Das Alumni-Turnier gewannen die "Old Stars" nach einem spannenden Wettkampf. (Fotos: Philipp Demling)

John Vincken, Trainer des Siegerteams, bekam eine traditionelle Bierdusche...

... bevor Otto Band ihm die Pokale überreichte.

Die Organisatoren des Alumni-Cups: Otto Band (re.), Margit Heer und ihr Sohn Andreas Heer (li.)

- Philipp Demling

Fußball zog Alumni an

Viele Ehemalige kamen zum Alumni-Turnier

Die Old Stars gehen zunächst in Führung, doch die Randgruppe, der bisherige Seriensieger, gleicht aus und erspielt sich nun immer bessere Torchancen. Das Spiel steht bei einem Spielstand von 1:1 auf Messers Schneide; beide Mannschaften sind ungefähr gleichwertig. Da kommt in der Mitte des Feldes Daniel Tunggul von den Old Stars an den Ball. Mit viel Gefühl und Präzision hebt er den Ball über Freund und Feind hinweg, auch der Torhüter der Randgruppe kommt nicht mehr ran. Die in Rot spielenden Old Stars gehen in Führung. Und dabei bleibt es auch. Der Jubel ist groß: Der Sieger des diesjährigen Alumni-Fußballturniers heißt Old Stars.

Am 2. Juli trafen sich Alumni der Universität Bamberg zum vierten Mal für ein Fußballturnier und gemütliches Beisammensein. Ursprünglich sollten zwölf Mannschaften am Turnier teilnehmen, zwei hatten allerdings kurzfristig abgesagt. Die zehn Mannschaften spielten dann in zwei Fünfergruppen gegeneinander, die beiden besten aus jeder Gruppe qualifizierten sich für das Halbfinale. Jede Mannschaft – unter den Spielern befanden sich auch einige Frauen – bestand aus sechs Feldspielern und einem Torwart.

„Das ganze Turnier hat Spaß gemacht“

Im Halbfinale hatten sich die Old Stars gegen das Team IR Real mit 6:1 durchgesetzt, während die Randgruppe durch ein 5:1 über Borussia Bernd das Endspiel erreichte. Letztere dürfen sich immerhin über den dritten Platz freuen: Im Spiel um Platz 3 schlugen sie IR Real mit 6:2. „Es ist ein sehr gutes Gefühl“, meinte Siegtorschütze Daniel Tunggul nach dem Spiel. „Und wir hatten im Finale einen sympathischen Gegner. Das ganze Turnier hat Spaß gemacht. Und unser Trainer John Vincken hat uns super eingestellt.“ Allerdings hatte Daniel nicht viel Zeit, den Sieg zu bejubeln, denn er wollte gleich weiter zu seiner Abschlussfeier: In diesem Semester hat er seine Diplomprüfung in Europäischer Wirtschaft bestanden. Doch dann kam ein ekstatisch jubelnder Mannschaftskollege angerannt, der Daniel ein großes Glas Bier über den Kopf schüttete – wie es bei Meisterfeiern im Fußball eben so üblich ist. Bevor er zu seiner Abschlussfeier eilen konnte, musste Daniel sich also erst noch einmal die Haare waschen.

Alumni halten der Universität Bamberg die Treue

„Das Fußballturnier ist eine der Alumni-Veranstaltungen, die wachsen“, erklärte Personalratsvorsitzender und Organisator Otto J. Band stolz. Er schätzte, dass 2011 etwa 120 bis 130 ehemalige Studierende gekommen sind. „Es ist eine sehr entspannte Atmosphäre, wie bei einem Klassentreffen“, so Band.  Die meisten Mannschaften hätten schon zu Studentenzeiten zusammen gespielt und träfen sich nun, Jahre später, weiterhin zum Alumni-Fußballturnier.

Das beste Beispiel sind die Old Stars, der neue Champion. Im Durchschnitt sind sie gar nicht so alt, wie ihr Name es vermuten lässt, denn immer wieder rücken junge Talente nach. „Wir spielen schon seit Jahren zusammen“, erzählte Spielertrainer John Vincken, Fachvertreter für Wirtschaftsenglisch an der Universität Bamberg, der im Anschluss an den Sieg – und gleichfalls nach einer Bierdusche – gleich zwei Pokale von Otto J. Band entgegennehmen durfte. „Einige von uns haben vor etwa 15 Jahren ihren Abschluss gemacht, sind also schon um die 40 Jahre alt.“ Mit britischem Humor fügte Vincken, der sich für das Alumni-Turnier ein Trikot seines Heimatvereins FC Liverpool übergestreift hat, hinzu: „Die Bäuche der Spieler werden dicker, der Antritt langsamer. Sie passen sich immer mehr meinem Niveau an.“ Ob Vincken, den Otto J. Band als „Legende des Bamberger Uni-Sports“ bezeichnet, wohl deswegen in einem Gruppenspiel ein Tor gelang? 

Hausmeister legte Nachtschicht ein

Um die Verpflegung kümmerten sich Margit Heer, Sekretärin des Personalrats, die hungrige Spieler und Zuschauer mit Bratwürsten und Steakbrötchen versorgte, und ihr Sohn Andreas, der Getränke ausschenkte. „Ohne meine Helfer wäre es nicht zu schaffen gewesen“, lobte Otto Band, und vergaß dabei auch die Hausmeister Dietmar Eichelsdörfer und Günter Rebhan nicht: Diese hatten noch nach dem Ende des uni.festes gegen Mitternacht die Pavillons aus der Innenstadt zum Sportzentrum in der Feldkirchenstraße transportiert, damit die Zuschauer des Fußballturniers am nächsten Morgen vor dem zeitweise einsetzenden Regen geschützt waren.

Der Alumni-Cup ist der beste Beweis, dass der Bamberger Universitätssport lebt. Verbesserungen könnte es natürlich immer geben: „An den Einrichtungen hat sich wenig geändert“, meinte beispielsweise John Vincken, der schon seit 17 Jahren in Bamberg lebt. „Es sind noch dieselben Plätze, dieselben Hallen und Umkleiden. Bei über 10.000 Studierdenden sind die Anlagen mittlerweile überbelegt. Dafür gibt es aber mehr Personal. Und das Angebot hat sich verbreitert, vor allem in den Bereichen Aerobic und Spinning.“