Projektleiter Hans-Günther Roßbach...

... und NEPS-Geschäftsführerin Jutta von Maurice hoffen auf die Aufnahme des NEPS in die Leibniz-Gemeinschaft.

„Weltweit einzigartig“

Wissenschaftsrat empfiehlt NEPS für Leibniz-Gemeinschaft

Um mehr über den Bildungserwerb und seine Folgen für individuelle Lebenswege zu erfahren, begleitet das NEPS seit seiner Gründung rund 100.000 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. Das Bildungspanel generiert detaillierte Informationen über Bildungsverläufe von der frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter. Ob Erziehungswissenschaft, Ökonomie, Psychologie oder Soziologie – die Paneldaten bieten ein reichhaltiges Analysepotential für alle Fachgebiete, die an Bildungs- und Ausbildungsprozessen interessiert sind. Aus ganz Deutschland beteiligen sich deshalb Forschungseinrichtungen sowie einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedenen Fachgebieten. Die erhobenen Daten ermöglichen es der Wissenschaft zentrale Bildungsprozesse über die gesamte Lebensspanne hinweg zu beschreiben und zu analysieren.

Sowohl die Forschungsqualität als auch die strukturelle Organisation des interdisziplinären Bildungspanels lobt der Wissenschaftsrat in seiner Stellungnahme vom April 2013 als „weltweit einzigartig“ – von der Planung der Studie bis zur Bereitstellung der Daten für die wissenschaftliche Nutzung. „Der Wert dieser Längsschnittdaten wird sich noch weiter erhöhen, je länger die Bildungskarrieren der Teilnehmenden verfolgt werden können“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Nach Einschätzung des Wissenschaftsrats liefert das NEPS aber nicht nur außergewöhnlich reichhaltige Daten, die für die wissenschaftliche Nutzung sehr wertvoll sind, sondern auch politisch hoch relevante Informationen zu Bildungsverläufen und deren Einflussfaktoren.

Langfristige Perspektive

Als eines der wichtigsten wissenschaftspolitischen Gremien in Deutschland berät der Wissenschaftsrat die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in allen Fragen der Entwicklung von Wissenschaft und Forschung sowie im Hochschulbereich. Seine kürzlich ausgesprochene Empfehlung, das NEPS durch Bund und Länder im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft zu fördern, ist für Projektleiter Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach von größter Bedeutung. Der Bamberger Professor für Elementar- und Familienpädagogik koordiniert das interdisziplinäre Netzwerk. Roßbach sieht in einer möglichen Aufnahme des NEPS in die Leibniz-Gemeinschaft vor allem eine langfristige Perspektive für das Bildungspanel.

„Das neuartige Design der Bildungsstudie funktioniert nur unter finanzieller Planungssicherheit“, erläutert die wissenschaftlich-administrative Geschäftsführerin des NEPS Dr. Jutta von Maurice. Entwicklungen von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter zu beobachten, sei nur dann sinnvoll, wenn man Daten zum Bildungsverlauf der kontrollierten Geburtenjahrgänge in 10 oder 15 Jahren immer noch erheben kann. Alle Nutzerinnen und Nutzer der Bildungsdaten – sei es für Qualifikationsarbeiten, kleinere Forschungsprojekte oder größere Forschungsvorhaben – verlassen sich dabei auf die Langfristigkeit unserer Studie, so von Maurice.

Forschungsförderung sichern

2009 wurde das NEPS auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Institut für bildungswissenschaftliche Längsschnittforschung (INBIL) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg eingerichtet. Das NEPS konnte für einen Zeitraum von fünf Jahren, das heißt bis 2013, auf eine Fördersumme des BMBF in Höhe von rund 85 Millionen Euro zurück greifen. Nun gilt es eine langfristige Anschlussfinanzierung des Forschungsprojektes zu sichern.

Ob das Nationale Bildungspanel in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen wird, entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftsministerkonferenz (GWK) voraussichtlich Ende Juni 2013. Bis dahin gilt es noch eine Voraussetzung umzusetzen: Eine Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft ist nur als rechtlich selbstständig organisiertes Institut möglich. Bisher ist das Bildungspanel in der Universität Bamberg verortet. „Das wird sich ändern“, meint Jutta von Maurice. Das NEPS will und wird zwar weiterhin eng mit Einrichtungen an der Bamberger Universität zusammen arbeiten. „Rein rechtlich wird das Bildungspanel aber in einen eingetragenen Verein überführt.“ Auf dieser Basis hoffen Professor Roßbach und sein Team sehr, dass die Aufnahme des Nationalen Bildungspanels in die Gemeinschaft der Leibniz-Institute bald erfolgen kann.

Hinweis

Diesen Pressetext verfasste für die Pressestelle der Universität Bamberg
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