privat

Geschichts-Alumnus Frank Altrichter

- Vera Katzenberger

Vom Hörsaal in den Traumjob

Bamberger Alumni der Geschichte berichten über ihren Werdegang

Nach dem Studium ab in die Gedenkstätte, das Archiv oder Museum? Studierenden der Geschichte stehen nach dem Studium viele Türen offen. Das Geschichtsstudium bereitet allerdings nicht nur auf klassische Berufe für Historikerinnen und Historiker vor – es vermittelt auch Handwerkszeug für andere Arbeitsfelder. Zwei Alumni berichten, wie ihr Studium sie in eher untypische Berufe geführt hat.

Frank Altrichter

„Elterngeld Plus statt Kriegswirtschaft im Ersten Weltkrieg? Bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Beruf statt Historie und Methodik des Ordoliberalismus? Was macht ein Neuzeit- und Wirtschaftshistoriker in der sozialen Landesbehörde Bayerns – noch dazu im Kreis von Kolleginnen und Kollegen mit zumeist juristischer Ausbildung? Genau das, was er gelernt hat! Strukturiert und lösungsorientiert an Aufgaben arbeiten, in diesem Fall an sozial- und familienpolitischen, Neuem gegenüber aufgeschlossen sein, neugierig bleiben. Und was uns Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftler in der modernen Arbeitswelt als gerne unterschätztes Handwerkszeug mitgegeben ist: Die professionelle Aufbereitung und Präsentation auch schwieriger Sachverhalte. Dank meines Studiums und motivierter Dozentinnen und Dozenten habe ich an der Uni Bamberg die solide Grundlage geschaffen, dort tätig zu sein, wo man Historikerinnen und Historiker nicht auf den ersten Blick vermutet. Aber wo die Fähigkeiten und Techniken eines Historikers sehr gut hinpassen!“
Frank Altrichter studierte von 1997 bis 2004 in Bamberg Neuere und Neueste Geschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Politikwissenschaft.  Danach arbeitete er fünf Jahre lang als Persönlicher Referent des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS). Seit 2014 ist er stellvertretender Pressebeauftragter im Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) in Bayreuth.

Sandra Trapp

„Man muss die Zukunft im Sinn haben, und die Vergangenheit in den Akten, sagte der ehemalige Premierminister der Französischen Republik Charles-Maurice de de Tallyrand. Diese Aussage aus dem 18. Jahrhundert beschreibt bis heute den Wert eines Archivs für die Gesellschaft und hat auch im Bereich der Wirtschaftsarchive eine hohe Relevanz. Im Rahmen eines Projekts der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG) liegt mein Arbeitsbereich im „Gedächtnis“ eines Sportartikelherstellers. Mein Aufgabenbereich ist sehr vielfältig und gliedert sich vornehmlich in zwei Bereiche: Die tägliche Archivarbeit und die historische Auswertung der Archivalien. Mein Studium der Alten Geschichte hat hierfür sehr geholfen. Durch zahlreiche Besuche in den Archiven Bambergs und die intensive Quellenarbeit während des Studiums wurde ich darin geschult, Quellen kritisch zu lesen. Dies hilft mir heute bei der Analyse von Unternehmensunterlagen. Zum Beispiel bei der Untersuchung von Themen, die manch Unternehmen noch nicht aufgearbeitet hat. Weitere Faktoren sollten dennoch nicht unbeachtet bleiben: Erfahrungen aus der Praxis, die ich durch unterschiedliche Praktika und Nebenjobs gesammelt habe.“
Sandra Trapp studierte von 2007 bis 2010 Geschichte, Soziologie und Latein im Bachelor an der Uni Bamberg, anschließend noch Geschichte mit Schwerpunkt Alte Geschichte und Globalgeschichte im Master. Seit 2013 ist sie Projektmitarbeiterin bei der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte mbH und unterstützt den Aufbau des Unternehmensarchivs der adidas AG.

Weitere Porträts ehemaliger Studierender der Geschichte finden Sie hier im Campus-Magazin uni.kat.