In Bamberg gibt es relativ wenig unzufriedene Gesichter, wie zwei Umfragen bestätigen (Bild: Pressestelle)

- Monica Fröhlich

Positiver Trend

Umfragen bestätigen die Verbesserung von Studienbedingungen durch Studienbeiträge

Seit einem Jahr zahlen Studierende auch an der Universität Bamberg 500 Euro Studienbeiträge pro Semester. Eine bundesweite Umfrage zur Zufriedenheit mit der Verwendung der Beiträge zeigt: Bamberger Studierende gehören zu den zufriedensten. Eine Umfrage an der Universität Bamberg zu Studienbedingungen allgemein bestätigt das gute Ergebnis.

Fragt man die Studierenden an den 54 Universitäten, an denen derzeit Studienbeiträge erhoben werden, nach ihrer Zufriedenheit mit der Verwendung der zusätzlichen Mittel, dann kommen die besten Ergebnisse aus den Universitäten Bayreuth, Clausthal-Zellerfeld, Konstanz, Bamberg und der RWTH Aachen. Das zeigen die Umfrageergebnisse des Gebührenkompasses, mit dem die Universität Hohenheim 2008 zum zweiten Mal die Zufriedenheit deutscher Studierender mit der Verwendung von Studienbeiträgen ermittelt. Der Gebührenkompass überprüft auch die Einstellung von Studierenden gegenüber Studienbeiträgen im Allgemeinen.

Sieht man genauer hin, wird das stolze Ergebnis etwas relativiert, denn auch an den vier Spitzen-Unis ist das Zufriedenheitsniveau gerade mal leicht unter 4 auf einer Skala zwischen „1 = sehr zufrieden“ und bis „6 = sehr unzufrieden“. Die durchschnittliche Zufriedenheit der Befragten lag überhaupt nur bei 4,55.

Vor diesem Hintergrund ist die Universität Bamberg an einer Stelle eine echte Ausnahme: Während 74,1 Prozent aller Befragten angaben, bislang noch keine Verbesserung der Lehrbedingungen an ihrer Universität zu bemerken, haben 55,8 Prozent der Bamberger Studierenden seit der Einführung der Studienbeiträge zum Sommersemester 2007 bereits eine deutliche Verbesserung der Lehre festgestellt. Damit ist die Universität Bamberg in dieser Kategorie Spitzenreiter, mit einigem Abstand gefolgt von der Universität Clausthal-Zellerfeld (44,4 Prozent).

Bamberg in der Spitzengruppe im Bundesvergleich

„Beim Thema Studienbeiträge kann man keine guten Noten erwarten, das ist völlig klar“, erklärt der Bamberger Vizepräsident für Lehre Prof. Dr. Reinhard Zintl. Umso wichtiger ist ihm die positive Verortung Bambergs im Gesamtbild der Bundesrepublik. Zusammen mit einer Arbeitsgruppe hat er in der vergangenen Woche an der Universität eine Umfrage zu den Studienbedingungen allgemein gemacht – die die Ergebnisse des Gebührenkompasses bestätigen.

„Unsere Bamberger Umfrage zielte zunächst einmal darauf, Informationen über die allgemeinen Studienbedingungen zu erhalten, unabhängig von der Evaluation einzelner Lehrveranstaltungen“, so Zintl. Die Universität brauche dieses Wissen, um über alle Fakultäten hinweg einschätzen zu können, wo die Dinge akzeptabel laufen und wo etwas getan werden muss. Die Befragung wird jedes Jahr stattfinden. Zwei Drittel der Fragen sollen immer wieder gestellt werden, um Entwicklungen verfolgen zu können, ein Drittel soll wechselnde Brennpunkte untersuchen. In dieser ersten Umfrage sind das Studienbeiträge.

Service: gut

Das Ergebnis kann sich in mehrfacher Hinsicht sehen lassen: Zunächst einmal wegen des guten Rücklaufs. Eine Beteiligung von 31 Prozent hält Zintl für „außerordentlich gut“. Zum anderen bestätigt das Ergebnis eine große Grundzufriedenheit der Studierenden, die an der Umfrage teilgenommen haben. „Alles in allem“ sind zwei Drittel eher zufrieden und sogar sehr zufrieden mit ihrem Studium. Eher unzufrieden oder sehr unzufrieden sind nur 5,8 Prozent. Gute Noten bekamen die Service-Einrichtungen der Universität, die sich um die Belange der Studierenden kümmern: Studentenkanzlei, Studienberatung, Auslandsamt, Prüfungsamt, aber auch die Unibibliothek und das Rechenzentrum. Etwas schlechter waren die Ergebnisse für die Kapazität und Ausstattung der Räume sowie für die Mensa, die vom Studentenwerk Würzburg betrieben wird.

Im Hinblick auf die Verwendung von Studienbeiträgen bestätigen die Bamberger Ergebnisse die Werte des Gebührenkompasses: Knapp 60 Prozent der Befragten lehnen Studienbeiträge ab. Dennoch sieht über die Hälfte der Studierenden deutliche oder zumindest teilweise Verbesserungen in der Lehre durch den Einsatz der Beiträge. Zu hoch oder viel zu hoch finden allerdings 92 Prozent die Studienbeiträge.

Die Ergebnisse des allgemeinen Teils der Bamberger Umfrage, der nach weiteren Details des Studiums, den Studienperspektiven und der Verwendung der Beiträge fragt, sind online abrufbar unter www.uni-bamberg.de/studium/evalu/umfrage/.

Der Bericht mit der  Aufschüsselung der Ergebnisse nach Fakultäten, Studiengängen usw. wird an dieser Stelle ins Netz gestellt, sobald er fertig ist.