Dorothee Ott (commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78260987)

Sebastian Sommer war Honorarprofessor an der Universität Bamberg.

Sebastian Sommer – ein passionierter Denkmalpfleger und Wissenschaftler

Nachruf auf den am 12. Oktober verstorbenen Honorarprofessor

Prof. Dr. C. Sebastian Sommer war seit 2012 Honorarprofessor für Archäologische Denkmalpflege unter Berücksichtigung der Provinzialrömischen Archäologie an der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Universität Bamberg. Unerwartet verstarb er am 12. Oktober 2021. Bereits seit 2004 war Sebastian Sommer Lehrbeauftragter im Masterstudiengang Denkmalpflege. Mit der Berufung des Landesarchäologen für Bayern sprach die Universität Bamberg damals ein klares Bekenntnis zu denkmalpflegerischen Inhalten, auch in der Ausbildung ihrer Studierenden aus. „Sebastian Sommer war in besonderer Weise geeignet, diese Scharnierfunktion zwischen Theorie und Praxisorientierung zu erfüllen, weil er selbst in beiden Feldern überaus erfolgreich arbeitete“, schreibt seine Kollegin Prof. Dr. Michaela Konrad, die die Professur für Archäologie der Römischen Provinzen innehat, im Nachruf des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (IADK).

In seinem beruflichen Wirken war die Denkmalerhaltung Sebastian Sommers Credo. Er erarbeitete als Landeskonservator für Bayern ein grundlegend neues Konzept für den Umgang mit archäologischen Bodendenkmalen und formulierte damit neue theoretische Grundlagen für die archäologische Denkmalpflege, die weit über Bayern hinaus ausstrahlten. So war er einer der Protagonisten beim Antrag zur Aufnahme des römischen Limes in die UNESCO-Welterbeliste und genoss in der Limesforschung international hohe Reputation. In seiner Antrittsvorlesung „Das Ende des Raetischen Limes – Denkmalpflege, Archäologie und Geschichte im UNESCO-Welterbe ‚Grenzen des Römischen Reichs’“ am 4. Juni 2013 widmete er sich den vielen Facetten des Limes vom wissenschaftlichen Forschungsgegenstand zum schützenswerten Kulturdenkmal.

Laut Konrad machte ihn die beherzte Unbeirrbarkeit in der Sache so menschlich und authentisch und bei Studierenden und im Kolleginnen- und Kollegenkreis gleichermaßen beliebt und glaubwürdig. „Wer jemals das Glück hatte, mit Sebastian Sommer eine Exkursion an den Limes zu machen, der wird das unerschöpflich sprudelnde, von Begeisterung getragene Wissen und seinen innigen Wunsch, dieses zu teilen und zu vermitteln, nicht vergessen“, schreibt sie. „Wir trauern um Sebastian Sommer, den hochgeschätzten Kollegen, den passionierten Wissenschaftler, den begeisternden akademischen Lehrer, den Menschen mit Herzensbildung.“

Der ausführliche Nachruf des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (IADK) findet sich unter: www.uni-bamberg.de/iadk/nachruf-c-sebastian-sommer