Sie orientieren sich anhand der Pläne: Guido Wirtz (Uni-Beauftragter für die TAO), Staatssekretärin Melanie Huml, Uni-Kanzlerin Dagmar Steuer-Flieser, Ralf Maier (Immobilien Freistaat Bayern) und Fritz Angerer vom Staatlichen Bauamt Bamberg (von links). Fotos: Matthias Hoch/Fränkischer Tag

Das vorläufige Modell des Staatlichen Bauamtes Bamberg zeigt, wo sich der Neubau am Schillerplatz in etwa befinden wird.

- Anna Lienhardt (Fränkischer Tag)

Zehn Millionen für zwei Uni-Gebäude in Bamberg

Orientalistik zieht an den Schillerplatz – Teilbibliothek 4 wird erweitert

Das Thema Parkplätze ist ein ganz heißes in Bamberg. "Egal, welches Bauprojekt Sie hernehmen", sagt Fritz Angerer, Leiter des Staatlichen Bauamtes Bamberg. Als er das sagt, steht er auf einem Parkplatz, den es wohl in etwas mehr als zwei Jahren nicht mehr geben wird.

Denn auf dem Park-Areal des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken - hinter dem öffentlichen Parkplatz am Schillerplatz - wird dann ein Uni-Neubau stehen. Erdgeschoss, zwei Obergeschosse, Dachboden, Hauptnutzfläche etwa 900 Quadratmeter, für rund sechs Millionen Euro. Die Planung ist zwar bisher nur vorläufig, trotzdem stellt sich die Frage: Was passiert mit den 45 Parkplätzen?

"Unsere Mitarbeiter sind für ganz Oberfranken zuständig", erläutert Lother Winkler, stellvertretender Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung. "80 Prozent sind im Außendienst unterwegs und müssen mehrmals täglich Akten ein- und ausladen. Wir brauchen unsere Parkplätze."

Tiefgarage unter dem Gebäude

Die Entwarnung kommt von Staatssekretärin Melanie Huml (CSU): "Es wird eine Tiefgarage unter dem Uni-Gebäude geben." Fritz Angerer vom Staatlichen Bauamt bestätigt: "Wir wollen so viele Parkplätze wie möglich erhalten."

Dass man sich über die Parkplätze unterhält und nicht über die Finanzierung diskutiert, liegt daran, dass die Kosten für den Uni-Neubau aus der Förderung der Technologieallianz Oberfranken (TAO) stammen. Diese wird vom Freistaat Bayern finanziell gefördert.

Mitglieder der Allianz sind die Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Coburg und Hof. Ihr Ziel ist es, die Technikkompetenz in Oberfranken durch hochschultyp-übergreifende Zusammenarbeit zu stärken.

"Wir sind sehr dankbar, dass es die TAO gibt und dass sie gefördert wird", sagt Dagmar Steuer-Flieser, Kanzlerin der Universität Bamberg. "Die beiden Baumaßnahmen in der Innenstadt sind ein Segen für uns."

Im Neubau am Schillerplatz wird das Institut für Orientalistik einziehen. Das zweite Bauvorhaben liegt etwa zehn Minuten Fußmarsch entfernt: die Teilbibliothek 4 (TB 4) soll erweitert werden. Das Gebäude war von vorne herein so angelegt, dass ein Anbau im Bereich einer ehemaligen angrenzenden Kfz-Werkstatt möglich ist. Für rund vier Millionen Euro wird die Bibliothek der Sprach- und Literaturwissenschaften so ausgebaut, dass zusätzlich 700 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen.

Fritz Angerer möchte mit beiden Bauprojekten am liebsten gleichzeitig starten, parallel bauen und gemeinsam fertig werden. "Jetzt wird erst einmal ausgeschrieben, außerdem sind wir im Gespräch mit dem Landesamt für Denkmalpflege", erläutert er. "Fünf bis sechs Monate müssen wir rechnen, bis wir im Architektenwettbewerb einen Preisträger finden." Dann könne die Planungsphase wohl etwas verkürzt werden. "Mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren sollten wir insgesamt schon rechnen."

Bereits fertig ist der Neubau der Universität Bamberg auf der Erba-Insel. Er ist vor kurzem eingeweiht worden. Hier werden drei neue Professuren aus verschiedenen Informatikbereichen untergebracht.

Ausgleichsfläche für Orientalistik

 Ursprünglich war dieser Platz für die Geistes- und Kulturwissenschaften gedacht, zu denen auch das Institut für Orientalistik gehört.

Da stattdessen aus Gründen der Synergie die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik eingezogen ist - man wollte sie nicht auseinander reißen - , wird die Orientalistik als Ausgleichsfläche das neue Gebäude am Schillerplatz erhalten.

"Dass die Bibliothek für Sprach- und Literaturwissenschaften in unmittelbarer Nähe nun auch ausgebaut wird, ergänzt sich natürlich super", sagt Uni-Kanzlerin Steuer-Flieser.

 

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Fränkischen Tags.