Das 4. DFG-Förder-Ranking bietet detaillierte Informationen über die deutsche Hochschullandschaft (Bild: DFG)
Die Drittmitteleinwerbung ist ein entscheidender Faktor für eine gute Platzierung im Ranking (Bild: Photocase)
Zusammenfassender Indikatorenvergleich für die 20 Hochschulen
Gutes Zeugnis für Bamberger Geistes- und Sozialwissenschaften
Zum vierten Mal informiert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in einem umfassenden Förder-Ranking über die Verteilung ihrer Fördermittel auf deutsche Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Für die berücksichtigten Einrichtungen ist das 200 Seiten starke Konvolut von großer Bedeutung, denn es stellt Material bereit, das in den Vergleich unterstützender Form Auskunft gibt über die fachlichen Schwerpunktsetzungen deutscher Hochschulen im Spiegel öffentlich finanzierter Forschung. Die Gegenüberstellung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte um Profilbildung an Hochschulen und trägt zu einer differenzierten Betrachtung der komplexen Forschungslandschaft bei.
Starke Geistes- und Sozialwissenschaften in Bamberg
Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg gehört nicht zu den 40 bewilligungsstärksten Hochschulen, zu denen unter anderem die Universitäten München, Aachen, Heidelberg, Würzburg, Berlin, Karlsruhe, Erlangen-Nürnberg und Tübingen zählen. Das liegt an ihrer verhältnismäßig geringen Größe und ihrem speziellen Fächerprofil: Im Ranking werden die Daten systematisch vier Wissenschaftsbereichen zugeordnet, von denen Bamberg nur einen mit ausreichend gewichtigem Profil aufweist: die Geistes- und Sozialwissenschaften. Fächer aus dem Wissenschaftsbereich der Lebenswissenschaften (Biologie, Medizin) gibt es an der Universität Bamberg gar nicht, aus dem Bereich der Naturwissenschaften nur in sehr geringem Umfang (zum Beispiel die Geowissenschaften) und zum Bereich der Ingenieurwissenschaften tragen in Bamberg nur die Informatiken bei. Finanzierungsintensive Fächer fehlen in Bamberg also weitgehend.
Daher platziert sich die Universität Bamberg im Gesamt-Ranking der Bewilligungen mit Platz 63 unter 154 von der DFG geförderten Hochschulen im oberen Mittelfeld – liegt aber noch vor den aufgrund Größe und fachlicher Ausrichtung vergleichbaren Universitäten Eichstätt und Passau.
Im Schwerpunktbereich der Geistes- und Sozialwissenschaften darf sich die Otto-Friedrich-Universität jedoch umso mehr über eine Bestätigung ihrer Kompetenz freuen: In der Übersicht der DFG-Bewilligungen (2002 bis 2004) liegt sie im absoluten Vergleich auf Platz 25. Berücksicht man jedoch die Zahl der Wissenschaftler, die in Bamberg ja relativ niedrig ist, so dass weniger Wissenschaftler vergleichsweise viel einwerben müssen, steigt Bamberg sogar auf Platz 15 bei den DFG-Bewilligungen und übertrifft damit wesentlich größere geistes- und sozialwissenschaftliche Universitätsstandorte wie zum Beispiel Bochum, Erlangen-Nürnberg, Hamburg, Köln, Marburg und Münster.
Profilierungsprozess erfolgreich
Auch innerhalb der untersuchten Sozial- und Verhaltenswissenschaften, zu denen im DFG-Ranking neben den klassischen Sozialwissenschaften Soziologie und Politologie auch Psychologie und Pädagogik zählen, belegt Bamberg den 15. Platz. Betrachtet man nur den engen Kern der Sozialwissenschaften, wird die Universität Bamberg sogar unter den acht leistungsstärksten Universitäten bundesweit genannt, zusammen mit den Berliner Universitäten und den Universitäten Bielefeld, Bremen, Konstanz, Mannheim und München.
„Der Prozess der Profilierung ist erfolgreich; wir sehen darin eine klare Bestätigung unserer Politik“, zeigt sich der Rektor der Bamberger Universität Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert erfreut. „Neben den guten Ranking-Ergebnissen für die Studienverhältnisse haben wir nun auch einen herausragenden Platz in der Förderungsbilanz erreicht.“ Die Sozialwissenschaften wurden auch in den Vereinbarungen mit dem Freistaat als einer von fünf Schwerpunkten der Universität Bamberg herausgehoben.
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Das vollständige DFG-Förder-Ranking, die Statements des Präsidenten der DFG Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker und der Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Prof. Dr. Margret Wintermantel finden Sie unter www.dfg.de