa formschöne Obelisken und Pyramiden, in denen Kolibris, Nester und Eier ausgestellt werden.

Seit November 2008 wird der Vogelsaal für 473.550 Euro von Grund auf renoviert. Für die umfassende Restaurierung der Schäden an der Farbfassung der Vitrinen und der gesamten Raumausstattung soll der Saal noch bis Ende 2009 für Besucher geschlossen bleiben. Um die anfallenden Kosten zu stemmen, haben sich mehrere Investoren gefunden. Den Hauptteil der Mischfinanzierung tragen dabei der Freistaat Bayern, die Oberfrankenstiftung und die Lyzeumsstiftung selbst. Weitere Zuwendungen kommen von der bayerischen Landesstiftung, den nichtstaatlichen Museen und dem Landkreis Bamberg.

Weitere Informationen:

Den Internetauftritt des Naturkunde-Museums Bamberg finden Sie hier