Der mit 500 Euro dotierte PUSh wird seit fünf Jahren vergeben (Fotos: Stephanie Queschning)

Die Preisträgerinnen 2011: Nora Isterheld (l.) und Sara Susewind. Die dritte Preisträgerin Adelheid Rehmann grüßte per Videobotschaft

Die Frauenbeauftragten der Gesamtuniversität (v.l.n.r.): Iris Hermann, Margarete Wagner-Braun und Ada Raev

Universitätsleitung, Frauenbeauftragte, Betreuer der Abschlussarbeiten und Preisträgerinnen feierten gemeinsam (v.l.n.r.: Hans-Peter Ecker, Godehard Ruppert, Dagmar Steuer-Flieser, Ada Raev, Margarete Wagner-Braun, Sara Susewind, Iris Hermann, Sebastian Kempgen, Guido Wirtz und Nora Isterheld)

- Stephanie Queschning

„Denke weiter! Trau dich!“

PUSh zeichnet seit fünf Jahren Absolventinnen aus

„Sie ehren unsere Preisverleihung damit, dass Sie als Universitätsleitung jedes Jahr vollständig erscheinen, und zeigen, welchen Stellenwert PUSh im Rahmen der Aktivitäten des Frauenbüros hat“, begrüßte Prof. Dr. Ada Raev, Frauenbeauftragte der Universität, den Präsidenten, die Vizepräsidenten und die Kanzlerin am 30. November im großen Hörsaal der U2. Bereits zum fünften Mal zeichneten die Frauenbeauftragten drei Absolventinnen mit PUSh aus, dem Preis der Universitätsfrauenbeauftragten für Studentinnen mit hervorragenden Leistungen, der mit 500 Euro dotiert ist. Ziel dieser Auszeichnung sei es, darauf aufmerksam zu machen, dass Frauenförderung weiterhin dringend notwendig ist, erklärte Raev. Gleichzeitig soll PUSh eine zusätzliche Motivation für diejenigen Studentinnen sein, die hinsichtlich einer Promotion unentschlossen sind – laut einer allgemeinen Studierendenbefragung von 2009 immerhin 25 Prozent.

Gesamtes Potenzial für die Wissenschaft nutzen

Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert betonte in seinem Grußwort die Notwendigkeit von Frauenpolitik in der Wissenschaft. Man müsse das Potenzial der gesamten Studierenden für die Wissenschaft nutzen und deshalb gerade Studentinnen alle Wege in die Wissenschaft eröffnen. Zudem betonte er, dass mit Frauenförderung nicht auf der oberen Ebene begonnen werden könne. Um die Zahl der Professorinnen zu erhöhen, müsse man von unten anfangen, also zuerst die Zahl der Promovendinnen und Mitarbeiterinnen des Mittelbaus erhöhen, indem man Studentinnen dafür begeistert.

Sprungbrett zu weiteren Höhenflügen

Prof. Dr. Iris Hermann, Stellvertretende Frauenbeauftragte der Universität, reflektierte in ihrer Festrede die letzten fünf Jahre seit der Einführung des PUSh. 2007 war es eine bewusste Entscheidung, mit PUSh auch diejenigen Frauen frühzeitig zu fördern, die noch keine tatsächlichen, sondern erst potenzielle Nachwuchswissenschaftlerinnen waren und die zu diesem Zeitpunkt möglicherweise „noch nicht in Erwägung gezogen hatten, ob sie überhaupt weiterhin akademisch tätig sein wollten". Die prämierten Abschlussarbeiten zeichneten sich nicht nur durch ihre fachliche Exzellenz aus, sondern zudem durch besondere Kreativität und eigenständige Gedanken, so Hermann.

Die Frauenbeauftragte Prof. Dr. Margarete Wagner-Braun hielt im Anschluss an die Festrede die Laudationes für die Preisträgerinnen. Von den insgesamt 34 Bewerbungen wurden die Abschlussarbeiten von Nora Isterheld, Adelheid Rehmann und Sara Susewind ausgewählt. Isterheld und Susewind stellten ihre Arbeiten den Gästen vor, während Rehmann per Videobotschaft von ihrem derzeitigen Aufenthaltsort grüßte, der Weltklimakonferenz in Durban (Südafrika).

Hervorragende Abschlussarbeiten aus unterschiedlichen Fachbereichen

Die Diplom-Arbeit der Germanistin Nora Isterheld lautete Von der Arbeit mit der Wahrheit. Erich Hackls Werk zwischen Dokumentarismus und literarischer Gestaltung. Die Arbeit zeige Isterhelds „Reichtum an Ideen, Einsichten und [...] stets stringente Gedankenführung“, zitierte die Laudatorin das Gutachten, das eine „erstaunliche Vertrautheit mit zahlreichen historischen und theoretischen Bezugsdiskursen“ attestierte und dringlich zu einer Promotion riet.

Adelheid Rehmann, die nach einem Masterstudium in European Economic Studies derzeit am Energy Research Center an der Cape Town University promoviert, schrieb über Das Erneuerbare-Energien-Gesetz als wirtschaftsförderndes Instrument einer nachhaltigen regionalen Wertschöpfung. Das Gutachten würdigte den Mut der Preisträgerin zu einem solch umfangreichen und vielschichtigen Thema und prophezeite „große praktische Relevanz insbesondere für politische Entscheidungsträger“, so Wagner-Braun.

Die Grundschullehramts-Absolventin Sara Susewind schrieb über Förderung selbstregulierten Lernens bei der Hausaufgabebetreuung im Hort. Eine Befragung von Grundschulkindern und Betreuerinnen. Das von Wagner-Braun zitierte Gutachten lobt den „gewinnbringenden, empirisch gesicherten Einblick in grundschulpädagogisch relevante Fragestellungen“.