Der neue Universitätsrat mit seiner Vorsitzenden Marianne Heimbach-Steins (1. Reihe, 2.v.r.) (Foto: Pressestelle)

- Katja Hirnickel

„Damit kann eine Universität nur gewinnen!“

Erste Sitzung des neuen Universitätsrates

Die Aufgaben des Universitätsrates, die im Bayerischen Hochschulgesetz festgeschrieben sind, beinhalten wichtige strukturelle Aspekte, wie beispielsweise die Wahl der Mitglieder der Universitätsleitung oder Beschlüsse über die Entwicklungsplanungen der Universität, aber auch Fragen des Haushalts, wie die Feststellung des Körperschaftshaushalts oder die Stellungnahme zu den Voranschlägen zum Staatshaushalt oder zum Entwurf des Wirtschaftsplans.

Die Amtszeit des Universitätsrates beträgt vier Jahre. Die acht nicht universitätsangehörigen Mitglieder werden auf einen einvernehmlichen Vorschlag von Universitätsleitung und Staatsministerium hin durch den Staatsminister bestellt. Außerdem nehmen die Senatsmitglieder mit Stimmrecht, die Universitätsleitung und die Frauenbeauftragte ohne Stimmrecht sowie die für die Universität Bamberg zuständige Vertreterin aus dem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst an den Sitzungen des Universitätsrates teil. Das bayerische Hochschulgesetz sieht vor, dass die nicht universitätsangehörigen Kandidaten aus Wissenschaft und Kultur und insbesondere aus Wirtschaft und beruflicher Praxis kommen.

Ehemalige der Universität als Ratsmitglieder

Drei der nicht universitätsangehörigen Mitglieder des Universitätsrates haben bereits in Bamberg gelehrt und geforscht: Die Soziologin Prof. Dr. Heather Hofmeister war von 2003 bis 2005 an der Universität Bamberg stellvertretende Leiterin des Projektes GLOBALIFE, das die Auswirkungen der Globalisierung in einer international vergleichenden Studie untersuchte. Aktuell arbeitet sie an der Goethe-Universität Frankfurt als Professorin für Arbeitssoziologie. Zwischen ihrer Bamberger und Frankfurter Zeit war sie an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und dort zeitweise Vizepräsidentin.

Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins bringt ihre Erfahrungen als Professorin für Christliche Soziallehre und Allgemeine Religionssoziologie an der Universität Bamberg von 1996 bis 2009 mit. Sie hat die Universität während dieser Zeit als zweite Sprecherin des Graduiertenkollegs Theologie/Orientalistik sowie als Gründungsdirektorin des Zentrums für Interreligiöse Studien geprägt. Seit 2009 arbeitet sie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften.

Dipl.-Geogr. Thomas Lörner studierte bis 2008 Geografie an der Universität Bamberg und war während seiner Studienzeit bereits Mitglied des Senats und weiterer Kommissionen und Ausschüsse. Nach einer Tätigkeit im Zentrum Welterbe der Stadt und als Lehrbeauftragter an der Universität Bamberg absolviert er zurzeit ein Aufbau-Studium Raumplanung/Städtebau an der TU Dortmund.

Verschiedene Perspektiven einbringen

Der gebürtige Bamberger Dipl.-Kfm. Herbert G. Brauner, geschäftsführender Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in einer überregionalen Steuerberatungsozietät, hat zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben seiner Heimatstadt viel beigetragen: Er ist u.a. Gründungspräsident des Rotary Clubs Bamberg Schloss Geyerswörth, Mitglied des Präsidiums der Basket Bamberg GmbH & Co. KG und Stiftungsratsmitglied der Sozialstiftung Bamberg.

Prof. Dr. Roberta Maierhofer bringt als Anglistin mit Lehr- und Forschungstätigkeiten in Graz und den USA eine internationale Perspektive in den Universitätsrat. Bis vor kurzem war sie Vizerektorin für Internationale Beziehungen und überfakultäre Angelegenheiten an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Dr. Jürgen Ederleh hat langjährige Erfahrung im Bereich der Hochschulentwicklung. Kurz nach ihrer Gründung hat er die Hochschulinformations-System GmbH (HIS) von 1969 bis 1985 als Prokurist, von 1986 bis 2005 als alleiniger Geschäftsführer mitgestaltet. Seit 2005 ist er außerdem Vorsitzender des Kuratoriums der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Ulrich Wilhelm war verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatskanzlei, Pressesprecher des Ministerpräsidenten und der Bayerischen Staatsregierung, danach Amtschef im bayerischen Wissenschaftsministerium sowie Staatssekretär und Regierungssprecher der Bundesregierung und Leiter des Bundespresseamtes. Seit 2011 ist er Intendant des Bayerischen Rundfunks.

Prof. Dr. Joachim Möller war Lehrstuhlinhaber für Volkswirtschaftslehre und ist Leiter einer außeruniversitären Forschungseinrichtung: Er arbeitet seit 2007 als Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.

Wahl der Vorsitzenden

Am 25. November fand die konstituierende Sitzung des neuen Universitätsrates statt. Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins wurde mit großer Mehrheit zur Vorsitzenden gewählt. Ihre Stellvertretung obliegt dem Vorsitzenden des Senats, derzeit also Prof. Dr. Friedhelm Marx.

Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert betonte die Erwartung der Universitätsleitung: „Die Mitglieder des Universitätsrates kommen aus unterschiedlichen fachlichen Bereichen und Praxisfeldern; sie bringen jeweils verschiedene Erfahrungen mit. Der Bamberger Universitätsrat ist sehr wissenschaftsnah aufgestellt und verspricht damit, dass wichtige hochschulpolitische Prozesse aus vielen Perspektiven beleuchtet werden. Damit kann eine Universität nur gewinnen!“