Der neue Senat (v.l.n.r): Margarete Wagner-Braun, Simon Dudek, Sophia Lösche, Fabian Franke, Stefan Wendt, Hartwin Brandt, Friedhelm Marx, Thomas Gehring und Andreas Oehler (abwesend: Hans-Günther Roßbach)

- Katja Hirnickel

Ein wichtiges Ziel: Prüfungsleistungen reduzieren

Neuer Senat beginnt Amtszeit

Als eines der fünf Leitungsgremien hat der Senat der Universität Bamberg viele Möglichkeiten, die universitäre Entwicklung zu gestalten: Er beschließt Vorschläge für die Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen sowie, welche Prüfungsordnungen in Kraft treten. Er nimmt Stellung dazu, welche Professorinnen und Professoren einen Ruf an die Universität bekommen sollten, bestimmt Forschungsschwerpunkte, die Einrichtung neuer Forschungsstellen und ist Teil des Universitätsrates. Die meisten Tagesordnungspunkte werden von Gremien – von der Ständigen Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK) und der Ständigen Kommission für Lehre und Studierende (LUST) – sowie den Fakultäten vorbereitet und vom Senat in letzter Instanz beschlossen. Er kann jedoch auch eigene Themen und Schwerpunkte verhandeln.

„Resultat der Studierendenproteste“

Nach einer konstituierenden Sitzung zu Beginn des Semesters, bei der Prof. Dr. Friedhelm Marx als Vorsitzender und Prof. Dr. Thomas Gehring als sein Stellvertreter einstimmig gewählt wurden, trafen sich die Senatsmitglieder am 16. November 2011 zu ihrer ersten regulären Sitzung. Marx wünschte sich für die kommende Amtszeit von zwei Jahren eine „starke Einbindung des Senats in die universitären Entscheidungsprozesse“. Die wesentlichen Beschlüsse zur Umstellung auf das Bachelor-Master-System seien bereits in den letzten Amtszeiten vorangetrieben worden. In der aktuellen Amtszeit erwartet Marx eine Ergänzung des Angebots an Studiengängen.

Ein großer Teil der Senatsarbeit werde jedoch in der Revision von Prüfungsordnungen bereits vorhandener Studiengänge liegen. Dies geschehe einmal im Rahmen von Akkreditierungsprozessen, hauptsächlich jedoch gemäß der Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Master-Studiengängen und der Rahmenvorgaben für die Einführung von Leistungspunktsystemen und die Modularisierung. Diese Beschlüsse der Kultusministerkonferenz stammen aus dem Jahr 2009 und seien ein „Resultat der Studierendenproteste“, so Marx. Konkret werde der Senat die auf dem Gemeinweg erarbeiteten Beschlüsse in Studienordnungen umsetzen, durch die die Prüfungsleistung reduziert werden kann: Es soll künftig in der Regel nur noch eine einzige Prüfung für ein Modul geben; Ausnahmefälle müssen begründet werden. Außerdem soll in den Prüfungsordnungen klar erkennbar sein, welche Prüfungsleistung gefordert ist. Bisher standen solche Informationen ausschließlich in den Modulhandbüchern.

Neue Mitglieder im Senat

Der Senat der Universität Bamberg besteht aus zehn Mitgliedern, die von der jeweiligen Gruppe an Universitätsangehörigen gewählt werden, zu der sie gehören: Fünf Personen von den Hochschullehrerinnen und -lehrern, je eine von den wissenschaftlichen und künstlerischen sowie von den sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch die Studierenden wählen zwei Personen aus ihrer Mitte in den Senat, wobei eine stimmberechtigt ist und eine eine beratende Funktion hat. Diese Konstellation geht über das Bayerische Hochschulgesetz hinaus, das die Zusammensetzung des Senats festlegt und nur ein studentisches Mitglied vorsieht. Die Universität Bamberg komme mit dem zusätzlichen beratenden studentischen Senatsmitglied einem Wunsch des Senats und der Studierenden nach, die Zusammensetzung zu deren Gunsten zu verschieben, erklärte Marx. Weiterhin bereichert die Frauenbeauftragte den Senat, Prof. Dr. Margarete Wagner-Braun.

Von den fünf Vertretern der Professorenschaft war nur der jetzige Vorsitzende Friedhelm Marx (Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) bereits in der letzten Amtszeit Senatsmitglied. Neu dazugekommen sind von der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Thomas Gehring (Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insbesondere Internationale Beziehungen) und Prof. Dr. Andreas Oehler (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Finanzwirtschaft), von der Fakultät Humanwissenschaften Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach (Lehrstuhl für Elementar- und Familienpädagogik) und von der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften Prof. Dr. Hartwin Brandt (Lehrstuhl für Alte Geschichte). Prof. Dr. Christoph Schlieder (Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften) von der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik steht als Ersatzmann zur Verfügung.

Der Vertreter des Mittelbaus, Dr. Stefan Wendt (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Finanzwirtschaft), und der Vertreter der sonstigen Mitarbeiter der Universität, Direktor der Universitätsbibliothek Dr. Fabian Franke, wurden für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Auch der Student Simon Dudek (Politikwissenschaft) wird für zwei weitere Jahre Senatsmitglied sein, unterstützt vom neuen Senatsmitglied Sophia Lösche (Lehramt Gymnasium) in beratender Funktion.

Beschlüsse der Kultusministerkonferenz

Die Eckpunkte zur Korrektur der Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Master-Studiengängen und der Rahmenvorgaben für die Einführung von Leistungspunktsystemen und die Modularisierung gemäß der Beschlüsse der Kultusministerkonferenz vom 10. Dezember 2009 können Sie in der Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz nachlesen.